Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman. Starla Bryce

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Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman - Starla Bryce BDSM-Romane

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war ein Junkie gewesen, aber er hatte ihm dennoch hin und wieder gute Ratschläge gegeben. Manchmal fehlte ihm seine Gegenwart. Denn trotz allem war sein Onkel wie sein bester Freund gewesen.

      Schwachköpfe greifen nicht nach Drogen, um dieser Welt zu entfliehen. Es sind immer die, die was auf dem Kasten haben, die es nicht mehr aushalten und sich deshalb zudröhnen. Die Worte seines Onkels waren abgespeichert.

      Frank schaute in sein Glas. Er hatte noch nie Drogen genommen. Und er fand, dass er zu unregelmäßig Alkohol trank, um Tendenzen zur Abhängigkeit zu erkennen. Doch da war immer diese leise Angst, eines Tages genauso zu werden. Die Kontrolle zu verlieren.

      Was war verkehrt gelaufen? Lag es an seinen Großeltern, vom Krieg traumatisiert und so gefühlskalt, dass die Kinder es später mit allerlei Genussmitteln wettmachen wollten? Oder war diese Erklärung zu abgedroschen? Hatte er einfach Pech mit seiner Familie gehabt? Frank hatte sich bereits mehrmals vergeblich vorgenommen, sich nicht mehr in Gedanken darüber zu verlieren. Es war vorbei. Die Vergangenheit konnte er nicht mehr ändern. Aber seine Zukunft, indem er jetzt in der Gegenwart das Beste daraus machte. Dämliches Psychologen-Bla-Bla. Und doch half es manchmal. Nicht nachdenken – stattdessen leben. Während seiner Teenagerzeit hatte er das Gefühl gehabt, dass das Leben da draußen ohne ihn stattfand.

      Du bleibst hier und lernst! Ich will, dass aus dir was Anständiges wird! Die Worte seiner Mutter hatten sich in sein Gehirn eingebrannt. Ebenso das Gefühl, wie es war, angespuckt, geschlagen und dabei mit hasserfülltem Blick angesehen zu werden. Ihre Launen hatten sich manchmal von einer Sekunde auf die andere geändert. Sicher, sie hatte das Beste für ihn gewollt, wie alle Mütter dies tun. Aber die Art, es zu zeigen, war alles andere als normal gewesen.

      Nun konnte ihm niemand mehr etwas vorschreiben. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Heute Nacht war er mitten drin im Geschehen. Er konnte jede Nacht dorthin fahren, wo es ihn hinzog. Er war frei, hatte keine Verpflichtungen wie etwa monatliche Unterhaltungszahlungen oder ein Eigenheim, das von ihm verlangte, ununterbrochen am selben Fleck zu wohnen. Er lebte das Leben, das er sich immer gewünscht hatte. Na ja, jedes Leben war besser als das, was er noch vor wenigen Jahren gekannt hatte. Er konnte seine eigenen Entscheidungen treffen, jede Menge gutes Essen zu sich nehmen, am Wochenende lange schlafen und er durfte mit jedem Mädel ficken, das sich ihm willig hingab. Und das waren nicht gerade wenige. Es stimmte, was die Pick-up-Artists sagten: Finde dich selbst unwiderstehlich, dann liegt dir auch die Frauenwelt zu Füßen! Doch das Bild, das er selbst von sich erschaffen und Miro getauft hatte, bekam allmählich Risse. Der Spaß, der ihm das Erobern von Frauen noch vor einiger Zeit bereitet hatte, ließ mehr und mehr nach. Tagsüber fühlte es sich so an, als sei Frank halbwegs glücklich. Aber wenn er, so wie jetzt, an der Bar saß und der Alkohol sich wie ein Lügendetektor durch seinen Körper fraß, spürte er die Traurigkeit in sich.

      War sie mittlerweile verreckt? Frank wusste es nicht. Seit Jahren schon hatte er sich nicht bei seiner Mutter gemeldet. Und sie genauso. Ein stillschweigendes Abkommen. Kein Kontakt war besser als Beschimpfungen. Er hatte seinen ehemaligen besten Freund aus der Schule immer um dessen Mutter beneidet. Die Freunde hatte. Deren Küche nicht einer Müllhalde in Aussehen und Geruch glich.

      Frank leerte sein Glas in einem Zug. Wieso konnten die beschissenen ersten Lebensjahre dafür sorgen, dass es einem in späteren Jahren so schwerfiel, wirklich herzhaft zu lachen? Dass es fast unmöglich war, nicht neidisch zu sein auf das ehrliche Glück anderer Leute? Er wusste, dass es ihm nicht möglich war, ohne diesen widerlichen Beigeschmack namens Erinnerung zu leben.

      »Willst du noch was?«, fragte die Frau hinter der Bar.

      Frank nickte. Doch was er wollte, konnte ihm nicht in einem Glas serviert werden.

