Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Vater und jetzt bin ich dabei. Jetzt hast Ruhe, Irene! Die nächste Restaurierung, des ist dann die Aufgabe von der Gundi. Wenn die Wände um den gemauerten Ofen fertig sind, dann gibt es nix mehr hier zu tun. Ich schätze, in spätestens zwei Wochen wird der Julian fertig sein.«

      Die Bäuerin stöhnte.

      »Noch zwei Wochen diesen Farbgeruch, des ist wie eine Ewigkeit! Die gute Stube ist net benutzbar. Alle Möbel sind mit Bettlaken zugehängt und auf den Dielen liegen Zeitungen. Ich kann es nimmer sehen.«

      Der Bauer schmunzelte. Zum Trost tätschelte er seiner Frau die Hand.

      Dann rieb er sich das Kinn.

      »Ja, ja! Dann ist auf dem Hof alles fertig! Ich habe mir aber überlegt, daß ich auch die Malereien an der Almhütte erneuern lasse. Dort gibt es nur an der Giebelwand Malereien.«

      Der Bauer stand auf und holte seinen Kalender.

      »In den nächsten vier Wochen ist die Almhütte nicht vermietet. Bezahlt haben die Leute. Des war auch nur richtig so. Na ja, Pech für sie, wenn sie den Urlaub net antreten können. Da dachte ich mir, wir lassen den Julian die Malerei dort auch erneuern. Dann sind wir fertig mit allem.«

      Seine Frau stimmte ihm zu.

      »Gundi, wäre des net eine Aufgabe für dich? Du triffst dich mit dem Julian auf der Hütte. Er kann sich dann alles ansehen und mir einen Kostenvoranschlag machen.«

      Gundi mußte lachen.

      »Mei, Vater! Das hast du dir ja fein ausgedacht!«

      »Des kannst ganz sehen, wie du willst. Aber der Hof wird dir einmal gehören, dann kannst jetzt schon einmal anfangen, dich auch um solche Sachen zu kümmern.«

      »Gut, ich gehe mit dem jungen Perner auf die Hütte. Aber, daß ich den Hof übernehme, das ist noch nicht raus. Darüber haben wir doch schon so oft gesprochen.«

      Ottokar Unterholzer und seine Frau wechselten Blicke. Sie wollten das Thema an diesem Morgen nicht wieder bereden. Der Bauer packte die Unterlagen, die für das Amt bestimmt waren, in einen großen braunen Umschlag.

      »Wenn du demnächst nach Kirchwalden zum Einkaufen fährst, dann kannst du sie mitnehmen, Irene!«

      Die Bäuerin nickte.

      Draußen auf dem Hof hielt der kleine Transporter. Auf den geschlossenen Seitenteilen stand:

      Perner und Sohn

      Meisterbetrieb

      für Raumausstattung

      Waldkogel

      »Soll ich mit dem Julian reden oder willst du ihn ansprechen, Gundi? Ich denke, es ist besser, wenn du das machst. Schließlich mußt du doch einen Termin mit ihm vereinbaren!«

      »Ich mache das! Aber ihr müßt dabeisein!«

      »Grüß Gott!« grüßte Julian freundlich, als er in die Küche kam.

      Alle wechselten ein paar freundliche Worte.

      »Julian, wie lange brauchst du noch? Bist net bald fertig?« fragte die Bäuerin.

      »Des wird schon. Ich bin schon bei den Feinheiten. Des wird eben alles im alten Stil gemacht. Diese Farben, die brauchen eben lange, bis sie ganz trocken sind und ich weitermalen kann. Aber ich denke, daß ich in zwei Tagen fertig werde.«

      Die Unterholzerbäuerin seufzte glücklich.

