Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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stand Pascal dabei neben Karoline.

      »Ja, das war es dann! Ein gelungenes Fest!«

      Doktor Berthold Bergmann rieb sich die Hände.

      »Trinken wir Bergmanns und Hubschmidts zum Schluß – im kleinen Familienkreis sozusagen – noch einen kleinen Abschiedstrunk?«

      Karoline schüttelte den Kopf.

      »Für mich nicht, Vater! Ich bin redlich müde!«

      »Was ist, Karoline? Ich nehme an, Pascal hat dir von der Wohnung erzählt. Wann willst du sie dir ansehen?« mischte sich Pascals Vater in das Gespräch ein und ignorierte Karolines Wunsch nach Ruhe.

      »Oh, bald, Herr Hubschmidt! Ich bin ganz überwältigt. Pascal hat mir schon einen Schlüssel gegeben! Alles ganz wunderbar! Überwältigend!«

      Karoline wandte sich an Pascal.

      »Wir telefonieren morgen! Ich bin wirklich müde!«

      Pascal brachte Karoline ins Haus. Sie sagten sich mit einem Kuß gute Nacht, dann verschwand Karoline alleine in ihrem Zimmer.

      Pascal ging auch nach Hause. Seine Eltern und Karolines Eltern tranken noch ein letztes Glas Wein zusammen. Dabei gab es nur ein Gesprächsthema, Karoline und Pascal und deren gemeinsame Zukunft als Apothekerfamilie.

      Währenddessen lag Karoline in ihrem Bett und hörte über Kopfhörer leise Heimatlieder. Langsam wurde ihr Herz ruhiger. Sie träumte von den Bergen und schlief bald ein.

      *

      Ein metallisch schepperndes Ge-räusch schrecke Karoline aus ihrem Traum. Vor dem Haus warfen die Mitarbeiter der Catering-Firma die Eisenträger des Partyzeltes auf einen Lastwagen. Karoline beobachtete die Szene durch die Gardinen. Ihre Mutter stand dabei und redete mit dem Vorarbeiter. Dann ging Agathe Bergmann zu ihrem Auto und fuhr davon. Karoline seufzte erleichtert. Ihre Mutter hatte das Haus verlassen. Das gab ihr Zeit.

      Karoline huschte barfuß die Treppe hinunter. Die langjährige Haushaltshilfe war in der Küche.

      »Guten Morgen, Karoline! Gut geschlafen?«

      »Ja, herrlich! Ich habe von den Bergen geträumt.«

      »Du solltest mal wieder hinfahren.«

      Karoline machte große Augen. Sie fuhr sich mit beiden Händen durch ihr blondes offenes Haar.

      »Das ist es! Ich verschwinde in die Berge! Dort habe ich Ruhe vor Mutter, Vater, Pascal und der ganzen Familie Hubschmidt.«

      Die alte Haushälterin schmunzelte. Sie kannte Karoline, seit sie ein kleines Mädchen war, und war ihr herzlich zugetan.

      »Dann solltest du vielleicht noch fahren, bevor deine Mutter zurückkommt!« Sie blinzelte Karoline verschwörerisch zu.

      »Wo ist sie hin?«

      »Stoffmuster holen für die Wohnung!«

      »Du machst mir Brote und packst mir etwas Obst ein. Ich will keine Zeit verlieren. Etwas essen kann ich unterwegs. Ich gehe packen!«

      Karoline rannte die geschwungene Treppe in das obere Stockwerk hinauf. Sie nahm mehrere Stufen auf einmal.

      In ihrem Zimmer stopfte sie ihre Wandersachen in den Rucksack. Sie zog sich an. Als sie in ihre roten Wildlederhosen schlüpfte, fühle sie sich gleich besser.

      »Hallo, Berge! Ich komme!« jubelte Karoline laut vor sich hin.

      Es dauerte keine Viertelstunde, dann war Karoline reisefertig. Sie verstaute den Rucksack im Kofferraum ihres neuen Sportwagens. Die Haushälterin stellte ihr einen Korb mit belegten Broten, Kaffee in einer Thermoskanne und Obst auf den Beifahrersitz.

      Karoline umarmte sie.

      »Bist ein Schatz! Was würde ich ohne dich tun?«

      »Hast du schon Bescheid gesagt, Karoline?«

      »In meinem Zimmer liegt ein Zettel! Darauf steht: ›Mache Urlaub! Bin in den Bergen! Grüße an Pascal! Karoline‹.«

      Die beiden Frauen lächelten sich an.

      »Mein Name ist Hase und ich weiß von nichts. Wo fährst du hin?«

      »Waldkogel natürlich! Wohin sonst? Du weißt doch, daß der ›Engelssteig‹ mein Lieblingsberg ist.«

      »Ja, das weiß ich! Denke an mich, wenn du auf dem Gipfel bist und gib schön auf dich acht!«

      »Das werde ich tun! Laß du dich hier nicht stressen! Es wird in den nächsten Tagen dicke Luft geben. Mutter kann es nicht leiden, wenn jemand ihre Pläne durchkreuzt. Aber ich brauche Zeit für mich!«

      »Dann nimm sie dir! Bis zum Beginn des Wintersemesters ist noch Zeit. Denke nicht daran! Denke nur an dich! Höre auf dein Herz! Um mich mußt du dir keine Sorgen machen. Wenn es mir zu viel wird, dann nehme ich auch Urlaub.«

      »Wunderbar! Dann kommst du zu mir nach Waldkogel!«

      Sie umarmten sich noch einmal. Dann steuerte Karoline den Sportwagen aus der Gararge und fuhr über den Kiesweg auf die Straße. Der Motor heulte auf und sie brauste davon.

      *

      Nach vier Stunden Fahrt, über die Autobahn bis Kirchwalden und dann über die kleine Landstraße, erreichte Karoline Waldkogel. Es war später Nachmittag. Sie überlegte. Sollte sie sich im Ort ein Zimmer nehmen oder gleich auf die Oberländer Alm hinauffahren?

      Karoline hielt mit laufendem Motor vor der Kirche an.

      Ein junger Bursche kam aus der Kirche heraus. Ihre Blicke trafen sich. Er betrachtete das Auto.

      »Grüß Gott!« sagte er freundlich. »Kann ich dir helfen, Madl? Wo willst hin?«

      »Grüß Gott!« hauchte Karoline und konnte kaum die Augen von ihm lassen. »Danke für das Angebot. Aber ich kenne mich gut aus!«

      Karoline stellte den Motor ab. Ihr Herz klopfte wie wild. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie hatte das Gefühl, als verliere sie die Kontrolle über sich. Die Kirche, schoß es ihr durch den Kopf.

      »Ich will noch in die Kirche!« sagte sie leise und senkte den Blick.

      Sie stieg aus und rannte fast durch die offene Kirchentür.

      Drinnen war es angenehm dunkel. Es roch nach Weihrauch. Vor den Heiligenaltären brannten Kerzen. Karoline ging durch den Mittelgang und setzte sich in eine Bank. Sie schloß die Augen, preßte ihre Hände auf die Brust, als wollte sie ihr Herz festhalten.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis die Herzklopfen nachließen.

      Sie dachte nur an den jungen Burschen, der sie auf der Straße angesprochen hatte. Obwohl sie ihn nur kurz gesehen hatte, war sein Bild tief in Karolines Herz gedrungen. Sein lockiges blondes Haar, seine großen rehbraunen Augen, seine breiten Schultern würde Karoline ein ganzes Leben lang nie mehr vergessen. Dessen war sie sich sicher. Er kam ihr vor, wie aus einer anderen Welt.

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