Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 27

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

Poldi! Gib mir noch etwas Zeit!«

      Tina sah Poldi an, daß er enttäuscht war. Er faßte sich aber gleich wieder.

      »Wie lange?«

      »Bis zum Freitag! Zum Angelusläuten am Abend sollst du meine Antwort haben! Kannst du solange warten?«

      »Was soll ich machen, Tina? Ich liebe dich! Wenn du bis Freitag Zeit brauchst, dann warte ich gerne. Willst mit deiner Familie reden? Lade sie doch ein!«

      Tina lächelte ihn an und küßte ihn. Poldi spürte in ihrem Kuß, wie sehr sie ihn liebte, und nur das zählte.

      *

      Der Hof war mit Tannengrün geschmückt. Vor der Scheune stand eine große Plattform. Da würden die Musiker sitzen. Es konnte auch getanzt werden. Es gab ein riesiges kaltes Büfett. Mehrere Schweine drehten sich seit Stunden am Spieß.

      »Tina, ich glaube, wir sind fertig! Was meinst du?«

      »Ja, das denke ich auch! Es wird ein schönes Fest geben!«

      »Ja, das wird es, Tina! Der Alwin kümmert sich um die Schweine. Der Poldi wird noch die Bierfässer anzapfen. Dann können die Gäste kommen. Es ist auch Zeit«, sagte Rosel mit Blick auf die Uhr.

      »Dann wollen wir beide uns mal schön anziehen. Ich ziehe das schöne grüne Dirndl an. Und du, Tina? Machst dem Poldi die Freude und trägst des altrosafarbene Dirndl?«

      »Ich weiß noch nicht.«

      »Sag mal, Tina! Hast du etwas? Bedrückt dich etwas? Bist schon gestern ein bissel sonderbar gewesen.«

      »Nein! Ich warte nur auf die Anna! Ich muß unbedingt mit ihr reden! Hoffentlich kommt sie bald.«

      Rosel Roßbacher ging zu Alwin und trug ihm auf, Anna sofort hinauf zu Tina zu schicken, sobald sie eintreffen würde.

      Tina schloß sich in ihrem Zimmer ein. Sie hatte Poldi bis zum Läuten eine Antwort versprochen. Ich kann ihn nicht noch einmal vertrösten, überlegte Tina. Es waren nur noch zwei Stunden Zeit.

      Endlich klopfte es an ihrer Tür.

      »Tina, ich bin es – Anna!«

      Tina riß die Tür auf und zog Anna herein. Sie fiel ihr um den Hals.

      »Anna, Anna! Was bin ich froh, daß du da bist!«

      Anna erschrak.

      »Tina, was ist geschehen? Glücklich siehst du nicht aus!«

      »Anna, Poldi hat mir einen Heiratsantrag gemacht!«

      »Glückwunsch!«

      »Nein! Noch nicht! Ich habe ihn noch nicht angenommen!«

      »Wie bitte? Der Mann deiner Träume macht dir einen Antrag? Der begehrteste Bursche weit und breit bittet dich um deine Hand und du überlegst? Du liebst ihn doch! Es war doch Liebe auf den ersten Blick. Warum, Tina?«

      Anna legte den Arm um Tinas Schultern und schob sie zum Bett. Sie setzten sich.

      »So, nun sag mir, was du auf dem Herzen hast!«

      »Angst!«

      Anna schaute Tina überrascht an.

      »Angst? Wovor? Sage es mir! Erkläre es mir! Ich verstehe dich nicht!«

      »Der Roßbacher Hof ist so wunderbar! Poldi ist wunderbar! Alles könnte herrlich sein! Aber ich habe Angst! Ich bin nicht so tüchtig wie Poldis Mutter. Sie ist eine ganz großartige Frau! Sie hat alles im Griff. Sie macht nie Fehler! Sie ist einfach perfekt! Ich bin nicht perfekt! Ein paar Tage konnte ich mich ganz gut durchmogeln. Aber das schaffe ich nie! Die Jungbäuerin vom Roßbacher Hof zu werden, ist das nicht eine Nummer zu groß für mich. Ich komme mir vor, als würde ich, statt einer Hilfstätigkeit, die Leitung eines Ladens übernehmen. Ich habe Angst, ich schaffe das nicht!«

      »Das ist alles?«

      »Ja! Deshalb wollte ich dich fragen, wie es bei dir war. Du hast in einer Bank gearbeitet. Du hattest keine Ahnung, wie das mit so einer Berghütte ist. Hattest du keine Angst?«

      »Nein! Du mußt auch keine Angst haben! Vertraue einfach nur der Liebe! Poldi liebt dich! Du liebst ihn! Die Rosel hat dich auch in ihr Herz geschlossen. Das weiß mittlerweile jeder in Waldkogel. Rosel kann den Tag kaum noch abwarten, bis du ihre Schwiegertochter bist. Schau mal, der Roßbacher Hof ist groß. Da muß alles funktionieren. Aber die Leute arbeiten gerne bei Rosel und Poldi. Niemand hat Angst vor ihr. Alle erkennen sie an, mögen sie. Sie wird dir helfen, wenn du etwas nicht kannst oder nicht weißt. Hast du schon einmal mit ihr darüber gesprochen?«

      »Du meinst, das sollte ich machen?«

      »Wenn es dich so beschäftigt. Hast du mit Poldi darüber geredet?«

      Tina schüttelte den Kopf.

      Anna dachte einen Augenblick nach.

      »Gut, dann nehme ich die Sache in die Hand! Willst du Poldi heiraten?«

      »Oh, Anna! Ja, ich will!«

      »Gut! Das wäre schon einmal geklärt. Dann redest du nach dem Fest mit Rosel.«

      »Das geht nicht. Ich habe bis zum Angelusläuten dem Poldi eine Antwort versprochen. Das ist schon in einer Stunde!«

      »Dann gib ihm die Antwort!«

      Anna stand auf. Sie ging zum Schrank.

      »Was ziehst du an?«

      »Das altrosafarbene Dirndl! Ein Geschenk von Poldi!«

      Anna nahm es aus dem Schrank.

      »Das ist ein herrliches Dirndl! Ziehe es an! Mach dich fertig! Ich gebe dir fünfzehn Minuten. Dann schicke ich Rosel herauf. Du redest mit ihr! Sag ihr alles! Rosel ist eine herzensgute Frau. Du wirst in ihren Augen nur noch mehr gewinnen, wenn du ganz offen mit ihr sprichst!«

      Tina gab nach. Sie zog sich an.

      Sie wartete mit offener Tür auf Poldis Mutter. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie ihre Schritte hörte.

      »Anna sagte, du wolltest mich sprechen?«

      Tina nickte. Sie griff sich an den Hals.

      »Ich.. ich… ich wollte dir sagen, daß der Poldi mir gestern einen Heiratsantrag gemacht hat.«

      Rosel Roßbacher traten die Tränen in die Augen.

      »Tina! Madl!«

      Die Bäuerin wollte Tina umarmen.

      »Langsam, da ist noch etwas! Bin ich wirklich die Richtige für den Poldi? Ich kann das alles nicht so wie du, Roßbacherin. Ich weiß nicht, ob ich eine gute Jungbäuerin sein werde. Ich habe Angst, daß ich das alles nicht schaffe. Poldi erwartet wohl – das kann ich nur annehmen – daß seine Frau so perfekt ist wie du, Bäuerin. Ich kam mir in

Скачать книгу