       7. Frau Ellermann

      Es klingelte. Frank verdrehte die Augen. Er wollte diesen Samstagvormittag damit verbringen, sich die Wiederholung von Deutschland am Limit – Zwischen Hartz IV und Drogen anzusehen. In der Hoffnung, vielleicht in dieser Folge seine Mutter zu sehen und sich darüber zu freuen, dass er es trotz familiärer Verhältnisse geschafft hatte, nicht abzurutschen.

      Nicht so tief wie sie.

      Frank fuhr sich durch die vom Schlaf verwuschelten Haare. Er hatte gestern zu tief ins Glas geschaut und nun waren die Kopfschmerzen seine Warnung, beim nächsten Mal früher aufzuhören. Immerhin hatte er keine Bumsbekanntschaft in seinem Bett vorgefunden. Frank legte die Fernbedienung zur Seite, mit der er gerne während des Fernsehguckens spielte, und stand auf. Die Post war in letzter Zeit noch später als sonst gekommen. Konnte es sein, dass sein Paket heute ankam? Das Hemd mit den grünen Kürbissen und vollbusigen Hexen sollte sein diesjähriges Halloween-Outfit sein. Das Hemd verursachte so starken Augenkrebs, dass Frank überlegte, ob er es nicht als Spaß auf der Arbeit anziehen sollte. Nur um Monika zu ärgern. Monika… Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er an sie dachte. Was sie jetzt wohl machte? Bestimmt einen auf glückliche Vorzeigefamilie mit ihrem Ehemann, von dem Frank nur wusste, dass er nicht in der Lage war, es Monika ordentlich zu besorgen.

      Als Frank die Tür öffnete, stand nicht die Postbotin mit dem mürrischen Blick und der Igelfrisur, sondern seine Vermieterin vor ihm. Frau Ellermann, die Frank schon unzählige Male darauf hingewiesen hatte, dass sie viel lieber Luise von ihm genannt werden wollte. Frau Ellermann war um die sechzig. Ihre Lippen zierte stets ein Apricot-Ton, den Frank viel zu auffällig fand. Ihren Kleidungsstil ordnete Frank der Kategorie Straßenstrichnutte zu. Jacken mit Zebramuster und dünne Leggins. Jedoch war ihr Bankkonto prall gefüllt. Was allerdings Verbesserungsbedarf hatte, war Frau Ellermanns Liebesleben. Und Frank war das Objekt ihrer Begierde.

      »Hallo, mein Lieber!« Frau Ellermanns Augen strahlten. Frank versuchte die Spuren der Fliegenbeinwimpern am oberen Augenlid zu ignorieren. Es gab viele attraktive reife Frauen, doch Grannys hatten ihn bisher noch nicht gereizt. Und Frau Ellermann mit ihrer schier unübertroffenen Selbstsicherheit schon gar nicht.

      »Frau Ellermann… Was kann ich für Sie tun?« Es war alles andere als leicht, in seinem üblichen, gelassenen Tonfall zu reden. Diese Frau hatte ihn eine Zeit lang beinahe terrorisiert. So sehr, dass Frank überlegt hatte, sie einfach zu knallen oder schleunigst hier auszuziehen. Aber er kannte die Art Frauen. Sie wollten immer mehr und dachten, sich mit ihrem Geld alles kaufen zu können. Monika hingegen stellte ihre finanziellen Verhältnisse nicht zur Schau, doch Frank war gleich aufgefallen, dass der Ring an ihrem Finger kein Sonderangebot gewesen war. Und auch die Kleidung, die sie trug, sah nicht so aus wie Billigware.

      Während Frau Ellermann irgendwas von der dringend notwendigen Kontrolle der Heizungen erzählte, die, so dachte Frank, nur ein Vorwand war, um bei ihm zu klingeln, schweiften seine Gedanken zu Monika ab. Monika, die darauf bestand, auch ja keinen coolen Spitznamen verpasst zu bekommen. Monika mit den roten Schamhaaren und den prallen Schamlippen. Monika, die bestimmt niemals Pumps anzog, die höher als ein Legostein waren. Monika, die er beinahe gefickt hatte und die ihm, warum auch immer, nicht aus dem Kopf ging.

      »Frank? Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?«

      Frank nickte schnell. Er hatte nicht wirklich etwas verstanden.

      »Nächste Woche Mittwoch kommt jemand von den Stadtwerken, um sich die Heizungen in der Wohnung anzusehen.«

      »Das ist wirklich nicht notwendig«, antwortete Frank und versuchte dabei so freundlich wie möglich zu klingen. »Aber wenn Sie darauf bestehen, dass ich auch im August nicht erfriere, machen Sie mal ruhig!«

      Frau Ellermann rümpfte ihre Nase. »Sicher ist sicher, mein Lieber! Es haben sich schon einige andere Mieter über die nicht funktionstüchtige Heizung beschwert! Irgendwann geht alles einmal kaputt.«

      Frank nickte bloß. Das weiße Sechsfamilienhaus

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