Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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rumgedreht und ist davongelaufen. Mei, so kenne ich den Basti net! Ich mache mir schon Gedanken, ob der Bub vielleicht krank wird.«

      Toni schüttelte den Kopf. Er sah Franziska nach, die in großen Schritten den Bergpfad hinaufeilte.

      »Da mußt du dir keine Gedanken machen, Hilda! Der Basti wird net krank. Die beiden Kinder haben Streit. Meine Eltern haben es mir auch schon erzählt. Aber um was es dabei geht, haben sie nicht rausfinden können. Die haben sich nur mächtig gezofft. Vielleicht legt es sich wieder. Manchmal ist es gut, wenn man sich net einmischen tut. Ich werde aber mit dem Basti reden. Des geht net, daß er sich schlecht benehmen tut. Vor allem, wenn du ihm sogar Apfelstrudel angeboten hast, Hilda. Da kann ich mich nur für ihn entschuldigen, Hilda!«

      Toni lächelte Hilda Oberländer an.

      »Mach’ dir keine Gedanken, Toni! Wie heißt es? Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen!«

      Toni verabschiedete sich von Wenzel und Hilda Oberländer. Er schulterte den Rucksack und griff sich mit beiden Händen die Einkaufstüten. Er hatte in Kirchwalden viel eingekauft. Annas Liste war lang gewesen.

      Franziska lief schnell. Toni beobachtete sie. Er bemühte sich nicht sie einzuholen. Der Vorsprung vergrößerte sich immer mehr zwischen den beiden. Die Franzi will ihre Ruhe haben, dann laß ich sie, dachte er.

      Der alte Alois, von dem Toni und Anna die Berghütte übernommen hatten, saß auf der Terrasse der Berghütte. Anna eilte hin und her und bediente die Hüttengäste.

      »Anna!« winkte der alte Alois sie herbei.

      Er deutete mit seinem Gehstock in die Richtung, aus der Franzi auf die Berghütte zukam.

      »Schau, Anna! Da kommt die Franzi! Sie ist alleine! Hat Toni angerufen, daß er länger in Kirchwalden bleiben tut?«

      »Nein! Toni ist auch unterwegs. Der wird bald hier sein!«

      Franziska erreichte die Berghütte. Sie grüßte leise, kaum hörbar, und ging an Anna und dem alten Alois vorbei. Anna stellte das Tablett ab und lief ihr nach. Franziska ging sofort in ihr Zimmer. Es gelang ihr, vor Anna die Tür zu verschließen.

      Anna klopfte leise.

      »Franzi! Was hast du?«

      Anna bekam keine Antwort. Sie redete eine Weile mit Franzi durch die geschlossene Tür. Dann machte Franziska von innen auf.

      Anna nahm Franzi in den Arm.

      »Was hast du? Kann ich dir helfen?«

      Die kleine Franziska schüttelte den Kopf. Sie drückte sich fest an Anna. Anna hielt Franziska ganz fest. Sie gab ihr einen Kuß auf das hellblonde Haar.

      »Also, wenn du jetzt nicht sprechen magst, dann ist das nicht schlimm. Ich muß auch wieder raus. Willst mitkommen und mir helfen?«

      Franzi schüttelte den Kopf.

      »Hör mal, Franzi! Du weißt aber, daß du mit mir immer über alles reden kannst?«

      Keine Antwort.

      »Hast du eine schlechte Note bekommen? Gab’s Ärger in der Schule?«

      Franziska nickte.

      »Die sind alle doof! Der Basti ist auch doof! Der hat mir nicht beigestanden!«

      Anna schmunzelte.

      »Weißt, Buben sind gelegentlich sehr sonderbar! Soll ich mit dem Basti reden?«

      »Naa!«

      Anna fuhr Franziska noch einmal über das Haar.

      »Weißt was? Ich habe eine gute Idee! Wir warten, bis der Toni da ist. Dann machen wir beide eine schöne Wanderung. Wir machen einen Spaziergang zum ›Erkerchen‹. Nur wir zwei!« Anna lächelte. »Wir beiden Frauen! Den Toni und den Sebastian und den alten Alois, die lassen wir alleine hier. Sollen sie sehen, wie sie ohne uns klarkommen! Was meinst du, Franzi?«

      Sie hörten Toni. Anna rief ihm zu, daß sie beschäftigt sei und er sich einen Augenblick gedulden müsse. Toni warf einen Blick durch die offene Tür von Franziskas Kinderzimmer. Er verschwand aber sofort wieder.

      »Anna! Bist du die Stiefmutter von mir und Basti?« fragte Franziska leise.

      Annas Herz fing an zu klopfen.

      »Geht es darum?«

      »Mmm!« brummte Franziska.

      Dann erzählte sie Anna von dem Kummer, der ihr kleines Kinderherz bedrückte. Im Schulunterricht hatte die Lehrerin eine Geschichte erzählt. Darin war eine Stiefmutter vorgekommen. Ein Junge hatte darauf Franziska geärgert, weil sie ja auch eine Stiefmutter hätte.

      »Dagegen hab’ ich mich gewehrt. Du bist nicht böse, Anna. Du bist ganz lieb!«

      Auf dem Heimweg von der Schule hatte Franziska ihrem älteren Bruder ihr Leid geklagt. Doch Sebastian meinte, daß Anna schon eine Stiefmutter sei, weil sie nun ja nicht ihre richtige Mutter sei und Toni sei ein Stiefvater. Doch der kleinen Franziska hatte das nicht behagt. Sie hatte sich gegen diese Bezeichnung von Anna und Toni gewehrt. Darüber waren die beiden Geschwister in heftigen Streit geraten.

      Anna hörte zu und schmunzelte.

      »Eine Stiefmutter will ich nicht sein und Toni auch kein Stiefvater. Ich bin glücklich, daß ich in deinem Herzen einen winzigen Platz habe. Der Platz im Herzen muß immer deiner wirkliche Mutter gehören, Franzi, auch wenn sie gestorben ist. Es freut mich aber wirklich, wenn du mich ein wenig wie eine Mutter annimmst. Man sagt Pflegemutter, Pflegevater und Pflegeeltern dazu.«

      Franziska schüttelte heftig den Kopf.

      »Naa, des gefällt mir auch net. Ich bin doch net krank und der Basti auch net. Wir brauchen keine Pflege!«

      Anna lachte laut.

      »Ach, mein gutes Herzchen! Wie soll ich dir das erklären?«

      »Ihr seid genau so wie richtige Eltern!«

      »Das hast du lieb gesagt, Franzi.«

      Anna wurde es ganz warm ums Herz.

      »Ihr seid auch wie richtige Kinder!«

      »Warum wollt ihr uns dann nicht adoptieren?«

      Anna war von dieser Frage überrascht.

      »Ist das so wichtig? Wir haben euch doch auch so lieb und sind wie eine Familie. Ihr dürft für immer bei uns bleiben. Es ist doch genauso, als hätten wir euch angenommen.«

      »Naa, Anna, naa! Dann würde ich Franziska Baumberger heißen und nicht mehr Franziska Bichler! Dann könnte niemand mehr denken, daß ihr Stiefeltern seid.«

      Anna nahm die kleine Franziska fest in den Arm.

      »Das hat auch etwas mit den Ämtern zu tun, Franzi. Aber ich verspreche dir, daß ich mit Toni darüber sprechen werde.«

      »Das

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