Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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ist gut gesagt. Ich hatte einen emotionalen Kurzschluß. Ich muß verrückt gewesen sein. Ich war rasend vor Eifersucht.«

      Dr. Martin Engler lächelte Heidi an.

      »Der Gerd war gestern abend bei mir. Wir hatten ein langes Gespräch.«

      »Weiß er, daß ich Mutter werde?«

      »Nein! Das fällt unter meine Schweigepflicht. Er ist sehr besorgt um dich. Er will dich sehen. Bist du bereit, dich mit ihm zu treffen? Ich habe ihm versprochen, daß ich mit dir rede. Danach will ich ihn anrufen. Wie steht es? Willst dich nicht mit ihm aussprechen?«

      Heidi nickte.

      »Ja, das ist wohl besser.«

      »Willst du ihm nicht sagen, daß er Vater wird? Es ist doch auch sein Kind.«

      »Das weiß ich noch nicht.«

      »Wann und wo, willst dich mit ihm treffen? Wie wäre es mit dem Hochsitz im Eichinger Forst? Das hat Gerd vorgeschlagen.«

      Heidi überlegte.

      »Wann und wo das kann ich noch nicht sagen. Ich brauche noch Zeit. Er soll warten. Ich melde mich bei ihm.«

      »Er ist sehr ungeduldig!«

      Heidi schwieg. Sie stand auf und ging einige Schritte auf und ab. Dr. Martin Engler sah ein, daß Heidi erst einmal Zeit brauchte.

      »Sagen Sie ihm nicht, wo ich bin. Ich will nicht, daß er zur Berghütte kommt. Dora soll auch nichts sagen. Sie trägt eine Mitschuld. Hätte sie mir im Auto erzählt, daß ihr Pferd mit ihr durchgegangen war und daß sonst nichts war, dann wäre alles anders gekommen. Sie hätte mir auch sagen können, daß ihr Gerd gefällt, er aber abweisend war, daß sie mit all ihren Verführungskünsten bei ihm gescheitert ist.«

      Dr. Martin Engler stimmte Heidi zu. Er versprach, mit Dora zu reden, daß sie niemand sagt, Heidi sei auf der Berghütte. Er wollte Gerd um Geduld bitten.

      *

      Als Heidi nach mehr als einer Stunde zu Almut auf die Terrasse kam, waren Dr. Martin Engler und Dora Almer fort.

      »Nun, Madl? Geht es dir jetzt besser?« fragte der alte Alois.

      Er, Toni und Anna saßen mit Almut an einem Tisch.

      »Ja, es hat sich einiges geklärt! Der Rest wird sich hoffentlich noch klären. Doch ich werde nichts überstürzen. Ich werde alles mit Ruhe machen.«

      Heidi schaute auf die Uhr.

      »Es ist bald Mittag! Ich wollte heute nach Kirchwalden einkaufen. Sachen für meinen Buben! Almut, ich fahre alleine. Ich fühle mich kräftig genug. Gibst du mir dein Auto?«

      Statt einer Antwort reichte ihr Almut die Wagenschlüssel.

      »Danke! Ich werde heute abend nicht auf die Berghütte zurückkommen. Ich schlafe zu Hause. Ich muß die Sachen auch heimbringen. Ich rufe an, wann ich wiederkomme, morgen, wenn ich ausgeschlafen habe.«

      Almut, Toni, Anna und der alte Alois lächelten Heidi an.

      »Tu das! Und viel Freude beim Einkauf!« blinzelte Almut Heidi zu. »Säuglinge wachsen schnell. Kaufe nicht so viele kleine Sachen, sondern auch gleich größere Größen.«

      »Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Ich habe mir eine Liste gemacht und meine Ersparnisse genau eingeteilt.«

      Heidi ging in ihre Kammer und zog sich um. Binnen einer halben Stunde war Heidi auf dem Weg hinunter auf die Oberländer Alm.

      Dort hielt sie sich nicht auf. Sie grüßte Hilda und Wenzel nur von weitem. Dann stieg sie in Almuts Auto und fuhr nach Kirchwalden.

