Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Karoline geheiratet hatte, bemühte sich viele Jahre um die Aussöhnung zwischen ihren Eltern und Karoline. Er war mit seiner Familie oft Gast auf dem Straubinger Hof. Gustl hatte das Altenteil als Gästewohnung ausgebaut. Pascals Kinder und die Kinder von Karoline wurden Freunde.

      Eines Tages waren die Kinder von Karoline und Gustl bei Pascal und seiner Frau in den Ferien. Da nahm Pascal sie einfach mit in die Apotheke. Als Agathe ihre Enkelkinder sah, schmolz endlich die Härte in ihrem Herzen.

      Endlich versöhnten sie sich wieder mit ihrer Tochter und hießen Gustl als Schwiegersohn willkommen. Jetzt war Karoline völlig zufrieden.

Eine Heimat für mein Kind

      Es war früher Nachmittag. Antonius Baumberger, von allen nur Toni gerufen, parkte seinen Geländewagen auf dem Hof seiner Eltern. Eine Gruppe von Gästen verließ das Wirtshaus »Beim Baumberger«, mit der kleinen familiären Pension, das seinen Eltern Xaver und Meta Baumberger gehörte.

      Toni holte einige Einkaufstüten aus dem Kofferraum. Er ging um das Haus herum und betrat die Küche hinter der Wirtsstube vom Garten aus.

      »Grüß Gott!“ Toni lächelte seiner Mutter zu, die am Spülbecken stand und das Geschirr spülte.

      »Grüß Gott, Toni! Mei, bin ich froh, daß du hier bist!«

      »Ich habe dir auch die Einkäufe aus Kirchwalden mitgebracht.«

      Toni stellte die Tüten in die Ecke neben der Tür, die zur geräumigen Speisekammer führte.

      Meta Baumberger seufzte.

      »Es geht net um die Einkäufe! Es ist wegen der Kinder! Die Franzi und der Basti, die sollten doch hier bei uns auf dich warten. Doch die haben sich mächtig gestritten. Richtig gefetzt haben sie sich!«

      »Mei, des kann ich kaum glauben. Die beiden gehen doch sonst so liebvoll miteinander um.«

      »Heut’ net! Die haben sich richtig gefetzt!«

      »Was sagst, Mutter? Ja, haben sie sich geprügelt?«

      »Naa, des net! Aber viel hat nimmer dazu gefehlt. Der Basti hat dann seine Sachen gepackt und ist alleine los. Der Pfarrer Zandler war auf dem Weg zur Oberländer Alm. Der hielt an und fragte, ob er die beiden mitnehmen könnte. Der Basti packte seine Sachen und lief schnell zum Auto. Die Franzi wollte hier bleiben. Sie wollte auf keinen Fall mit ihrem Bruder fahren.«

      »Deswegen haben sie sich gezankt?«

      »Naa, Toni, naa! Des hat schon früher angefangen. Die sind heut’ früher aus der Schule gekommen. Die Franzi war sehr verschlossen. Richtig brummig war des Madl. Streitsüchtig ist es gewesen. Des hättest erleben müssen. Schlimm ist es gewesen. Alle Gäste haben des mitbekommen. Die beiden sind aufeinander los wie Hund und Katz’.«

      Toni schüttelte verständnislos den Kopf. Er holte einen Becher und schenkte sich Kaffee ein. Hunger hatte er keinen. Wie meistens, wenn er in Kirchwalden war, hatte er sich für einen Imbiß mit seinem Freund Leo Gasser getroffen, dem Leiter der Bergwacht.

      »Wo ist die Franzi jetzt?«

      »Sie sitzt draußen am Stammtisch und macht ihre Hausaufgaben!«

      Toni schaute durch die offene Küchentür. Franziska Bichler saß über einem Heft und schrieb. Ihre blonden Locken fielen ihr ins Gesicht. Toni wurde es ganz warm ums Herz, als er das kleine Mädchen so betrachtete.

      »Dann sollte ich mal mit der Franzi reden, denke ich.«

      »Des kannst ja versuchen, vielleicht hast du mehr Erfolg als deine Mutter!«

      Toni grüßte seinen Vater. Er hatte am Tresen Biergläser und Schnapsgläser gesäubert. Damit war er jetzt fertig. Er kam in die Küche und nahm sich auch einen Kaffee.

