Heliosphere 2265 - Der komplette Fraktal-Zyklus. Andreas Suchanek

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befreit. Doch die Macht in dem seltsamen Fraktal schien noch weitaus größer zu sein, als bisher angenommen.

      »Lieutenant Task, setzen Sie Kurs auf den Mond von Elnath IV«, sagte Jayden. »Commander Akoskin, bereiten Sie sich auf einen weiteren Kampf vor. Feuern Sie nach eigenem Ermessen.«

      Auf der Kommandobrücke herrschte Schweigen, als die HYPERION sich dem nächsten Schlachtfeld näherte. Der Verlust an Menschenleben war mittlerweile auf vierundzwanzig gestiegen. Die übrigen Verwundeten hatte Doktor Petrova stabilisiert.

      »Die Sensoren erfassen ein Schiff«, sagte Nurakow. Augenblicke später überzog ein Grinsen sein Gesicht. »Es ist die PROTECTOR.«

      Überall auf der Kommandobrücke atmeten die Offiziere befreit auf. Jayden grinste und dachte dabei mit Hochachtung an Lieutenant Kensington. Wie hatte sie das hinbekommen?

      »PROTECTOR an HYPERION«, erklang die Stimme von Tess Kensington aus dem Interkom.

      »Hier Cross.« Jayden löste seine Gurte und deaktivierte das Prallfeld. Er erhob sich. »Geht es Ihnen gut, Commander?«

      »Ausgezeichnet, Sir.« Er glaubte, das Grinsen seiner Ortungsoffizierin förmlich zu hören. »Es waren ja nur zwei Parlidenkreuzer.«

      Jayden lachte. »Ich bin sehr gespannt auf Ihren Bericht. Gehen Sie auf Rendezvouskurs. Commander Lorencia übernimmt die weitere Koordination. Sie kommen einstweilen zurück an Bord. Gute Arbeit.«

      »Aye, Sir. Danke.«

      Er unterbrach die Verbindung.

      »Das wird ein interessanter Bericht.« Jayden beobachtete die von der Bugkamera eingefangenen Bilder. Eine schwerbeschädigte, doch noch immer flugtaugliche PROTECTOR kroch der HYPERION entgegen. »Ich fürchte, unser Aufenthalt hier wird noch etwas dauern.«

      »Commander Lorencia kann sich auf jeden Fall nicht über zu wenig Arbeit beklagen.« Seine I.O. schob eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. »Wir sollten das zweite Kurierschiff mit dem aktuellen Logbuch an die Admiralität entsenden.«

      Jayden nickte zustimmend. »Veranlassen Sie das.« Er freute sich schon auf deren Reaktion. Der strahlende Held der Schlacht von Tikara löste einen Krieg mit den Parliden aus. »Machen wir uns an die Arbeit.«

      *

      Kopfschüttelnd legte Jayden den Bericht von Tess Kensington zur Seite. Natürlich hatte sie ihm längst alles Wissenswerte berichtet, doch versehen mit Fakten und untermauert von Daten der Gefechts-K.I. mutete das Geschehen noch immer völlig unmöglich an.

      Bis zum Eintreffen der beiden Parlidenschiffe hatte Kensington die von der HYPERION mitgebrachten Shuttles mit Torpedos beladen und auf den Vektoren der anfliegenden Schiffe losgeschickt. Nach einer kurzen Beschleunigungsphase deaktivierten die Shuttles ihre Maschinen und ließen sich einfach weitertreiben.

      Während es einem der beiden Schiffe beim Eintritt in den Ortungsschatten des Mondes gerade noch gelang, der beweglichen Mine auszuweichen, raste das andere direkt hinein und verging in einem Feuerball.

      Die Ausläufer der Explosion brachten auch das zweite Shuttle zur Detonation, in deren Reichweite sich das andere Parlidenschiff befand. Zwar wurde es nicht zerstört, doch immerhin so schwer beschädigt, dass der Antrieb versagte. Die PROTECTOR selbst konnte aufgrund ihrer geringen Besatzungsstärke keine Torpedos abfeuern. Zu viele Bereiche waren unbesetzt.

      Doch immerhin war man in der Lage, ein kinetisches Geschoss abzufeuern. Drei Würfel aus Keranit durchlöcherten das letzte Parlidenschiff, das nicht mehr in der Lage war, vom ursprünglichen Vektor abzuweichen.

