BAT Boy 2. C. A. Raaven

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BAT Boy 2 - C. A. Raaven BAT Boy

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durch das Gruppenkuscheln noch ein wenig mehr Zeit gehabt hatte, ihre durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen. Seit sie von Lucas aus dem dunklen Loch geholt worden war, in dem er sie eingekerkert hatte, war sie krampfhaft darum bemüht gewesen, mit dem klarzukommen, was sie in den letzten Stunden gesehen hatte. Aber viel mehr noch beschäftigte sie das, was sie nicht mehr sehen konnte. Dieses Nichts, in dem Lucas sie abgeladen hatte, war fast nicht zu ertragen gewesen. Kein Wort, kein Geräusch wahrzunehmen und noch dazu blind zu sein, hatte ihre Nerven fast zum Zerreißen gebracht. Viel schlimmer noch war jedoch das Gefühl gewesen, plötzlich zu fallen und immer weniger zu werden. Zum Glück hatte Lucas sie noch rechtzeitig bemerkt und aufgefangen. Irgendwie hatte er sie gerettet. Dafür musste sie ihm wohl dankbar sein, aber trotzdem würde sie es nicht vergessen, dass er sie so einfach mir nichts, dir nichts weggesperrt hatte.

      »Ja, Maus?«, riss ihre Mutter sie aus den Gedanken.

      »Ach, ich weiß auch nicht«, sagte Ines und versuchte, dabei möglichst müde zu klingen.

      Sie hatte keine Ahnung, wie sie es ihren Eltern erklären konnte, dass sie sich ohne ihr Wissen nachts allein in Berlin herumgetrieben hatte – ganz davon abgesehen, dass sie zwischendurch entführt worden war. Dann fiel es ihr plötzlich ein. Das mussten sie gar nicht wissen! Für die beiden galt immer noch, dass sie bei ihrer Freundin übernachten wollte. Jetzt stand nur noch zu hoffen, dass sie nicht dort angerufen hatten, und Tina ahnungslos gewesen war.

      Okay, Augen zu und durch, sagte sie sich.

      »Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich dabei war, mich für Tina fertigzumachen. Dann wurde mir mit einem Mal ganz komisch. Ich dachte, dass ich mich nochmal kurz hinlegen könnte. Ja und dann bin ich hier aufgewacht.«

      In diesem Moment wurde Ines der Fehler in ihrer Story bewusst. Sie hatte ja gar keine Ahnung, wo, wie und von wem sie gefunden worden war. Vorsichtig blickte sie ihre Eltern an, innerlich darum betend, dass es doch funktionieren würde.

      Diana lächelte und strich Ines über die Wange.

      »Na dann ist es ja gut, dass Lucas dich um Mitternacht besuchen wollte und er dich zusammen mit seinen Eltern gefunden hat. Ich glaub, der mag dich.«

      »Was?«, fuhr Ines auf. Einerseits war sie froh, darüber, dass sie ihr die Geschichte abgekauft hatten, aber Lucas hatte sie aus dieser Sache möglichst heraushalten wollen.

      »Huch, was ist denn mit dir? Ich dachte, du magst ihn auch«, sagte Diana mit einer beschwichtigenden Geste.

      »Hmm … ja … nee … weiß nich«, grummelte Ines. »Aber was hat das denn mit heute zu tun?«

      »Na ja, sie haben erzählt, dass Lucas dir eigentlich um Mitternacht ein gesundes neues Jahr wünschen wollte, weil er noch Licht bei dir gesehen hatte. Dann haben sie wohl gemerkt, dass irgendeine Tür offen war, sind rein und haben dich so gefunden. Wir sind dann kurz danach auch zu Hause angekommen, weil wir dich um zwölf nicht erreichen konnten. Blöderweise hatte Papa dann auch noch sein Handy vergessen, sodass wir Tinas Telefonnummer nicht dabei hatten. Kannst du dir das vorstellen? Papa ohne Handy? Na egal, auf jeden Fall haben sie dich mit dem Rettungswagen hergebracht. Und jetzt bist du wieder in Ordnung. Du fühlst dich doch okay?«

