Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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heikle Angelegenheit. Doch man hat Beziehungen. Die Suche wurde nicht durchgeführt. Aber ihr solltet es auch nicht gleich wissen, sondern hierher kommen. Die Kinder beichteten mir erst gestern am späten Nachmittag, daß sie weggelaufen seien. Ganz zerknirscht waren sie. Da hatte ich eben Mitleid.«

      »Du hättest es sofort sagen müssen!« Gunter war sehr ärgerlich.

      Nach und nach erfuhren Gunter und Helen, daß Norbert früh am Morgen mit der Berghütte telefoniert hatte. Toni war nicht da. Er war unterwegs zur Oberländer Alm, um mit Bello Proviant zu holen. Anna war beschäftigt. So sprach er mit dem alten Alois. Von diesem hatte Norbert erfahren, daß Helen und Gunter gemeinsam nach den Kindern suchten.

      »Der alte Alois überredete mich, die Sache noch etwas für mich zu behalten. Er freute sich, daß die Kinder gefunden waren. Noch mehr freute ihn, daß ihr beide zusammen unterwegs wart. Er meinte, die Berge und die Erinnerungen an schöne gemeinsame Zeit in den Bergen würde euch wieder zusammenbringen. Da das auch der Wunsch von Polly und Patrick ist, wollten wir euch Zeit geben. Außerdem, seid mal ehrlich! Spürtet ihr nicht in euren Herzen, daß ihr euch um die Kinder nicht sorgen mußtest? Als Eltern hat man doch ein Gefühl dafür, ob es den Kindern gut geht oder schlecht. Wie ist es?«

      Gunter und Helen schauten sich an. Sie lächelten.

      »Was haben die beiden erzählt?«

      Norbert Seeberger berichtete.

      Die Kinder hatten sich nachts aus der Berghütte geschlichen. Sie warteten oben am Bergpfad, bis es langsam hell wurde. Dann wanderten sie zur Oberländer Alm. Dort schlichen sie sich vorbei, während Hilda und Wenzel im Stall die Kühe melkten. Unterwegs den Milchpfad hinunter nach Waldkogel nahm sie ein Traktor mit. Sie erreichten das Hotel ›Zum Ochsen‹ am frühen Vormittag. Da Gunter Volkmann die Suite hatte reservieren lassen, dachte sich niemand etwas dabei, daß die Zwillinge alleine ankamen. Sie trugen nur leichtes Gepäck und hatten eine gute Erklärung dafür.

      »Du, Gunter, hättest unterwegs eine Autopanne und seiest mit dem Wagen und Frauke in der Werkstatt. Das klang doch einleuchtend, oder?«

      Gunter nickte. Norbert Seeberger erzählte weiter.

      Die Kinder wurden nicht weiter gefragt, denn die Mitarbeiterin an der Rezeption wollte mit der Aufnahme der Personalien warten, bis Gunter käme. Sie informierte mich nur, daß die Kinder bereits da seien, Tamara und Timothy.

      »Das machte mich stutzig!«

      Norbert und Lotte Seeberger besuchten die Kinder in der Suite. Sie hatten eine Dusche genommen, lagen zusammen, engumschlungen in dem großen Doppelbett und schliefen. Lotte blieb in der Suite und paßte auf. Es war später Nachmittag, als die beiden aufwachten. Lotte ließ Essen bringen und Norbert kam dazu. Es erforderte viel Geduld, bis die beiden endlich redeten. Zuerst stokkend, dann sprudelte es abwechselnd aus ihnen heraus. Sie waren abgehauen, konnten das Getue von Frauke und Gunter nicht mehr ertragen. Sie wollten nicht, daß Gunter Frauke heiratet. Sie wollten stören, Schwierigkeiten machen.

      »Das hatten wir uns schon gedacht!« bemerkte Gunter.