      Zuerst besuchte sie ihren Chef und ihre Chefin. Wie Heidi vermutet hatte, waren die beiden nicht überrascht. Sie hatten keine Kinder und freuten sich mit Heidi. Sofort boten sie an, sie nach der Niederkunft und einer längeren Erholungsphase wieder zu beschäftigen. Den kleinen Felix sollte sie einfach mitbringen. Ihr Chef bot ihr sogar an, jeden Tag den alten Lieferwagen zu benutzen. Darin könnte sie den Kinderwagen mit dem Buben gut von Kirchwalden nach Waldkogel und zurück transportieren. Heidi war gerührt. Sie wollte auch bald wieder arbeiten kommen, sobald es Dr. Engler ihr erlaubte.

      Anschließend stöberte Heidi in den Läden für Kindersachen und in Spielwarengeschäften. Sie fand schöne preiswerte Sachen. Heidi mußte mehrmals zu Almuts Auto gehen, so viel Tüten waren es.

      Nach dem Großeinkauf in Sachen Nachwuchs setzte sich Heidi in ein Straßencafé. Sie aß Erdbeerkuchen mit Sahne und trank Schokolade dazu.

      So gestärkt konnte der Einkauf weitergehen. Heidi wollte sich noch etwas Umstandsmode kaufen. Schließlich wurde sie in einem Trachtenladen fündig. Die Baumwolldirndl sahen auch nicht wie Umstandskleider aus, eher wie Sommerkleider im Landhausmodenstil. Sie waren sehr verspielt geschnitten und machten trotzdem eine gute Figur. Heidi probierte zwei Kleider an. Eines war hellgelb und das andere hellgrün. Das hellgrüne Kleid war hochgeschlossen. Die angeschnittene Dirndlbluse hatte lange Ärmel und eine dunkelgrüne Spitze am Ausschnitt und an den Ärmeln, ebenso am knöchellangen Rock.

      Kritisch betrachtete sich Heidi von der Seite im Spiegel der Umkleidekabine.

      Sie fand, daß man ihren kleinen gewölbten Bauch darin nicht sah. Um ihren Zustand noch besser zu verdecken, wählte Heidi ein riesiges Umschlagtuch aus grüner dunkelgrüner Wolle mit langen Fransen. Mit diesem Tuch und den passenden Haferlschuhen und den weißen Spitzenstrümpfen gefiel Heidi sich sehr. Sie behielt alles an.

      Zufrieden mit ihrem Einkauf fuhr Heidi zurück nach Waldkogel. Vor dem Ortschild hielt sie an. Fast eine halbe Stunde saß sie im Auto und dachte nach.

      Die Sonne ging langsam unter. Das ganze Tal lag schon fast im Schatten der Berge. Bald würde die Dämmerung hereinbrechen. Heidi schaute hinauf zum Gipfel des »Engelsstein«. Das große Gipfelkreuz leuchtete in der Sonne.

      »Oh, ihr Engel! Ihr Engel dort oben! Hört ihr mich? Ich brauche jetzt ein bisserl euren Beistand. Ihr wißt, was ich vorhabe. Ich freue mich darauf, den Gerd zu sehen. Aber ein bisserl Herzklopfen habe ich auch. Ich bin aus Dummheit gar garstig zu ihm gewesen. Ihr alleine wißt, wie durcheinander und verzweifelt ich war. Jetzt werde ich den nächsten Schritt machen. Auch wenn es vielleicht nicht mehr so sein wird zwischen dem Gerd und mir, ich muß es tun. Nicht in erster Linie für mich, sondern für meinen Buben, meinen Felix – unseren Felix! Helft mir ein bisserl dabei, bitte!« flüsterte Heidi leise.

      Dann startete sie den Motor.

      Heidi fuhr direkt zum Eichinger Hof. Sie hielt mitten auf dem Hof.

      »Jetzt bist schön brav, Felix! Tust net so strampeln.«

      Heidi stieg aus. Sie schaute sich um. Der große stattliche Hof lag im Schatten der Abendsonne. Nur der Giebel leuchtete oben noch in der Sonne.

      Gerds Mutter kam aus dem Haus.

      »Grüß Gott, Frau Eichinger! Bitte entschuldigen Sie meinen unangemeldeten Besuch! Ist Gerd hier?«

      Die Eichingerbäuerin blieb stehen und betrachtete Heidi von oben bis unten. Sie lächelte.

      Dann

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