Der Pflug des Zorns - Ein historischer Roman. Maria Helleberg

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Der Pflug des Zorns - Ein historischer Roman - Maria Helleberg

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Aber wenn er den Mund mit dem perlenden, kalten Gebräu füllte, würde es ihm den Magen umdrehen, und er müßte sich erbrechen.

      Das einzige, was er sah, war die Farblosigkeit – als habe der Frost des Winters die Menschen angesteckt. Sein Vater sah schlecht aus, grau, verhärmt, rauh. Die Welt hatte ihre frische Jugend verloren, so wie auch er sich alt und ausgebrannt fühlte.

      Alles schoß ihm durch den Kopf. Die Sinnlosigkeit. Gunilla, das Kind, alles, was er in Dänemark gesehen und erlebt hatte. Seine Gedanken zerfielen in unverständliche Bruchstücke – als bekomme sein Verstand Risse und gehe in Auflösung.

      – Wie konnte das geschehen – mit beiden? war die einzige Frage, die er stellen konnte. Er war es doch, der sich in Gefahr befunden hatte.

      Wenn er versuchte, sich vorzustellen, wie sie in der dampfenden, schwarzen Erde ruhten, seine Gunhild und das Kind, das es nicht einmal aus ihrem Körper herausgeschafft hatte, bevor der Tod sie zu einem Fleisch vereinte. Er hatte viele Leichen gesehen. Steif, zusammengekrümmt in unglaublichen Stellungen. So würden die beiden zusammenliegen, bis das Fleisch zerfiel und nur die bleichen Knochen übrigblieben. Das zarte Skelett des Kindes zwischen ihren Hüftknochen. Die feinen, sanften, rundlichen Knochen, die er liebkost hatte, unter seidenweicher Haut und eingefaßt von lebendem, nachgiebigem Fleisch. Nur sein Körper begriff, daß sie aufgehört hatte zu existieren. Und er hatte es nicht einmal ahnen können: Nicht der leiseste Widerhall eines Schicksalschlages hatte sein Herz in der Fremde getroffen, nicht das schwächste Anzeichen von Mißmut.

      Sein Vater räusperte sich und erzählte, voller Verlegenheit nach Worten suchend, daß Gunhild in Skänninge im Kloster der Schwarzen Brüder vor dem Hochaltar liege. Sie hatte eine große Bestattungsfeier bekommen, eine Messe und einen hübschen Grabstein, auf dem sie als Gunnar Ulfssons Ehefrau bezeichnet war. Der Zorn flammte in Gunnar auf: Sie hätten sie doch wohl auf Stroh betten können, bis er nach Hause kam, es waren seine Frau und sein Kind, das einzige, was er besaß. – Aber es war vor mehr als einem Jahr geschehen, erklärte Sten sanft.

      Gunnar verstand: Sie konnten ja nicht jahrelang eine verwesende Leiche auf dem Dachboden liegenlassen und warten. Aber für ihn war es, als erwache er und entdecke, daß man ihn im Schlaf seiner Arme und Beine beraubt hat, ihn in einen gliedlosen, hilflosen Klumpen Fleisch verwandelt hat.

      Der Vater rang die großen Hände, zitterte leicht, als er den Bierkrug an die Lippen führte. Er hatte etwas auf dem Herzen, was er nur unter Schwierigkeiten vorzutragen vermochte. Das große Erbe, das Gunilla und ihr Vater hinterließen, könne man festhalten, wenn sie einen Zeugen dazu bringen könnten zu beschwören, daß das Kind die Mutter überlebt hatte. Aber nun war so lange Zeit vergangen, und das Kind hatte nicht den Leib der Mutter verlassen, Herr Jon hatte trotzdem versucht, das Kind zu taufen, um ihm den Seelenfrieden zu sichern. Jetzt hatte sich die Familie von Torsten Ödesson des Erbes bemächtigt. Gunnar konnte es nicht fassen – das war unanständig.

      In der Nacht konnte er nicht schlafen; lag wach und erinnerte sich an sie. An ihr Lachen, das aus der Kehle kam wie feine Töne aus einer Silberglocke, an die kleinen Zähne und das Haar, an ihre schnellen Füße, wenn sie lief, und an das Kleid, das um die Knöchel wehte. An die nackten Füße, wenn sie die Leiter zum Boden hinaufstieg, und an die kleinen, sonnenverbrannten Zehen, die sich um die Sprossen krümmten.

      Er wollte sich am liebsten nicht erinnern, aber sie kam angelaufen und nahm ihren Platz ein, er konnte sie nicht fernhalten, obwohl er Angst hatte, wahnsinnig zu werden.

      In dieser Nacht wog er ab, das Für und Wider. Einem Herrn, der seine Getreuen so schlecht behandelte, wollte er nicht dienen; nicht mit dem kleinsten, armseligsten Teil seiner Treue. Und wenn es das Leben kostete.

      Schlimmer konnte es jedenfalls nicht mehr kommen.

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