Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman. Starla Bryce

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Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman - Starla Bryce BDSM-Romane

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ihren Sohn abschnallte, strampelte dieser mit den Füßen und schrie in gleichbleibendem Rhythmus: »Waffeln! Waffeln! Waffeln!«

      »Es gibt keine Waffeln, Constantin. Ich kann dir einen Obstsalat machen. Und heute Abend, wenn Papa da ist, gibt es Spätzlepfanne mit Erbsen und Champignons.«

      »Nein!«

      Ruhig atmen!, sagte sich Monika. »Wir können morgen Waffeln machen. Am Freitag. Bis dahin ist es nicht mehr lange.«

      Einen Flunsch ziehend kletterte Constantin aus dem Kindersitz. »Aber dann machst du ganz, ganz viele Waffeln, ja?«

      Monika nickte, nahm Jacke und Rucksack von der Rückbank und schloss die Haustür auf. Der Geruch des Aprikosenraumsprays, das alle paar Minuten automatisch seinen Duft aussprühte, zog ihr in die Nase. Das Haus war schön, keine Frage. Doch trotz der vielen persönlichen Fotos an der Wand strahlte es für Monika schon lange nicht mehr die Geborgenheit aus, die ein Haus für sie zum Zuhause machte.

      Während Monika auf der großen Arbeitsplatte der bordeauxfarbenen Küche Champignons schnippelte und Wasser für die Spätzle aufsetzte, war Constantin die Treppe hochgegangen und zum Spielen in sein Zimmer verschwunden.

      Monika pfiff die Melodie von Vielleicht irgendwann von Juliane Werding. Wann war sie zum unglücklichen Klischee-Hausmütterchen verkommen? Zwar arbeitete sie, doch es brachte ihr nur kurzzeitig Ablenkung von der Tatsache, dass Monika ihr Leben schon lange nicht mehr selbst bestimmen konnte. Wie eine Marionette hatte sie sich nach den Dingen zu richten, die jeden Tag anfielen. Jeden Tag derselbe Ablauf: Aufstehen, sich selbst waschen und anziehen, die Kinder für Schule und Kindergarten fertigmachen, an die Brote denken, die Monika oft bereits am Abend zuvor zubereitete, dann Constantin wegbringen, während ihre Tochter in der Nähe des Hauses vom Schulbus eingesammelt wurde, anschließend die Arbeit. Und dann ging es weiter, ohne Pause. Kochen, Hausaufgaben kontrollieren, mit Constantin spielen oder ihn zu Kindergartenfreunden bringen, den Haushalt machen. Am späten Nachmittag oder frühen Abend Clemens mit einem liebevollen Lächeln empfangen und zu versuchen, nicht ganz so fertig auszusehen. Lange hatte sie ihre Wünsche nach mehr Aufregung, mehr Lust unterdrücken können. Monika löste die Spange, um ihre Haare zu ordnen und erneut hochzustecken. Sie gab die Spätzle aus dem Kühlschrank ins kochende Wasser und verschwand kurz auf der Toilette des geräumigen Badezimmers mit dem glänzenden Marmorboden im Erdgeschoss. Ein sehnsüchtiger Blick traf die weiße Eckbadewanne, auf deren Rand ein Tablett mit Vanille-Duftkerze, Badezusätzen und künstlichen weißen Rosen stand.

      Nachher, sagte sich Monika und versuchte, die Stiche in ihrem Kopf zu verdrängen. Während sie den Urin fließen ließ, dachte sie an Frank. Sie war nicht bereit, noch mehr ihrer Nerven an einen Typen wie ihn zu verlieren! Sie wollte die nächste Woche abwarten – und sollte ihr Frank noch mehr auf die Nerven und an die Unterwäsche wollen als heute, würde sie ihrem Chef klarmachen, dass er sich einen anderen Babysitter suchen konnte.

      Um kurz vor vier Uhr wurde die Haustür aufgeschlossen und Monikas Tochter Mariella betrat die Küche.

      »Hallo Mami!«, sagte Mariella mit heller Stimme, die in Kontrast zu ihrem völlig schwarzen Outfit stand. Prinzessinnen und Pferde hatten Mariella noch nie interessiert. Stattdessen stand sie total auf Batman und interessierte sich brennend für Fledermäuse.

      »Hallo, Schätzchen! Wie war die Schule?« Monika drückte ihrer Tochter einen Kuss auf ihr blondes Haar, in dem sich ein Stich Rot wiederfand.

      »Gut«, antwortete Mariella. »Wir haben heute in Sachkunde gelernt, wie viele Tage die Monate haben.«

      »Toll!«, gab Monika zur Antwort und goss die dampfenden Spätzle durch das Sieb. Anschließend bereitete sie aus zwei Bananen, einer Mango, einem grünen Apfel, zwei Mandarinen und drei Zwetschgen einen Obstsalat zu. Monika dachte an Mariellas Klassenlehrerin, die es nicht mehr lange bis zum Ruhestand hatte und entsprechend wenig Mühe darauf verwendete, den Kindern ordentlich etwas beizubringen.

