Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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untersuchte den Brandhuber und ordnete seinen Abtransport ins Krankenhaus an.

      »Gibt’s Angehörige, die wir verständigen können?« fragte der Arzt.

      »Wüßt’ ich net«, schüttelte Dr. Wiesinger den Kopf. »Der Mann lebt allein’.«

      Der Kollege nickte.

      »Also, wir fahren. Ich ruf’ dich an, sobald wir was Genaueres wissen.«

      »Dank dir, Wolfgang«, erwiderte Toni und reichte ihm die Hand.

      Als der Krankenwagen abgefahren war, stand der Arzt einen Moment vor der Hütte.

      »Hoffentlich kommt er durch«, murmelte er.

      Sosehr er sich auch immer über den Brandhuber ärgern mußte – natürlich wünschte er dem Alten nicht, daß er so enden mußte.

      Dann ging Toni Wiesinger nach hinten, nahm das Kaninchen aus dem Stall und brachte es in die Praxis seiner Frau.

      *

      »Schaut, da steht die Sennerhütte.«

      Kathi deutete auf das alte Gebäude, das in einer Senke zwischen zwei Bergwiesen stand.

      »Da ist ja mächtig was los«, meinte Tobias, mit Blick auf die Terrasse, auf der zahlreiche Wanderer saßen. »Wie sind die denn alle heraufgekommen?«

      Die Bauerntochter schmunzelte.

      »Es gibt verschiedene Wege, die auf die Alm führen«, erklärte sie. »Außerdem kann man auch bequem mit dem Auto herauffahren. Das machen mein Bruder oder ich, wenn wir unsren Käse abholen, den der Franz für uns herstellt. Aber Hochwürden hat extra diese Route ausgewählt, damit ihr zwei auch was von der Wanderung habt.«

      »Genau«, sagte Sebastian, der neben sie getreten war. »Schließlich wollen wir unsren Gästen ja was bieten, net wahr?«

      »Das schaut genauso aus, wie ich’s mir vorgestellt hab’«, sagte Saskia, die inzwischen ein Foto von der Kandererhütte gemacht hatte.

      »Na, dann laßt uns mal schau’n, was der Franz uns heut’ Gutes anzubieten hat«, meinte der Bergpfarrer und lüftete seinen Hut, um dem Senner damit zu winken.

      Franz Thurecker hob die Hand und winkte zurück.

      »Hochwürden, grüß Gott«, sagte er, als die Gruppe bei ihm angekommen war. »Na, heut’ haben S’ ja viele Leute dabei.«

      Er grinste Kathi und Florian an.

      »Und sogar welche, die ich kenn’«, setzte er hinzu.

      »Grüß dich, Franz«, sagte die Bauerntochter. »Das hier ist meine Freundin, die Saskia. Sie besucht mich für ein paar Tage, und wollt’ ihr hier natürlich zeigen, woher unser Käse kommt, für den sie so schwärmt.«

      »Und dieser junge Mann, der sich uns angeschlossen hat, ist der Tobias«, stellte Sebastian den Studenten vor.

      »Aber jetzt brauchen wir erst einmal einen großen Krug Milch!«

      »Kommt sofort, Hochwürden«, nickte der Senner. »Schaut’s nur, daß ihr alle einen Platz auf der Terrasse findet. Heut’ herrscht mal wieder Hochbetrieb.«

      Auf der mit bunten Sonnenschirmen bestückten Terrasse standen einfache Tische und Bänke. Die Wanderer, die dort schon saßen, rückten bereitwillig zusammen und machten den Neuankömmlingen Platz. Franz Thurecker kam schon einen Augenblick später und brachte die Milch und Gläser.

      »Was hast’ denn heut’ gekocht?« erkundigte sich der Bergpfarrer.

      Wie immer gab es eine kleine Auswahl deftiger Speisen. Franz Thurecker kümmerte sich nicht nur um die ihm anvertrauten Kühe und Ziegen, aus deren Milch er seinen weit über die Grenzen das Wachnertals hinaus berühmten Bergkäse machte. Er kochte auch selbst und bediente die Gäste, die während der Sommermonate in großer Zahl heraufkamen und den herrlichen Blick hier oben genießen wollten.

      Heute hatte er wieder eine seiner Spezialitäten im Angebot: Käsespätzle, die mit vielen gerösteten Zwiebeln im Rohr gebacken wurden. Vorher gab es eine Suppe, die für sich schon fast ein Hauptgericht war, mit ihren vielen Gemüsen, Fleischstücken und Kartoffeln darin. Das Brot, das der Senner dazu reichte, hatte er am Morgen frisch gebacken.

      Die Gruppe um den guten Hirten von St. Johann ließ es sich schmecken.

      Sie waren erstaunt gewesen, wie schnell die belegten Brote verzehrt waren, die Hochwürden mit sich geführt hatte, und jetzt aßen sie schon wieder mit gutem Appetit.

      »Ja, so ein Aufstieg macht hungrig«, meinte Sebastian und nahm sich noch eine Portion von dem Salat, den Franz zu den Spätzle gereicht hatte.

      Der Senner zog in dem kleinen Garten hinter der Hütte allerlei Grünzeug. Doch das reichte bei weitem nicht, wenn der Ansturm der Gäste begann. Die meisten Sachen, die er hier oben nicht selbst herstellen oder anbauen konnte, wurden mit dem Auto über den Wirtschaftsweg heraufgebracht.

      »Ich bin so satt, ich bekomm’ keinen Bissen mehr hinunter«, stöhnte Saskia zuerst.

      Auch Kathi legte schließlich die Gabel aus der Hand.

      »Aber lecker war’s!«

      Sebastian sah Florian an, der sich beim Essen eher zurückgehalten hatte.

      »Was ist denn mit dir?« fragte er. »Hast keinen Hunger?«

      »Net so recht«, gab der Bauernsohn zurück und erhob sich. »Ich geh’ mir ein bissel die Beine vertreten.«

      Kathi sah ihm hinterher, sagte aber nichts weiter.

      »Ist ja ein netter Zufall, daß sich zwei Medizinstudenten hier getroffen haben«, meinte der Geistliche, an Saskia und Tobias gewandt. »Habt ihr euch denn schon darüber unterhalten können?«

      »Ein wenig geplaudert haben wir schon«, nickte das Madl.

      »Aber im Urlaub möcht’ man eigentlich net von der Uni reden«, sagte Tobias.

      »Ja, das kann ich verstehen«, lachte Sebastian Trenker. »Übrigens, ihr solltet mal unsren Dr. Wiesinger kennenlernen. Der kommt ursprünglich auch aus München. Sein Doktorvater hat ihm immer gesagt, er solle nicht aufs Land ziehen. Aber als Professor Bernhard dann zum ersten Mal in St. Johann war, hat er rasch seine Meinung geändert.«

      »Professor Bernhard?« fragte Tobias nach. »Ulrich Bernhard?«

      »Ja. Kennst du ihn?«

      Der Student nickte.

      »Ich hab’ Vorlesung bei ihm«, erzählte er. »Außerdem hat der Professor mich eingeladen, bei ihm in der Klinik das Praktikum zu machen, wenn es soweit ist. Und der war der Doktorvater vom hiesigen Landarzt?«

      Sebastian nickte.

      »Dann muß das aber ein sehr guter Arzt sein!« sagte Tobias sichtlich beeindruckt.

      »Und ein sehr gut aussehender!« setzte Kathi hinzu.

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