Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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in einer Schlucht. In diesem Augenblick ist er auf dem Weg zur Bergwacht nach Kirchwalden. Er will dort eine Vermißtenmeldung nach dir aufgeben.«

      »Der ist verrückt!« rutschte es Karoline heraus. »So ein Narr!«

      »Keine Sorge! Ich habe einen sehr guten Freund bei der Bergwacht. Er ist der Leiter der Bergwacht in Kirchwalden. Ich habe schon mit ihm telefoniert. Er wird nicht ausrücken.«

      »Danke, Toni! Es ist mir peinlich, daß ich solche Umstände mache.«

      »Du kannst doch nichts dafür. Du hast einen Zettel hinterlassen, daß du in den Bergen Urlaub machst. Du konntest doch nicht wissen, daß er dir hinterher reist.«

      »Ich hätte es mir denken können, Toni. Wahrscheinlich stecken auch meine Eltern dahinter. Er soll mich sicher zurückholen. Aber ich gehe nicht mit. Ich bin keine Ware, die man einfach abtransportieren kann. Ich bin mit ihm nicht verlobt, noch verheiratet. Und selbst dann kann ich mich aufhalten, wo ich will. Ich bin erwachsen und frei.«

      Toni schaute Karoline an. In ihren Augen war ein Funkeln.

      »Klingt, als hättest du eine Entscheidung getroffen…«

      »Ja, Toni! Die habe ich! Ich habe Gustl gebeten, in Kirchwalden meinen Sportwagen zu verkaufen und mir statt dessen einen kleinen Jeep oder Geländewagen zu besorgen. Es bleibt dann immer noch eine Menge Geld übrig. Der Sportwagen war neu. Auf dem Tacho sind noch nicht einmal tausend Kilometer. Ich habe ihn erst letzte Woche bekommen, bin nur etwas in der Stadt herumgefahren und dann die Strecke hierher. Gustl wird sicher einen guten Preis erzielen. Der Rest des Geldes wird mir einen Start in Waldkogel verschaffen. Ich will, ich werde hier bleiben. Ich werde im Herbst nicht studieren. Was weiter wird, daß steht in den Sternen.«

      Karoline lächelte glücklich.

      »Gustl und ich haben heute nacht in die Sterne gesehen. Es war ein wunderschöner Himmel. Es war eine laue Nacht. Wir saßen fast bis zum Morgen hier und redeten.«

      Karoline seufzte glücklich.

      »Ich habe heute nacht noch mehr über die Liebe erfahren. Ich kann jetzt den Vergleich ziehen zwischen Liebe, so, wie es mit Pascal ist und Liebe…«

      »… wie es mit Gustl ist!« ergänzte Toni.

      »Ja!« flüsterte Karoline leise.

      Toni lächelte sie an.

      »Dann wünsche ich dir von Herzen, daß dir diese Liebe ein glückliches und erfülltes Leben beschert.«

      Er stand auf. Sie gingen nebeneinander her bis zu Tonis Auto.

      »Danke für deinen Besuch! Ich werde mich bei Pascal melden. Ich wußte, daß ich es tun muß. Ich werde mich gleich mit ihm in Verbindung setzen. Grüße mir Anna, Sebastian und Franziska herzlich und auch den alten Alois.«

      »Das werde ich! Grüße du Gustl!«

      Karoline winkte, als Toni davonfuhr.

      Dann ging sie hinein und holte ihr Handy aus dem Rucksack. Sie schaltete es ein. Sie schrieb Pascal eine SMS.

      Lieber Pascal!

      Toni, Metas und Xaver Baumbergers Sohn, informierten mich, daß du mich suchst. Ich bin auf der Straubinger Hochalm. Ich habe hier eine Stelle als Sennerin angenommen. Mir geht es gut. Wenn du willst, schaue vorbei. Es führt ein breiter Feldweg herauf.

      Grüße Karoline

      Karoline schickte die Nachricht ab. Erleichtert atmete sie auf. Der erste Schritt war getan.

      Danach rief sie Gustl an. Sie bat ihn mit dem abendlichen Besuch zu warten, bis sie ihn anrufen würde. Sie bekäme wahrscheinlich Besuch von daheim und wollte – nein, müßte etwas regeln.

      »Das gelingt mir besser, wenn du nicht in der Nähe bist, Gustl!«

      »Ich vertraue dir, Karo! Ich soll dich auch von Tante Traudel und Onkel Willi grüßen. Sie freuen sich schon darauf, dich kennenzulernen. Ich habe ihnen von dir erzählt.«

      Gustl machte eine kleine Pause. Dann sagte er:

      »Ich habe ihnen auch erzählt, daß wir uns geküßt haben. Ich hoffe, daß dich das nicht stört.«

      Karoline lachte.

      »Nein! Nein! Grüße sie auch zurück! Sage ihnen, ich freue mich auch, deine Familie kennenzulernen. Bis später dann, Gustl.«

      Karoline legte auf. Sie schaltete ihr Handy ab und packte es wieder in ihren Rucksack. Sie wollte nicht mit Pascal telefonieren. Sie wollte von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden. Sie war sich sicher, daß er kommen würde.

      *

      Pascal ging unruhig im Flur der Bergwacht auf und ab. Man hatte ihm versprochen, daß er gleich persönlich mit Leonhard Gasser sprechen könne. Das war jetzt schon fünf Minuten her. Ungeduldig schaute Pascal auf die Uhr.

      Die Tür ging auf.

      »Grüß Gott! Ich bin der Leiter der Bergwacht! Kommen S’ rein! Setzen S’ sich!«

      »Guten Tag! Danke! Ich suche Karoline Bergmann, zwanzig Jahre alt. Sie wollte ihren Urlaub in Waldkogel verbringen. Dort ist sie auch angekommen. Sie brach dann letzte Woche wohl zu einer Bergwanderung auf. Bis jetzt gibt es kein Lebenszeichen von ihr. Ich kann sie auch nicht über Handy erreichen. Sie meldet sich nicht. Ich bin in äußerster Sorge. Ich will sie als vermißt melden. Leiten Sie eine Suche ein, sofort!«

      Leo lächelte Pascal an.

      »In welchem Verhältnis stehen Sie zu diesem Madl?«

      »Sie ist meine Braut! Wir wollen uns verloben! Heiraten! Wir sind seit Jahren fest zusammen.«

      »Mei, Mann! So etwas kommt öfters vor, daß die Braut kalte Füße bekommt.«

      Pascal holte Luft. Er wollte diese unverschämte Bemerkung nicht unwidersprochen lassen. In diesem Augenblick gab Pascals Handy Signal, daß eine SMS angekommen war.

      Pascal las die Nachricht.

      »Hat sich des Madl jetzt gemeldet?«

      Pascal errötete.

      »Ja! Sie arbeitet als Sennerin auf einer Hochalm. So etwas Verrücktes!«

      »So, meinen S’, des wäre ein narrisches Tun, die Arbeit auf einer Hochalm?«

      »Können Sie mir sagen, wie ich auf dem schnellsten Weg zur Straubinger Hochalm komme.«

      Leo zeigte Pascal an der Wandkarte, wie er fahren mußte. Er wünschte ihm alles Gute und begleitete ihn hinaus.

      »Mei, war der überdreht!« flüsterte Leo vor sich hin, als er wieder im Büro war.

      *

      Pascal fuhr zurück in Richtung Waldkogel und nach der Gemarkungsgrenze den Feldweg hinauf, der auf die Almen führte. Er mußte sich unterwegs bei einigen Almen durchfragen. Dann endlich hielt er vor der Almhütte der Straubinger

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