Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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sicher mein Leben hier verbracht, wenn ich nicht meine Schwester hätte pflegen müssen. Aber in der Familie muß man zusammenhalten. Sie war lange krank und hatte drei Kinder. Der Mann mußte arbeiten. Da bin ich zu ihnen gezogen. Als es ihr dann besser ging, fing ich an, dort im Krankenhaus zu arbeiten. Anfangs waren es nur halbe Tage, später übernahm ich dann eine ganze Stelle. Schön war es schon. Aber ich wollte immer wieder zurück. Es ist nur nix daraus geworden. Ich habe den Absprung immer und immer wieder rausgeschoben. So sind die Jahre vergangen. Dann bin ich in Frührente. Ich überlege, ob ich hier in Waldkogel meinen Lebensabend verbringen soll. Deshalb will ich den Sommer über bleiben.«

      Albert Weisgerber betrachtete Almut.

      »Hast dich gut gehalten. Schaust richtig gut aus und jung.«

      Almut lachte.

      »Das sagen alle! Ich hoffe, daß es auch noch lange so bleibt. Die Menschen werden heute viel älter als früher. So kann man sagen, daß ich noch ein zweites Leben vor mir habe. Aber ich will mich auch nicht langweilen. Langeweile ist nichts für mich. Vielleicht finde ich eine Aufgabe, die mich ausfüllt. Mal sehen, was die nächsten Wochen und Monate so passiert.«

      »Ich wünsche dir alles Gute. Es werden sich bestimmt viele freuen, dich zu sehen. Einige sind fortgezogen, andere kamen hinzu.«

      Almut reichte Albert ihr Notizbuch.

      »Kannst mir was über die sagen?«

      Albert Weisgerber erzählte, was er wußte.

      »Viel weiß ich nicht. Am besten du redest mal mit der Ella Waldner. Die lebt immer noch in ihrem keinen Häusl im Wald und macht ihre Tinkturen und Salben und Tees. Die wird sich freuen, dich zu sehen. Es ist merkwürdig. Obwohl die Ella wenig nach Waldkogel reinkommt, weiß sie über alle und jeden genau Bescheid.«

      Almut lachte.

      »Des war bei der Ella schon immer so. Sie ist viel in der Dunkelheit unterwegs. Da besucht sie die Höfe und bringt ihre Sachen und hilft, wo sie helfen kann. Sie hat viel Lebens-erfahrung. Bei mancher Geburt war sogar ich froh, daß sie kam und half.« Almut lächelte. »Dann werde ich der guten Ella gleich mal einen Sonntagsbesuch abstatten, heute nachmittag.«

      Albert Weißgerber und Almut redeten noch eine Weile. Dann packte Almut zusammen. Albert fuhr sie mit seinem Geländewagen noch ein Stück durch den Wald, soweit der Waldweg breit genug war. Danach mußte Almut zu Fuß gehen.

      Sie wanderte den schmalen Pfad entlang durch den Mischwald. Durch die Kronen der Bäume fiel das Sonnenlicht auf den schmalen Pfad. Eichhörnchen huschten über den Waldboden. Almut genoß die Stille des Waldes. An feuchten Stellen standen Pilze. Auf sonnigen Lichtungen bedeckten Waldheidelbeeren den Boden. Almut holte einen Becher aus dem Rucksack und pflückte Heidelbeeren. Dabei summte sie vor sich hin. Sie war sehr glücklich.

      Es war eine gute Idee von mir, nach Waldkogel zu fahren, dachte sie. Das hätte ich schon längst machen sollen.

      Was war das? Zwischen den Heidelbeeren stand ein grüner Eimer. Er war fast voll mit den blauen Früchten. Verwundert schaute sich Almut um.

      »Hallo! Ist da wer?« rief sie.

      Es blieb still.

      Jetzt fiel Almut auch der andere Eimer auf, der unter einem Baum stand. Sie ging hin und schaute nach. Er war voller Pilze. Almut besah sich die Pilze genau. Sie konnten noch nicht vor langer Zeit gesammelt worden sein. Sie waren sehr frisch.

      Wer läßt einen Eimer mit Waldheidelbeeren und einen Eimer mit frischen Pilzen einfach stehen?

      Almut konnte sich keinen Reim darauf machen. Kopfschüttelnd ging sie zurück zum Weg. Der Pfad machte ein Kurve und führte an einer kleinen Quelle vorbei. Dort kauerte eine junge Frau. Almut rannte hin.

      Ein Blick der erfahrenen Hebamme genügte. Die junge Frau sah elend aus. Almut befühlte ihr zuerst die Stirn. Dann tastete sie den Puls.

      »Madl! Dir geht es nicht gut, wie? Hast du Schmerzen? Ist dir schwindlig?«

      Die junge Frau schaute Almut mit müden Augen an.

      »Wie heißt du?«

      »Heidi!«

      »Gut, Heidi! Grüß Gott! Was machst du hier?«

      »Ich war Pilze sammeln und Waldheidelbeeren. Dann wurde mir schlecht. Ich will mich nur etwas ausruhen. Es geht schon wieder.«

      Heidi richtete sich auf. Sie schwankte. Almut griff beherzt zu. Sie führte sie zu einem dicken Baumstamm, der längs des Pfades lag.

      Sie setzten sich.

      Heidi fing an zu zittern.

      »Ist dir kalt?«

      Heidi schüttelte den Kopf.

      Almut zog ihren Rucksack ab. Sie holte eine Strickjacke heraus und gab sie Heidi.

      »Wenn ich so wenig geschlafen habe, dann friere ich oft. Das ist normal.«

      Almut lächelte.

      »Übrigens, ich bin die Almut!«

      Heidi lächelte. Almut holte den Rest Tee aus ihrem Rucksack und gab ihn Heidi.

      »Mußt ihn aus der Flasche trinken, im Becher habe ich die Heidelbeeren.«

      »Danke, das geht schon!«

      Gierig trank Heidi den süßen Tee aus.

      »Oh, war das gut! So schön süß.«

      Almut gab Heidi eine Tafel Schokolade. Sie aß sie wortlos auf.

      »Danke, ich fühle mich schon viel besser. Wirklich vielen Dank! Ich werde jetzt meine Eimer holen und mich auf den Heimweg machen.«

      »Wo wohnst du?«

      »In Waldkogel!«

      Heidi schaute auf die Uhr.

      »Oh! Schon so spät. Da muß ich mich beeilen. Danke nochmals, Almut.«

      »Sag mal, in welcher Richtung liegt Waldkogel?«

      Heidi schaute Almut ungläubig an.

      »In der Richtung, aus der du gekommen bist.«

      »Ich hatte die Orientierung verloren. Dann können wir zusammen zurückgehen.«

      Almut schulterte ihren Rucksack. Sie gingen zusammen zur Lichtung. Heidi trug den Eimer mit den Heidelbeeren und Almut trug ihr den Eimer mit den Pilzen.

      »Was machst du damit? Einkochen?« fragte Almut.

      »Nein! Ich verkaufe sie in Kirchwalden. Ich arbeite während der Woche in einem Lokal in der Küche. Mein Chef nimmt mir die Pilze und die Heidelbeeren ab. Ich bringe ihm fast jeden Tag welche. Ich sammle auch wilde Himbeeren und Walderdbeeren. Aber ich habe auch andere Abnehmer. Diese sind für das große Hotel in Kirchwalden. Die will ich heute noch hinbringen.«

      »Lohnt

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