Der Schuss aus dem Schatten. Hans Heidsieck

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Der Schuss aus dem Schatten - Hans Heidsieck

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Wälder, Wiesen jagen vorüber. Ein alter Wachtturm grüsst ihn wie ein aus versunkenen Welten auferstandener Recke.

      Vollgas! — Halt! Kurve! — Die Bremsen knirschen. Staub wirbelt auf.

      Neben ihm sitzt Liane. Wenigstens ist ihm so. Er beginnt mit ihr zu reden. Es sind gestammelte Liebesworte. — — —

      Frühnebel wallen auf. Sind’s Gestalten? Flieht da nicht Edith vor seinem Wagen? Er sieht ihre traurigen Augen. Vollgas — — los! Rascher! Er holt sie ein — — packt sie mit seinem Wagen — — zermalmt sie — —

      Lianes Lachen donnert ihm in den Ohren.

      War das nicht Wahnsinn? Was geht denn bloss in ihm vor? — —

      Um neun ist er schon wieder zu Hause. Er sitzt am Rauchtisch, im Klubsessel, steckt sich eine Brasil an; döst vor sich hin.

      Wieder erscheint ihm Liane. Er ist verzaubert. Er kann nicht mehr anders. Das fremde, dämonische Weib hat ihn völlig in Fesseln geschlagen. Sie gab ihm selber die Taktik an, mit der sie wohl zu gewinnen war: kalt sein — kalt scheinen; von ihrer Schönheit sich nicht beeinflussen lassen!

      Er hat es getan. Aber die Brust ist ihm schier zersprungen dabei ...

      Heute abend! Wozu lag noch der Tag dazwischen? Elende Stunden!

      Sie wollte die Werkstatt des Vaters sehen. Vielleicht heute abend?!

      Das Telefon klingelt.

      „Hier Alfred Köster.“

      „Hier ist Liane.“ Er zuckt zusammen.

      „Ja — bitte? Wo stecken Sie?“

      „Ich habe mir überlegt — — das heisst — wenn Sie wollen — — wir können schon heute nachmittag wieder zusammenkommen.“

      „Ach — wirklich? Natürlich — sehr gerne — wo treffen wir uns?“

      „Wo Sie wünfchen.“

      „Hören Sie — — Sie wollten doch die Villa besichtigen —!“

      „Allerdings. Geht das schon?“

      „Kommen Sie her — zum Tee! Passt es um vier vielleicht?“

      „Gut. Ich komme. Also bis vier, mein Freund!“ —

      Er will noch rasch etwas sagen, aber die Leitung ist schon getrennt.

      Das Hausmädchen kommt und meldet:

      „Ein Herr Sogalla wünscht Sie zu sprechen.“

      „Sogalla? Gut — danke.“

      Der Detektiv wartet in einem kleinen Salon, der neben der Halle liegt. Er streicht sich über die Glatze, als Alfred kommt.

      „Nun — was gibt’s, Herr Sogalla? Wir sprachen uns noch kurz auf dem Feste —“

      „Ich sagte Ihnen den Namen des Mannes, auf dessen Schatten Ihr Vater geschossen hat.“

      „Bosti?“

      „Ja — Bosti.“

      „Na — — und?“

      „Ich komme soeben von Doktor Thoma, dem ich von meinen Ansichten Mitteilung machte. Er teilt meine Meinung.“

      „Na, welche?“

      „Ihr Vater ist unschuldig. Insofern jedenfalls, als er tatsächlich auf den Schatten geschossen und von dem zufällig draussen vorübergehenden Physiker Kranz keine Ahnung gehabt hat.“

      „Ja — — aber der Schatten — — Sie sagten Bosti — wer ist dieser Bosti? Was wollte er?“

      „Vermutlich lag irgendein Anschlag auf Ihre Villa vor. Der Schuss muss die Sache vereitelt haben. Bosti ist spurlos verschwunden.“

      „Können Sie mir gar nichts Näheres über ihn sagen?“

      „Er wohnte als Kaufmann Brandstedt aus Düsseldorf hier im Palast-Hotel.“

      „Was? Wie? Er heisst gar nicht Bosti?“

      „Nein — das heisst: ja, in Wirklichkeit heisst er so.“

      „Woher wissen Sie denn das alles?“

      „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Jedenfalls bleibt es zunächst noch mein Amtsgeheimnis.“

      „Warum warnten Sie mich vor der blonden Frau, mit der ich zusammen war?“

      „Die Frau ist vor einigen Tagen plötzlich hier aufgetaucht. Sie nennt sich Gibson und wohnt im Eden-Hotel.“

      „Na — und?“

      „Und? Kurz gesagt: sie kommt mir verdächtig vor.“

      „Inwiefern verdächtig?“

      „Das kann ich nicht sagen. Doch unsereiner hat eine feine Nase.“

      „Sie täuschen sich, Herr Sogalla — sie ist eine feine, gebildete Frau!“

      „Ich sehe — Sie sind befangen. Ich darf mir deshalb wohl kaum erlauben, nach den näheren Umständen Ihrer Bekanntschaft mit dieser Dame zu fragen?!“

      „Das dürfte Sie kaum interessieren.“

      „Hm — wenn Sie meinen — — ich sehe, es hat keinen Zweck, mit Ihnen darüber zu sprechen.“

      „Zweck? Zweck? Sie haben immer nur einen Zweck im Auge!“

      „Das liegt so in meinem Beruf, Herr Köster.“

      Hm — na — — und was gedenken Sie jetzt zu tun?“

      „Ich muss Sie trotz allem fragen, ob Sie mit dieser Dame noch einmal zusammenkommen?“

      „Ich finde: Sie werden indiskret!“

      „Pardon — ich frage in Ihrem Interesse, Herr Köster.“

      Alfred geht ärgerlich hin und her. Was hat diesen Sogalla seine Bekanntschaft mit Liane zu kümmern?“

      „Vorläufig“, entgegnete er, „ist noch nichts ausgemacht.“

      „Sie wissen nichts Näheres über die Dame?“

      „Ich bitte Sie, mich mit diesen Fragen in Ruhe zu lassen.“

      „Ganz, wie Sie wünschen, Herr Köster. Empfehle mich!“

      10. Kapitel

      Doktor Mac Thoma betritt den Raum, in dem sich Professor Köster befindet. Der alte Herr schrickt zusammen wie ein gehetztes Tier.

      „Soll

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