      »Lotte und ich redeten den beiden ins Gewissen. Sie versprachen, im Hotel zu bleiben. Wir, Lotte und ich, mußten versprechen, ihnen zu helfen. Denn sie hatten inzwischen ein ganz schlechtes Gewissen.«

      »Gunter, die beiden waren wirklich unglücklich. Außerdem sind sie davon überzeugt, daß ihr nicht zusammenpaßt – du und Frauke«, fügte Lotte hinzu. »Sicherlich ist es für Kinder von geschiedenen Eltern nicht einfach, sich damit abzufinden, wenn ein Elternteil wieder heiratet. Doch die Gründe, die sie vorbrachten, die gingen schon tiefer. Gunter! Helen! Ich sage euch, die beiden haben ein feines Gespür für Zwischentöne. Sie waren einfach in Sorge, daß du mit Frauke nicht glücklich werden würdest, Gunter!«

      Gunter seufzte.

      »Das ist mir inzwischen auch klar! Frauke und ich, wir passen nicht zusammen. Ich gehöre zu Helen! Die Kinder haben das eher gewußt und gespürt als ich. Kinder haben eben ein reines Herz, das mehr fühlt als wir Erwachsenen. Doch jetzt ist alles wieder gut!«

      Helen stand auf.

      »Dann wollen wir mal zu den Kinder gehen! Und mit ihnen reden!«

      »Seid nicht zu streng mit ihnen!« bat Lotte Seeberger.

      »Das sind wir nicht! Dazu sind wir viel zu glücklich!« sagte Gunter und legte den Arm um Helen. »Eigentlich müssen wir ihnen dankbar sein. Durch ihren Ungehorsam haben wir wieder zusammengefunden. Wir wollen heute noch das Aufgebot bestellen! Wir heiraten in Waldkogel!«

      Helen legte glücklich ihren Kopf an Gunters Schulter.

      »Ja, das werden wir tun!«

      Gunter nahm Helen in die Arme und küßte sie. Dann liefen sie Hand in Hand davon.

      An der Rezeption blieb Gunter stehen.

      »Warte, Helen! Ich habe eine Idee!«

      Er ließ sich einen Bogen Briefpapier geben und einen Umschlag.

      Dann schrieb er:

      Einladung an Tamara und Timothy!

      Zur bevorstehenden Hochzeit in Waldkogel von Helen und Gunter Volkmann ergeht herzliche Einladung.

      Das Brautpaar wünscht sich Polly und Patrick als Trauzeugen.

      Für eine sofortige Bestätigung vielen Dank im voraus.

      Nachrichten bitte an der Rezeption abgeben.

      Dann unterschrieben zuerst Helen und dann Gunter.

      Ein Mitarbeiter des Hotels brachte den Brief in die Suite. Augenblicke später rannten die Zwillinge laut jubelnd die Treppe herunter und fielen ihren Eltern in die Arme. Alle hatten Tränen in den Augen, Freudentränen.

      »Ihr seid uns nicht böse?« flüsterte Polly ihrem Vater ins Ohr.

      »Wie könnten wir! Tut es aber bitte nicht wieder!«

      »Niemals! Jetzt sind wir wieder alle zusammen!«

      *

      Gemeinsam gingen sie zum Rathaus. Bürgermeister Fritz Fellbacher wartete schon auf sie. Norbert Seeberger hatte ihn angerufen.

      Es war eine ganz schlichte kurze Trauung und doch voll tiefer Gefühle.

      »Ringe! Ihr braucht Ringe!« rief Polly laut.

      »Beruhige dich, Polly! Gleich fahren wir alle zusammen nach Kirchwalden Eheringe kaufen.«

      Helen errötete tief.

      »Ich habe unsere alten Ringe aufgehoben, Gunter. Wie wäre es, wir tragen sie wieder. Unser Liebe hatte doch nie aufgehört…«

      Statt einer Antwort umarmte Gunter seine Helen und küßte sie.

      »Das haben wir gut gemacht, Patrick!« flüsterte Polly.

      »Ja, das haben wir! Meinst du, wir bekommen jetzt noch Geschwister?« fragte Patrick leise.

      Helen und Gunter hatten es gehört. Sie lachten.

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