Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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nicht von sich aus küßte. Er war so im Liebestaumel. Er war einfach nur glücklich.

      »Wir werden ein feines Paar abgeben, Gundi!«

      Gundi schwieg.

      »Warum antwortest du nicht, Gundi?«

      Gundi löste sich langsam aus Julians enger Umarmung.

      »Sage, Julian, bin ich das erste Madl, das du geküßt hast?«

      Julian staunte zuerst über Gundis Frage, dann lachte er laut. Sein Lachen klang unsicher.

      »Ist das wichtig für dich? Bist du eifersüchtig? Wie lieb von dir!«

      Julian nahm Gundis Hand.

      »Höre! Ich will ganz ehrlich sein. Du bist net das erste Madl, das ich küsse. Ich bin seit langem auf der Suche gewesen. Was habe ich gesucht! Da verteilt ein Bursche schon einmal Küsse. Aber das ist alles vorbei! Das ist Schnee vom letzten Jahr! Jetzt zählst nur du! Bei dir bin ich mir absolut sicher, daß du das Madl bist, das ich will, das ich liebe!«

      Sie schauten sich in die Augen.

      »Julian! Ich muß dir etwas gestehen! Für mich war es mein erster Kuß!«

      »Mei, was du net sagst?«

      »Nun – schau nicht so erstaunt!«

      »Und, wie war es?«

      »Schön war es, Julian! Sehr schön!«

      »Mei, da freue ich mich, daß du so glücklich bist, Gundi!«

      »Wie geht es jetzt weiter?«

      »Mei, Gundi, hast du es aber eilig! Wie soll es weitergehen? Ich stelle dich meinen Eltern vor und du mich den deinen. Dann verloben wir uns und heiraten! Oh, Gundi! Du kannst nicht ermessen, wie glücklich ich bin.«

      Gundi schaute Julian zärtlich an.

      »Julian, auf eine gewisse Art bin ich auch glücklich. Doch du hast einen Vorteil. Du hast Vergleichsmöglichkeiten. Du hast vorher schon geküßt, ich nicht. Diese Liebe ist gekommen wie ein Blitz aus heiterem Himmel.«

      »Dann hat’s richtig eingeschlagen, Gundi, wie?«

      Gundi stand auf. Sie stellte sich vor Julian hin und nahm seinen Kopf in beide Hände.

      »Julian! Julian! Julian! Höre mir zu! Ich gebe zu, daß ich mein Herz an dich verloren habe. Doch das muß ich erst überdenken. Schau, ich muß für mich unbedingt sicher sein, daß du der Mann für mein ganzes Leben sein kannst – sein wirst. Es dreht sich alles in meinem Kopf. Es geht um mich! Ja, ich mag dich! Ja, ich kann auch sagen, daß ich dich gern habe, dich liebe! Doch ich bin mir meinetwegen noch nicht sicher. Was ist, wenn ich mich irre? Du hast Erfahrung – ich nicht. Ich habe mich einfach treiben lassen, dachte, irgendwann kommt schon die Liebe.«

      »Nun ist sie da!«

      »Sicher! Aber ist es auch die wirkliche, die einzige, die ganz große Liebe?«

      Gundi setzte sich wieder neben Julian. Sie atmete tief durch.

      »Julian, deine Küsse waren wunderschön. Sie waren wie süße Früchte, von denen ich nie gekostet habe. Bitte, laß es dir genug sein, daß ich dir sage, daß es sehr schön war. Ich bin auch glücklich. Doch wir wollen nichts überstürzen. Wir wollen wirklich herausfinden, ob wir zusammen durch das Leben gehen wollen. Wir müssen das jetzt, heute an unserem ersten Beisammensein, nicht entscheiden. Laß uns Zeit!«

      »Ich brauche keine Zeit, Gundi! Ich bin mir sicher! Absolut sicher!«

      »Aber ich brauche Zeit!«

      Gundi streichelte Julians Wange. Sie sah in seine traurigen Augen.

      »Ich kann dir nur immer und immer wieder sagen: Ich liebe dich, Gundi!«

      »Ach, liebster Julian! Ich kann dir nur sagen, die Küsse schmecken so süß. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Julian! Du kannst von mir diese Entscheidung jetzt noch nicht verlangen.«

      Julian Perner schaute Gundi in die Augen.

      »Gundi, gibt es da jemanden, mit dem du mich vergleichen tust?«

      »Ich kann dich mit niemanden vergleichen, Julian. Ich hatte noch nie einen Burschen. Das sagte ich dir doch. Ich nehme die Sache sehr ernst.«

      »Liebst du mich, Gundi?«

      »Ja, Julian! Ich denke, ich liebe dich! Ich habe noch nie geliebt. Ich hoffe, daß diese Gefühle Liebe sind, wirklich Liebe. Das will ich prüfen. Es geht nicht um die Liebe zu dir. Es geht darum, daß ich mir ganz sicher bin! Du bist ein wahrer Draufgänger, Julian! Du küßt mich und schon willst du mich heiraten! So schnell bin ich nicht. Ich muß mir sicher sein – für mich – sicher sein, daß ich diesen Schritt niemals bereuen wer-

      de.«

      Julian stand auf.

      »Ja, dann gehe ich wohl jetzt besser! Vielleicht bin ich wirklich zu stürmisch gewesen, Gundi. Aber ich bin nun einmal ein Draufgänger. Ich setze mir ein Ziel, dann lasse ich nicht nach, bis ich es erreicht habe. Wenn ich mir sicher bin, dann stürme ich los. Dann kämpfe ich. Dann gibt es für mich kein Nachdenken mehr. Ich habe mich entschieden, fertig! Niemand kann wissen, was in Wochen, Monaten, Jahren ist. Man lebt doch im hier und jetzt, oder? Es wird auch nicht besser, wenn man zu viel grübelt und nachdenkt. Ich habe dich gesehen und gewußt, du bist des Madl, das ich gesucht habe und das ich haben will.«

      Gundi schlang die Arme um Julians Hals.

      »Denke nicht, daß ich das nicht zu schätzen weiß. Ich bin geschmeichelt. Das ist ein wunderbares Kompliment, Julian! Ich beneide dich, daß du so sicher bist. Ich muß erst noch einmal ein bisserl in mich hineinhören, bei all meinen Gefühlen, die ich sicherlich für dich habe.«

      Julian seufzte.

      »Dann tue das! Vielleicht bin ich auch falsch vorgegangen. Ich habe dich sicher überrumpelt. Aber das ist nun mal meine Art, meine Natur. Außerdem quillt mein Herz über, aus lauter Liebe zu dir.«

      Julian küßte Gundi zärtlich und voller Hingabe. Sie erwiderte seine Küsse vorsichtig. Dann standen sie sich noch eine Weile gegenüber und schauten sich stumm in die Augen.

      »Gehen wir zusammen runter nach Waldkogel?«

      »Nein! Gehe du vor! Du kannst mir einen Gefallen tun. Gehe bei meinen Eltern vorbei und sage ihnen, ich komme später, wenn ich komme. Ich gehe noch bei Ute vorbei. Sie ist drüben auf der Nachbaralm. Vielleicht bleibe ich auch bei ihr über Nacht. Aber dann rufe ich daheim an. Ute hat ein Handy. Ich habe meines daheim vergessen.«

      »Du kannst mein Handy benutzen«, bot Julian sofort an.

      Gundi schüttelte den Kopf.

      »Nein, das halte ich nicht für so gut. Gehe bitte persönlich vorbei. Wir sehen uns dann morgen bei uns daheim auf dem Hof.«

      »Gute Nacht, Gundi!«

      »Gute Nacht, Julian!«

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