Die Abrichtung 1 | Erotischer SM-Roman. Alexandra Gehring
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Ihr werdet zu devoten Drei-Loch-Votzen erzogen und benutzt. Hier werdet ihr an eure körperlichen Grenzen geführt. Im Masobereich sind unsere Herren in der Lage, die Intensität individuell anzupassen. Schmerz soll Lust erzeugen. Du sollst deinen Körper spüren mit all deinen Sinnen, eintauchen in eine neue Welt der Emotionen. Lass es einfach mit dir geschehen. Finde Zugang zu einer neuen Lustbarkeit. Wenn du SM mit strenger Erziehung schon lebst oder erlebt hast, geh mit uns zu neuen Grenzen. Die Jungs haben die Erfahrung, um dich richtig einzuschätzen und weiterzubringen.
Ganz wichtig! Versucht euch treiben zu lassen! Alles zu hinterdenken, einzuordnen, abzuwägen und zu bewerten, ist nicht förderlich für euer Wohlgefühl. Nach Wochen seht ihr manches in einem anderen Licht. Da wir alle unterschiedlich sind und unterschiedlich empfinden, wird jede von euch manches lieben, manches verfluchen, manches ablehnen. All das ist normal. Geht in jede Session mit einer positiven Einstellung und denkt immer daran: Hier geht es um Erleben und Zulassen von Sinnlichkeit und Lust.
So, nun noch ein kleines Spiel. Auf der Karte, die ich euch gebe, steht ein Wort. Ich möchte offen und ohne Tabus hören, was euch dazu einfällt. Ihr habt euch entschlossen, hierher zu kommen. Also bitte, keine Zurückhaltung! Carla, du bist als Erste dran.«
Carla las ihr Kärtchen. Mit rotem Kopf und mit deutlicher Verlegenheit, versuchte sie ihre Aufgabe im Sinne von Lenas Aufforderung zu erledigen. »Das fängt ja ganz deftig an. Hier steht: Arschvotze. Das ist eine meiner Schwächen. Trotz viel Vaseline und langsamem Eindringen, empfinde ich es oft als schmerzhaft. Eine innere Blockade kann auch die Ursache meines Schmerzempfindens sein. Ich erwarte etwas, was dann auch eintrifft. Ich möchte jederzeit in meinen Arsch fickbar sein. Es geht mir um das Wissen, dass es möglich ist. Ob ich es in der Situation möchte, ist etwas anderes. Es geht mir um meine Lusterfüllung, nicht nur um die des Partners. Ich will meinen Körper spüren, mehr Lust empfinden können. Ich möchte auch noch sagen, warum ich hier bin. Ich darf von mir sagen, dass ich in meinem Job sehr erfolgreich bin. In einigen Sportarten habe ich schon manchen Pokal gewonnen. Hier im Camp möchte ich mich in meinen weiblichen Fähigkeiten auf einen höheren Level bringen lassen. Ich freue mich darauf, diese neue Erfahrung zu machen.«
Lena nickte. »Danke, das ist der Grundgedanke des Camps.«
Kapitel 10
»Jetzt bitte Lara! Was steht auf deiner Karte?«
»Okay. Da steht: devot und maso. Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht diese Neigungen hätte, natürlich nur innerhalb einer Session. Devot sein ist ein Sich-hingeben. Ohne Vertrauen geht nichts. Leichter Schmerz macht mich körperbewusst. Ich spüre mich. Natürlich geilt es mich auch richtig auf, wenn mein Partner seine Lust befriedigen kann. Blümchensex kann sehr lustvoll sein, aber ab und an möchte ich so richtig hart rangenommen werden. Wenn beide so denken, ist Sex eines der wichtigsten Dinge, ein Bindeglied in der Partnerschaft. DS mit der Spielweise devot und dominant, erweitert je nach Stimmung um ein Vielfaches die sexuellen Möglichkeiten, deshalb gehört es für mich natürlich dazu. Ich bin sehr gespannt und gewillt, neue Erfahrungen hier zu erleben.«
»Danke. Sari, bitte, was hast du auf deinem Kärtchen stehen?«
»Hier steht: Abrichtung. Das Wort hat etwas extrem Negatives. Es hat mich zunächst abgestoßen. Tiere kann man abrichten, aber Menschen? Inzwischen verstehe ich diese Wortwahl. Sexuell erzeugt etwas Perverses, etwas Abstoßendes bei mir mitunter genau den gegensätzlichen Effekt. Obwohl ich es von der Vernunft und meiner moralischen Grundhaltung her ablehne, berührt es mich, und ich werde stark erregt. Ein sehr irritierendes Gefühl. Ich könnte mich dafür schämen. Mein Verstand lehnt etwas ab, und ich werde geil. Das ist schon etwas Perverses, etwas Unheimliches. Hier im Camp verstehe ich unter Abrichtung die Summe des neu zu Erlernenden, eine große Erweiterung meiner sexuellen Praktiken, aber das geht nur, wenn ich zu meiner Weiblichkeit stehe. Ich muss es wollen, das ist mir bewusst. Alles hier ist eine große Herausforderung für mich, und ich habe schon ein wenig Muffensausen vor den kommenden Tagen.«
Schmunzelnd kam die Antwort von Lena: »Danke Sari! Ich kann alles, was du gesagt hast, nur unterstreichen. Muffensausen brauchst du aber nicht zu haben. Unser Team will das Beste für dich.«
Dann begrüßte Lena eine Frau namens Eva. »Du bist mit über achtundfünfzig Jahren unser Liebling im Camp. Du kommst aus Paris und bist dort Lehrerin für Deutsch und Physik. Toll, dass du dabei bist. Ich habe dir keine Karte gegeben. Bitte erzähl uns einfach, warum du hier bist. Was erwartest du für dich?«
»Ganz klar: deftigen Sex!«
Ein Lachen erfüllte den Raum und spontaner Beifall von allen.