      Den letzten Satz sagte ihre Mutter mit einem leicht flehenden Unterton in der Stimme, sodass Ines automatisch mit »Na klar« antwortete. Innerlich war sie sich dessen nicht so sicher. Irgendwie musste Lucas es geschafft haben, ein Stück von ihr mit sich herumzutragen. Was, wenn er nicht alles wieder zurückgegeben hatte? Und wieso zum Teufel hatte er es überhaupt gehabt? Alles, an das sie sich noch klar erinnern konnte, war gewesen, dass Herr Neumann und dieser Freak sie auf der Siegessäule gefangen gehalten hatten. Dann war Lucas gekommen – woher eigentlich? – und hatte sie anscheinend gerettet. Aber wie nur? Irgendwann zu dieser Zeit verlor sich ihre Erinnerung und wurde durch völlig abstruse Träume ersetzt – von Bomben … und Fischen … und Blitzen … und Drachen? Warum ausgerechnet Drachen? Und warum hatte sie das Gefühl, sie wäre dieser Drache gewesen? Sie mochte dieses ganze Fantasy-Gedöns nicht, also natürlich auch keine Drachen. Wieso sollte sie also davon träumen? Ines seufzte verwirrt.

      »Ja, Maus?«, sagte Tom.

      »Ach, Papi, ich bin doch ganz schön müde«, antwortete sie matt. »Ich glaube, ich lege mich noch ein bisschen hin.«

      Ihre Eltern sandten hilfesuchende Blicke in Richtung des Arztes, der diskret ein wenig in Richtung Gang zurückgetreten war, um die Familie nicht zu stören. Dieser nickte beruhigend und antwortete auf die unausgesprochene Frage: »Keine Sorge. Jetzt kann nichts mehr passieren. Sie soll ruhig ein wenig schlafen. Wir müssen ohnehin noch ein paar Tests durchführen, um auszuschließen, dass es eine physische Ursache für den Zustand gibt, in dem ihre Tochter eingeliefert wurde. Die Ergebnisse erhalten wir frühestens morgen Vormittag. Wenn Sie möchten, dann können Sie gern nach Hause fahren. Oder wir besorgen Ihnen einen Ruheraum, wenn Sie gern hierbleiben wollen.«

      »Ich geh hier nicht weg«, sagte Diana.

      »Was meinst du?«, fragte Tom und drehte sich dabei zu seiner Tochter um.

      Aber Ines war bereits eingeschlafen.

       Erstkontakt

      a der 2. Januar ein Sonntag war, startete die Schule erst am 3. Das war auch gut so, denn sowohl Ines als auch Lucas hätten ansonsten vom ersten Schultag kaum etwas mitbekommen. Das ganze Wochenende über dämmerten sie vor sich hin, schliefen oder starrten auf den laufenden Fernseher, ohne viel vom dort gezeigten Programm aufzunehmen. Lucas‘ Eltern betrachteten es mit Wohlwollen und einem gewissen Stolz über das, was er vollbracht hatte. Zwar verstanden sie einiges von dem, was auf der Siegessäule abgelaufen war, überhaupt nicht, hofften aber, dass Lucas es ihnen bald erklären würde. Andererseits wollten sie ihren Sohn nicht bedrängen, denn er schien von alldem nicht nur körperlich, sondern auch emotional sehr mitgenommen zu sein. Also übten sie sich in Geduld. Irgendwann würde er schon auf sie zukommen.

      Diana und Tom waren weniger entspannt dabei, wenn sie Ines matt auf der Couch liegen sahen. Auch wenn der Arzt ihnen erzählt hatte, dass es bei ihr keine Anzeichen für eine Erkrankung gäbe, beruhigte sie dies nur teilweise. Es half auch nicht, dass Ines ihnen auf alle ihre vorsichtigen Fragen, den Silvesterabend betreffend, nur wortkarge und ausweichende Antworten gab.

      Lucas war froh darüber, dass er seine Ruhe hatte. Es gab zu viele Dinge, die er in seinem Kopf erst mal ordnen musste, bevor er sich den Fragen seiner Eltern oder auch denen von Ines stellen konnte.

       Fakt ist eins. An der BAT gibt es eigentlich nur normale Begabte.

      Er scheute sich immer noch davor, das Wort Vampir zu benutzen.

       Aber wie viel weiß ich denn eigentlich über die Lehrer dort? Bragulia ist zwar der Chef, aber er ist auch ziemlich vertrottelt. Der müsste schon ein absolutes Ass darin sein, sich zu verstellen. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Upuaut ist da schon eher so ein Kandidat. Den kann ich einfach nicht einschätzen und irgendwie ist er auch sonst ziemlich geheimnisvoll. Mandana ist ja gar nicht so viel älter, als ich. Von ihr kann ich es überhaupt nicht glauben, dass sie Blut trinken sollte. Und dann sind da ja auch noch die Augen.

      Lucas schauderte bei dem Gedanken an Plagues Augen mit ihrer weißen Iris.

       So

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