Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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die Giebelwand aus einiger Entfernung.

      »Die Motive sind sehr schön! Da wurde wohl sogar ein wenig mit Blattgold gearbeitet.«

      Gundi schwieg. Sie steckte die Hände in die Hosentaschen und tat recht unbeteiligt. Julian war verunsichert. Er holte seinen Notizblock heraus und machte sich Aufzeichnungen.

      »Des sind gute Farben gewesen. Es ist alles noch gut zu erkennen. Oben die große Bemalung auf dem Giebel, unter dem etwas vorgezogenen Dach, stellt die beiden Berge dar, den ›Engelssteig‹ und das ›Höllentor‹. Über den Fenstern und um die Tür ranken sich Girlanden von Blumen. Des sind ausschließlich blühende Bergblumen, wie sie hier auf den Wiesen wachsen. Eine schöne Arbeit, des kann man sagen.«

      Gundi nickte wieder.

      »Meinst, dein Vater möchte, daß ich wieder mit Blattgold arbeite für des Gipfelkreuz auf dem ›Engelssteig‹? Des ist heute recht ungewöhnlich, aber machbar.«

      »Ja, ich denke, das machen wir so!« sagte Gundi knapp. »Wie lange wirst dazu brauchen?«

      Julian Perner grinste.

      »Des hängt von verschiedenen Faktoren ab.«

      »So, und von welchen?«

      »Nun, der Weg hier herauf ist weit. Mit dem Auto kommst net ganz bis zur Hütte.«

      Gundi wußte, auf was Julian hinauswollte.

      »Nun, die Hütte ist leer! Du kannst auch gerne hier wohnen, während du restaurierst.«

      »Des ist machbar!« bemerkte Julian trocken.

      Er rieb sich das Kinn.

      »Aber alleine schaffe ich das nicht. Ein Gerüst, auf dem man in Ruhe arbeiten kann, gibt es nicht. Es geht auch nicht. Es würde viel zu lange dauern, bis das erstellt wäre. Außerdem muß das dann noch abgenommen werden. Weißt, da gibt es Vorschriften wegen der Sturmgefahr in den Bergen.«

      Julian warf Gundi einen Blick zu.

      »Ich werde mit einer Leiter arbeiten, was streng genommen nicht ganz ungefährlich ist. Leider habe ich im Augenblick niemanden, der mir dabei helfen kann. Einer sollte die Leiter schon halten.«

      »Du hast dabei doch nicht an mich gedacht, Julian?«

      »Net so direkt!«

      »Des kommt net in Frage. Da mußt du dir schon eine Hilfe suchen. Du findest bestimmt jemand.«

      Julian drehte sich um und stellte sich genau vor Gundi hin.

      »Deine Ablehnung hat aber nicht etwas mit mir persönlich zu tun, oder?«

      Gundi gab Julian keine Antwort. Sie ließ ihn stehen und ging zur Bank. Er kam ihr nach.

      »Sag mal, bist du eben vor mir fortgelaufen?«

      »Kommt es dir so vor?«

      »Madl! Gundi!« seufzte Julian.

      Er setzte sich neben Gundi auf die Bank.

      »Gundi, ich muß mit dir reden! Ich bin jetzt schon ziemlich lange bei euch auf dem Hof tätig. Dir dürfte doch net entgangen sein, daß ich dich gerne sehe.«

      »So, meinst du?«

      »Gundi! Warum zierst du dich so? Mei, ich habe doch Augen im Kopf.«

      Gundi überlegte, was sie jetzt antworten sollte.

      »Unangenehm bist du mir nicht. Das kann ich dir schon mal sagen.«

      Julian war hoch erfreut. Er legte seinen Arm hinter Gundi auf die Lehne der Holzbank.

      »Willst mir jetzt auf die Pelle rücken, Julian?«

      »Sag, Madl, bist du immer so kratzbürstig?«

      »Ich bin nur vorsichtig!« Gundi wiegte den Kopf hin und her. »Gut, ich gebe es zu, daß du mir mit deiner Nähe nicht unangenehm warst.«

      »Das ist ja immerhin schon ein hoffnungsvoller Anfang, Gundi! Dann will ich dir auch gestehen, daß ich mich in dich verliebt habe.«

      Gundis Herz klopfte schneller und schneller.

      »Heißt das, du hast kein Madl?«

      »Doch!«

      »Du hast ein Madl und verliebst dich in mich?«

      Julian fing laut an zu lachen.

      »Mei, Gundi! Bist du herzig! Ich habe mich in dich verliebt und entschieden, daß du mein Madl bist, verstehst?«

      »Das kannst du net einfach so beschließen. Was ist mit mir? Ich habe noch nicht gesagt, daß ich dein Madl sein will!«

      Julian rückte näher zu Gundi heran.

      »Stimmt, ausgesprochen hast du es nicht, aber ich habe es in deinen Augen gelesen.«

      Julian griff nach Gundis Sonnenbrille und zog sie ihr von der Nase. Er schaute ihr in die Augen.

      »Laß mal sehen, was ich darin lesen kann…«

      Julian lächelte Gundi an.

      »Du hast wunderschöne braune Augen. Du hast ein ganz liebes Gesicht. Du bist ein ganz liebes Madl, Gundi. Ich mag dich! Ich habe dich gern! Du mich auch?«

      Gundi seufzte tief.

      »Mei, was ist? Bedeutet das jetzt Ja oder heißt das Nein?«

      Statt einer Antwort schmiegte sich Gundi in Julians Arm.

      Sie flüsterte leise, ganz leise:

      »Halte mich nur einfach fest, Julian! Ganz fest! Es dreht sich alles. Die Berge stehen auf dem Kopf. Ist das die Liebe? Kann man ihr vertrauen? Ich freue mich, daß du mich lieb hast. Es ist wunderbar. Aber ich traue meinen Gefühlen nicht ganz. Muß man sich nicht erst besser kennen, um…«

      Julian unterbrach Gundi mitten im Satz. Er schloß sie einfach fest in die Arme und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Er küßte sie zuerst zärtlich, dann fester. Im gleichen Maß entgegnete Gundi seine Gefühle mit innigen Küssen.

      Die Sonne sank langsam. Sie stand tief über den Bergen. So tief, daß es aussah, als stehe sie wie eine Laterne auf den Bergspitzen. Die Schneefelder und Gletscher leuchteten rosa. Die nackten Felsen erglühten im tiefen Rot, so als wäre Feuer in ihnen.

      »Mein Herz glüht auch so rot, Gundi!« flüsterte Julian. »Mein Herz steht in Flammen, Gundi! Meine Gundi! Mein Madl!«

      Julian bedeckte Gundis Gesicht mit Küssen. Sie ließ ihn einfach gewähren. Es gefiel ihr, geliebt zu werden.

      »Ich liebe dich, Gundi! Ich liebe dich so! Schon am ersten Tag bei euch daheim, wußte ich, daß du es bist. Du bist das Madl, das ich gesucht habe! Jetzt habe ich dich!«

      »Ja!«

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