      »Die Meta hat mit Engelszungen geredet. Des kannst glauben. Aber die Franzi sagt nix. Der Basti weiß auch nix. Aber es muß doch einen Grund geben, warum des Kindchen auf der einen Seite so kratzbürstig ist und auf der anderen Seite so still. Es ist kein Wort aus ihr rauszubekommen.«

      »Mei, des hört sich net gut an.«

      Toni rieb sich das Kinn. Er überlegte.

      Franziska und Sebastian lebten nun schon länger bei ihnen auf der Berghütte. Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern, gaben Toni und seine Frau Anna den Kindern auf der Berghütte ein Heim. Schnell waren sie zu einer richtigen Familie zusammengewachsen. Sicherlich brauchte es Zeit, bis die beiden Vollwaisen ihre erste tiefe Trauer verarbeitet hatten. Doch die beiden schienen glücklich zu sein. Sie stritten kaum.

      Toni erinnerte sich, wie es damals war, als er und seine Schwester Maria in dem Alter der Bichler Kinder waren. Wir waren wirklich an manchen Tagen wie Hund’ und Katz’, dachte Toni. Wenn Franziska nicht reden möchte, dann hat es wohl wenig Sinn, sie zu bedrängen, überlegte Toni. Sicherlich war es besser zu warten, bis Franziska von alleine darüber sprechen wollte. Vielleicht würde sie Anna etwas erzählen.

      Toni stand auf. Er ging zu Franzi, strich ihr über das Haar und warf einen Blick auf ihr Heft.

      »Tust aber heute besonders schön schreiben. Bist bald fertig?«

      Franziska antwortete nicht. Sie hörte auf zu schreiben, drehte ihren Schulfüller zu und packte ihre Sachen. Sie zog ihre Jacke an und schulterte ihren Rucksack.

      Anstatt Tonis Eltern zum Abschied zu umarmen, warf ihnen Franziska nur einen Gruß zu. Dann ging sie durch die Vordertür hinaus und setzte sich ins Auto.

      »Mei, mit dem Kind stimmt was net. Mit der stimmt wirklich was net! So hat sich die Franzi noch nie verhalten.«

      »Sag’ ich doch, Toni! Ganz sonderbar ist die Franzi heut’!« seufzte Tonis Mutter. »Mußt uns gleich anrufen, wenn du herausgefunden hast, was des Kind bedrückt, hörst du, Toni!«

      »Versprochen!«

      Toni verabschiedete sich herzlich von seinen Eltern. Er nahm den großen Rucksack mit zum Auto. Seine Eltern hatten ihm Lebensmittel für die Berghütte eingepackt.

      Toni verstaute den Rucksack im Kofferraum seines Geländewagens. Er stieg ein, warf einen prüfenden Blick in den Rückspiegel und fuhr los. Den ganzen Weg bis hinauf zur Oberländer Alm schaute Franzi aus dem Seitenfenster. Toni kam es vor, als vermeide Franziska den Blickkontakt mit ihm.

      Langsam schob sich der Geländewagen den Milchpfad hinauf. In der Nacht zuvor war ein heftiger Regenschauer niedergegangen, der viel Sand und Schlamm auf den Milchpfad gespült hatte.

      Sie hielten hinter der Oberländer Alm. Das letzte Stück bis zur Berghütte mußten sie zu Fuß gehen. Es führte keine Straße hinauf.

      »Mei, da seid ihr ja! Grüß dich, Toni! Grüß Gott, Franzi! Der Basti wollte nicht auf euch warten. Der ist schon vor mehr als einer Stunde aufgebrochen,« erzählte Wenzel Oberländer.

      Hildegard, seine Frau, die von allen Hilda gerufen wurde, trat hinzu.

      »Grüß Gott, Toni! Du, des war heute merkwürdig mit dem Basti. Der Pfarrer Zandler hat ihn mit raufgebracht. Der wollte aber net bleiben. Reden wollte er auch nicht. Er ist gleich weiter. Selbst von meinem Apfelstrudel wollt’ der Bub heut’

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