      »Das ist gut, Julian! Der Vater möchte, daß du dir danach unsere Almhütte anschauen tust. Die Giebelwand ist aus Stein und hat ebenfalls Malereien auf weißem Grund. Die müssen auch erneuert werden. Es trifft sich gut, daß wir im Augenblick keine Gäste haben. Wenn du fertig bist, dann sollst du dir das ansehen. Vielleicht kannst du dann gleich droben weitermachen.«

      »Mei, so schnell geht des net, Gundi! Ich muß da schon ein bisserl planen.«

      »Hast du noch andere Baustellen?«

      »Darum geht es net. Aber ich muß prüfen, was des für Farben sind und ob der Untergrund noch tragfähig ist. Vielleicht sind Vorarbeiten zu machen oder ich muß mich um die besonderen Farben kümmern. Des muß alles geplant werden, verstehst, Gundi?«

      »Des ist zu verstehen«, warf der Bauer ein.

      Gundi tat, als würde sie überlegen. Dann schaute sie Julian an.

      »Ich gehe heute mittag ohnehin rauf. Da muß mal gelüftet und staubgewischt werden. Ich weiß nicht, ob du gegen Abend Zeit und Lust hast, mich zu besuchen. Dann könntest du dir alles anschauen.«

      Gundi sah, daß Julians Augen vor Freude kurz aufblitzten.

      »Des könnte ich einrichten!«

      »Gut, dann sind wir uns einig!« sagte Gundi knapp und sah Julian dabei nicht an.

      Ihr Herz klopfte. Sie war bemüht, sich aber nichts anmerken zu las-sen.

      »Ist dir des so recht, Vater?«

      »Ja, ja! Je schneller die Hütte restauriert wird, desto schneller kann ich des mit der Behörde in Kirchwalden abwickeln.«

      Der Bauer nahm seinen Hut und ging hinaus. Gundi wandte sich ab und ging zum Spülstein. Julian stand noch für einen Augenblick im Raum. Die Aussicht, noch heute mit Gundi auf der Hütte zu sein, ließ sein Herz auch schneller klopfen. Er räusperte sich.

      »Dann werde ich mal weitermachen!« sagte er leise und ging in die gute Stube.

      Gundi und ihre Mutter warfen ihm Blicke hinterher.

      »Madl, du gefällst ihm! Der ist ganz aus dem Häuschen vor Erwartung!«

      Gundi wurde tiefrot.

      »Ich mag ihn gut leiden«, sagte Gundi leise.

      Sie hielt es auf dem Hof nicht mehr aus. Daß Julian im Wohnzimmer des Unterholzer Hofes so vor sich hinarbeitete, machte sie ganz nervös. Es knistert irgendwie zwischen uns, dachte Gundi. Aber er soll nicht denken, daß ich ihm nachlaufe. Das will ich net. Ich will ihn erst mal noch näher kennenlernen.

      Die nächsten Stunden wurden für Gundi fast unerträglich. Am liebsten wäre sie jede Viertelstunde in die Stube gegangen und hätte nach dem Fortschritt der Malerarbeiten geschaut. Daß dies nicht ihr einziges Interesse war, wurde Gundi immer klarer.

      So entschloß sie sich, noch vor dem Mittagessen hinauf auf die Almhütte zu wandern. So eine schöne Wanderung tut mir gut. Da wird mein Kopf frei, überlegte Gundi. Sie ging auf ihr Zimmer und zog sich um. Als sie wieder herunterkam, hatte sie ihr Sommerdirndl gegen enganliegende Kniebundhosen aus feinem hellen Rehleder getauscht. Dazu trug sie rote Socken, die sie über den braunen Wanderschuhen so aufgekrempelt hatte, daß ihre Waden sichtbar waren. Mit der roten Blümchenbluse und der kurzen Lederweste sah Gundi allerliebst aus.

      »Fesch schaust aus, Madl! Richtig fesch! Da werden die Burschen Augen machen, wenn du die Straße entlanggehst, Gundi!« neckte sie ihr Vater. Er war aber auch stolz auf seine schöne Tochter.

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