Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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und versuchte das einzuordnen, was er soeben von Gerds Vater erfahren hatte. Schließlich ging er weiter über den Hof, in Richtung Hackplatz.

      Dort stand Gerd in einer Lederhose, mit nacktem Oberkörper und hackte Holz.

      »Grüß Gott!« rief ihm Toni zu.

      Gerd Eichinger antwortete nicht gleich. Erst als er das dicke Stück Holz gespalten hatte, trieb er die Axt in den Holzklotz und wandte sich Toni zu.

      »Grüß Gott, Toni!«

      Gerd trocknete sich mit seinem Hemd Gesicht, Stirn und Nacken ab. Das Holzhacken hatte ihn erhitzt. Sein ganzer Oberkörper und Kopf waren feucht.

      »Magst ein Bier, Toni?«

      »Da sage ich net nein!«

      Gerd Eichinger holte aus einem Eimer mit kaltem Wasser zwei Flaschen Bier. Die beiden Männer schnippten mit den Daumen die Verschlüsse ab.

      Es knallte leise. Sie prosteten sich zu. Sie tranken.

      »Schmeckt gut!« bemerkte Toni.

      »Ja, des ist Bier aus der Klosterbrauerei! Nix Offizielles! Die Ordensleut’ brauen des nur für sich selbst, nach einem uralten Rezept. Der Eichinger Hof beliefert des Kloster. Dafür gibt es dann und wann einen Kasten von dem edlen Bier!«

      Toni lächelte.

      »Dann ist des ja eine besondere Ehre, daß du mir eine Flasche angeboten hast, wenn des Bier hier so rar ist?«

      »Da liegst du nicht so falsch, Toni!«

      Sie tranken wieder.

      »Bist gekommen, um die Reitstunden der Franzi zu bezahlen?«

      Toni nickte und streckte ihm die Euroscheine hin.

      »Laß des mal sein, Toni! Des macht mir Freude. Außerdem will ich demnächst mal einige Tage rauf zu euch auf die Berghütte kommen. Ich muß mal abschalten!«

      »Bist jederzeit ein gern gesehener Gast, Gerd! Wann willst kommen?«

      »Ich weiß noch net! Ich habe noch den Kopf so voll. Ich will ein bisserl Bergsteigen. Da muß ich meine Sinne beisammen haben. Des ist net gut, wenn man beim Bergsteigen an etwas anderes denkt. Der Berg verlangt die ganze Aufmerksamkeit. Der verzeiht keinen Fehler!«

      »Des stimmt! Da ist schon mancher in Gefahr geraten, weil er nicht ganz bei der Sache war. Des klingt, als würde dich ein Problem beschäftigen oder eine Frage?«

      Gerd schaute Toni in die Augen.

      »Ja, so ist es! Aber da muß ich alleine durch!«

      Dann seufzte Gerd.

      Er saß stumm da und trank sein Bier. Toni wartete. Dann dauerte es Toni zu lange. Er sagte leise:

      »Gerd, hat dein Kummer was mit der Dora Almer zu tun?!«

      »Mit der Dora? Schmarrn! Wie kommst darauf? So ein hirnrissiger Unsinn! Wie kommst darauf?«

      Gerds Augen funkelten.

      »Nun, man erzählt sich, daß du und Dora – nun, da wurde schon über eine baldige Verlobung gemunkelt.«

      »Wie? Wie bitte? Himmelherrgott! Donnerkeil!«

      »Fluchen hilft da auch net, Gerd! Ich sage nur, wie es ist. Außerdem hast du dir des auch zuzuschreiben. Wenn du mit der Dora auf einem Pferd am hellichten Tag, wo euch jeder sehen kann, über die Felder und Wiesen reitest, dann mußt du dich net wundern. Außerdem wird überall herumerzählt, wie gut sich die Dora Almer mit deiner Mutter versteht.«

      Gerd Eichinger starrte Toni ungläubig an.

      »Des kann doch net wahr sein! So ein Schmarrn! Da hat sich jemand etwas zusammengereimt! Toni, daran ist kein wahres Wort.«

      Toni schmunzelte.

      »Mußt net leugnen, Gerd! Die Dora wurde gesehen, wie sie nachts zu dir auf den Hof wollte!«

      Gerd Eichinger sprang auf.

      »Hirngespinste! Lügengeschichten! Alles erdichtet, erstunken und erlogen!« brüllte er. »Ausgerechnet die Dora und ich sollen was zusammen haben? Des ist der größte Unsinn! Des haut ja den stärksten Ochsen um! Ich und die Dora? Naa! Nie im Leben!«

      Toni trank einen Schluck.

      »Es geht mich ja auch nix an, Gerd. Aber leugnen kannst du nicht, daß du mit der Dora geritten bist und sie auch nachts hier war. Des mußt du doch zugeben! Dafür gibt es glaubhafte Zeugen!«

      »Wen?«

      »Gerd, des tut jetzt nix zur Sache! Also bist du oder bist du net mit der Dora geritten? War sie oder war sie net hier?«

      Gerd Eichinger stellte die halbvolle Bierflasche ab und fuhr sich mit beiden Händen durchs schwarze Haar.

      Er setzte sich wieder hin.

      »Ja! Ja ich bin mit Dora geritten! Und sie war nachts auch einmal hier!«

      Toni hörte aufmerksam zu, wie Gerd Eichinger ihm die Einzelheiten erzählte. Dora war mit ihrem eigenen Pferd unterwegs gewesen. Jedem war bekannt, daß Dora Pferde nicht sonderlich mochte. Sie konnte auch mit dem Tier nicht umgehen. Doras Vater, der Almerbauer, war aber Vorsitzender des örtlichen Reitervereins und bestand darauf, daß alle seine Töchter ritten.

      Bei Dora ging das regelmäßig schief. Das Pferd hatte sie mal wieder abgeworfen und war durchgegangen.

      »Ich habe Dora drüben beim Wäldchen getroffen. Sie war zu Fuß unterwegs, weil ihr Pferd mal wieder durchgegangen war. Also nahm ich sie mit!«

      Für Toni war es verständlich, daß man sich unter Reitern und noch mehr unter Waldkogelern half.

      Sie waren bis zum Eichinger Hof geritten. Gerds Eltern hatten mit ihren Pensionsgästen beim Abendessen gesessen. So luden sie Dora ein. Es war spät geworden. Nach dem Essen saßen alle noch gemütlich beim Bier zusammen.

      »Dann brachte ich Dora heim, zu Fuß über die Felder! Des war vielleicht eine Dummheit von mir. Des Madl hat es darauf angelegt, daß ich sie stützen mußte. Näher will ich des net ausführen.«

      Langsam formte sich für Toni daraus ein Bild. Besonders, als er erfuhr, daß Dora in derselben Nacht noch einmal auf den Eichinger Hof zurückgekehrt war, um ihren Schlüssel zu holen.

      »Toni, ich glaube net dran, daß des mit dem Schlüssel so wichtig war. Sie hat den mit Absicht liegen lassen. Sie hatte ihn unter des Stuhlkissen geschoben.«

      Gerd Eichinger schüttelte den Kopf.

      »Genervt hat mich die Dora in der Nacht! Wollte sie mich doch überreden, daß ich ihr den Schlüssel sofort bringe! Mei, ich bin doch net so deppert, des zu machen. Was des hätte geben können! Stell dir vor, wenn mich ihr Vater auf dem Almer Hof gesehen hätte, mitten in der Nacht. Naa! Da hab’ ich mich net darauf eingelassen!«

      Toni

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