      Der Nachmittagssnack, den sie im Essbereich des Wohnzimmers einnahmen, verlief wie immer: Constantin, in seinem Kinderstuhl sitzend, hatte viel Redebedarf, während Monika am liebsten die ganze Zeit aus dem Fenster in den Garten gesehen und geschwiegen hätte. Mariella mäkelte rum, dass sie viel lieber Erdbeeren haben wollte, und aß nicht ein Stück Zwetschge von ihrem Teller. Nach dem Essen räumte Monika das Geschirr in die Spülmaschine und setzte sich dann zu ihrer Tochter an den Esszimmertisch, um ihr bei den Hausaufgaben zu helfen. Constantin holte seine Eisenbahn aus dem Zimmer, um im Wohnzimmer damit zu spielen. Mehrmals forderte Monika ihn auf, etwas leiser »Tuut-tuut-tuut!« zu machen, damit sich Mariella besser auf die Aufgaben in ihrem Rechenheft konzentrieren konnte. Und mehrmals antwortete Constantin: »Es muss sich echt anhören! Hast du schon mal einen leisen Zug gehört? Ich nicht!«

      Kurz nach sieben ertönte erneut das Geräusch eines sich umdrehenden Schlüssels. Sogleich sprang Constantin vom schwarzen Teppich, der auf dem grau-weißen Laminat lag, auf, und lief zur Tür.

      »Papaaa!«, hörte Monika ihren Jüngsten rufen.

      Es dauerte nicht lange, dann betrat Clemens das ausgedehnte, in Weiß und Grau gehaltene Wohnzimmer. Monikas Ehemann war einen Meter sechsundneunzig groß, achtundvierzig Jahre alt und besaß breite Schultern, die nicht vom Trainieren, sondern von einem allgemein breiten Körperbau kamen. Sein Bauch hingegen war nicht angeboren, sondern ein Zeichen, dass er fettiges und fleischreiches Essen bevorzugte. Clemens´ Haare waren von einem Blond, das schwer erkennen ließ, dass der Farbton allmählich einem Grau wich. Clemens trug, wie an jedem Tag in der Woche, einen Anzug. Heute in einem unaufdringlichen Hellblau. Er begrüßte Monika mit einem »Hallo!« und gab ihren Lippen einen Kuss. Trocken wie die Zitrone, die Monika um die Adventszeit gekauft und dann vergessen hatte, zum Plätzchenbacken zu benutzen.

      »Hallo Papa!«, rief Mariella und umarmte ihren Vater. Obwohl Clemens wenig Zeit mit seinen Kindern verbrachte, vergötterten sie ihn. Monika hatte dieses Phänomen nie verstanden. Sie schenkte ihren Kindern so viel Zeit und Energie wie möglich, und trotzdem war sie oft diejenige, die als »blöd« oder »gemein« betitelt wurde. Clemens setzte sich zu Monika und Mariella an den Esstisch, während Constantin sein Eisenbahnspiel nun zu Füßen seines Vaters weiterführte.

      »Wie war dein Tag?«, fragte Monika. Es waren die üblichen Floskeln, die dafür sorgten, dass sie miteinander kommunizierten. Wieder zitterten Monikas Hände leicht. Hörte sie sich an, wie sonst auch oder nahm Clemens etwas in ihrem Ton wahr, das ihn misstrauisch werden ließ? Monika war keine gute Lügnerin und konnte Unehrlichkeit nicht ausstehen. Sie hätte sich am liebsten selbst dafür geohrfeigt, sich auf Frank eingelassen zu haben.

      »Hätte besser sein können«, murrte Clemens. »Es läuft ganz und gar nicht gut, seitdem wir den neuen Vorstand haben. Nur sinnlose Änderungen! Lessner hat einiges versaubeutelt, das ist klar. Aber ich darf es nun wieder ausbügeln, indem ich sämtliche Produkte auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfe! Kosten sparen ist ja gut, aber dieser Neue übertreibt es maßlos! Wo man nicht mehr einsparen kann, geht es eben nicht! Und glaub mir, wir sind schon ganz vorne, wenn man sich die Bilanz unserer Mitstreiter ansieht!«

      Monika hörte Clemens zu, der von seinem Tag berichtete. Hier und da nickte sie oder setzte an den passenden Stellen ein »Wirklich?« oder »Super!« ein. Nicht selten fühlte sie sich wie eine Laienschauspielerin, die ihren Text ganz passabel beherrschte. Aber für die große Bühne reichte es nicht.

      »Wie war es bei dir?«, fragte Clemens. Jeden Tag dieselbe Frage. Und jeden Tag gab Monika dieselbe Antwort: »Gut.« Details ersparte sie Clemens. Seine Arbeit war trocken und kompliziert genug. Und von der Tatsache, dass Monika nun einen Auszubildenden hatte, wollte sie ihrem Mann nicht erzählen. Nicht heute. Sie wusste, würde sie Frank mit einem Wort erwähnen, würde sie sich verhaspeln oder

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