»Eine meiner Lieblingslebensweisheit ist: ›Das Leben kommt von vorn!‹ Ich lebe im Jetzt, Hier und Heute. Ich habe Ansprüche an mich, bin aber gleichzeitig Realistin. Die Kinder sind schon lange aus dem Haus. Ich habe einfach Lust, im doppelten Sinne des Wortes. Ich habe einen tollen Mann kennengelernt. Mein altes, etwas konservatives Sexleben ist Vergangenheit. Ich liebe es, etwas verrückt zu sein, und ich glaube, da bin ich hier richtig. Ich möchte mich ausleben. Und noch eine Lebensweisheit: ›Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat!‹ Ich möchte nicht später auf dem Krankenbett liegen und mir vorwerfen, nicht einmal versucht zu haben, das zumindest kleine Glück dieser Welt zu finden. Ihr seht, ich bin hier, suche es, und immer wieder finde ich es! Das macht das Leben lebenswert.«
Alle fanden diese Einstellung super. Sari stimmte mit den gehörten Lebensweisheiten voll überein. Mit wenigen Worten, und viel Aussage, waren sie auf den Punkt gebracht.
Auch Lena nickte anerkennend. »Klasse Ansichten. Ich bin mir sicher, du bist hier richtig. So, Susan, du bitte noch.«
»Hier steht einfach: SM. Meine ersten sexuellen Erfahrungen waren toller Sex, der mich befriedigte. Aber als ich etwa vor einem Jahr im Netz BDSM-Pornofilmchen angesehen hatte, wurde ich doch neugierig. Tage später gingen mir vor dem Einschlafen bestimmte Szenen nicht mehr aus dem Kopf. Ich spürte, nicht immer nur die anständige Susan sein zu wollen. Als ich mir weitere Videos ansah, spürte ich, wie aufgewühlt ich war. Es berührte mich. Hier bin ich, um das alles besser zu verstehen und es real zu erleben. Natürlich bin ich auch einfach nur neugierig, wie das hier so abläuft. Auch neugierig, wie meine Psyche mit dem allem umgeht. Meine künftigen Partner können sich auf eine heiße Susan freuen. Oh, jetzt spreche ich von ihnen schon in der Mehrzahl.«
Ein Kichern erfüllte den Raum.
Lena lächelte. »Davon bin ich überzeugt, Susan. So, für heute lassen wir es dabei. Wir sehen uns wieder. Bis dahin habt ihr viel erlebt und könnt mir dann eure Gefühlslage schildern. Ab sofort ist es möglich, jederzeit mit mir Kontakt aufnehmen, denn bei allem, was euch geschieht, seid ihr dennoch unsere Gäste. Auf eurem Zimmer findet ihr weitere Informationen über den Tagesablauf. In zwei Stunden geht’s weiter. Macht’s gut!«
Kapitel 11
Auf dem Bett liegend, musste Sari besonders über einen Satz von Susan nachdenken. Auch sie wollte nicht immer nur die liebe, pflegeleichte, vernünftige, pflichterfüllende Sari sein. Obwohl sie absolut zufrieden mit ihrem bisherigen Leben war, störte sie, dass ihr eine gewisse Lockerheit fehlte. Sie wollte daran arbeiten, auch um ihrer Gesundheit willen.
Hatte ihr Mann es ebenso empfunden, und war das auch ein Grund, weshalb sie hier war?
Zu allen Menschen lieb, immer perfekt, nie laut oder unvernünftig, immer korrekt sein, fühlte sich oft wie eine Last an. Je mehr ihr das bewusst wurde, umso mehr war ihr klar, dass sie etwas ändern wollte und musste. Und genau