      Die PROTECTOR musste lediglich der ersten Raketensalve Stand halten. Diese zerstörte zwar zwei Shuttlehangars, einen Frachtraum, die Krankenstation und die gesamten Bugtorpedoschächte. Doch abgesehen von einem leicht verletzten Techniker war niemand zu Schaden gekommen.

      Würde mich nicht wundern, wenn die Waffenabteilung aus der Idee etwas Neues entwickelt.

      Er trug eine Belobigung in die Akte von Tess Kensington ein, die mit ihrem Einfall ihr Team gerettet hatte, und legte das Pad zur Seite.

      Wie so oft in den letzten Tagen aktivierte Jayden den Holotank in seinem Bereitschaftsraum und beobachtete die Darstellung der HYPERION. Ihm gefiel sein neues Schiff.

      Mit einem Traktorstrahl hatten sie die PROTECTOR an das Schiff gekoppelt. Die Bergung des Fraktals hatte problemlos funktioniert. Der Würfel schwebte in einem Frachtraum der komplett evakuierten PROTECTOR.

      Bis jetzt blieb die Interlink-Blase stabil, allerdings hatten sie mehrere Stopps einlegen müssen, damit der Zapfer wieder Energie nachtanken konnte, und sie konnten auch nicht mit der vollen Geschwindigkeit fliegen. Aus diesem Grund hatten sie das Randgebiet der Solaren Union noch immer nicht erreicht. Erst dort konnten sie über die Phasenfunk-Relaiskette einen Bergungstender anfordern. Der Verbrauch hatte sich mit der Aufnahme der PROTECTOR potenziert.

      Ein sanfter Dreiklang kündigte einen Besucher an. Jayden deaktivierte die Holografie. »Ja, bitte?«

      Die Kabinen-K.I. öffnete das Schott.

      »Captain.« Commander Ishida trat ein. »Hätten Sie wohl einen Moment für mich Zeit?«

      »Natürlich, I.O.« Jayden bedeutete ihr, Platz zu nehmen. »Was kann ich für Sie tun?«

      Während Noriko Ishida sonst relativ locker war, wirkte sie heute verkrampft, als sie sich im Konturensessel vor seinem Schreibtisch niederließ. »Da wir uns auf dem Rückweg zur Erde befinden, werden in nächster Zeit eine Menge Probleme auf Sie zukommen.«

      Jayden nickte. »Auf was genau spielen Sie an?«

      »Zusammenfassend wird die Admiralität eine Menge Erklärungen und Rechtfertigungen von Ihnen verlangen. Die eine Hälfte wird wütend auf Sie sein, weil Sie einen Kampf gegen die Parliden führten. Die andere Hälfte wird einen anderen Grund finden. Vermutlich wird man dabei auch Ihre Erste Offizierin gegen Sie verwenden.«

      Ishida hielt inne. Als Jayden weiterhin schwieg, atmete sie schwer aus. »Insbesondere Admiral Michalew wird mit all seiner Macht gegen mich vorgehen. Sie wollten wissen, was damals wirklich geschehen ist, und ich denke, das sollten sie auch.«

      Ishida schwieg erneut, doch Jayden unterbrach sie nicht. Es fiel seiner I.O. sichtlich schwer, weiterzusprechen.

      »Ich kam gerade frisch von der Akademie auf die MARS. Wir wurden für den Erstlingsflug nach Husaris beordert – eine kleine Kolonie am Rand zur damaligen Wilden Zone.«

      Jayden unterdrückte ein Zusammenzucken. Die Wilde Zone war jener Bereich des Weltraums gewesen, in dem sich Söldner und Piraten nur so tummelten. Später hatte sich aus den konkurrierenden Welten der Eriin-Bund gebildet. Jayden strich über die Brandnarben auf seinem Handrücken.

      »Sie wissen ja, wie eine Jungfernfahrt damals noch ablief.« Die Stimme seiner I.O. vertrieb die Bilder der zerstörten Kommandobrücke. »Wenig Schlaf, bösartiger militärischer Drill und völlige Überlastung. Die Offiziere machten sich einen Spaß daraus, mit uns Kakerlaken das Deck zu wischen. Nicht wenige meiner Kameraden und Kameradinnen brachen zusammen.«

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