Soulmates: Ruf des Schicksals. J.L. Langley

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Soulmates: Ruf des Schicksals - J.L. Langley Soulmates

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Da war noch ein Wolf, um den er sich kümmern musste.

      Er bog gerade um die Ecke, als Tina aus dem OP kam. »Hey, Chay. Bitsy erholt sich gerade.«

      Sie hob die Hand und Chay schlug ein. »Gut gemacht, Tina. Du kannst für heute Schluss machen. Aber ruf vorher bitte noch Mrs. Preston an und sag ihr, dass es Bitsy gut geht und sie morgen früh abgeholt werden kann.«

      Tina zwinkerte und joggte zum Empfang hinüber. »Alles klar, Chay. Ich seh dich dann morgen.«

      »Oh, und Tina?«

      Sie wirbelte so schnell herum, dass ihr dunkler Pferdeschwanz ihr ins Gesicht schlug. Sie blinzelte und strich ihre Haare zurück. »Ja?«

      »Vergiss bitte nicht, dass du heute die Fünf-Uhr- und die Mitternachts-Schicht hast, um nach den Tieren zu sehen.«

      »Klar, ich werd da sein. Kommst du heute noch mal rein?«

      »Ja, um halb vier und um acht. Immerhin hatten wir heute drei Operationen. Tommy bleibt die ganze Nacht über hier.«

      »Okidoki. Bis dann, Chay.«

      »Bis dann, Tina.« Er lächelte ihr hinterher, als sie sich zum Gehen umwandte. Dann setzte er seinen Weg zu Untersuchungsraum vier fort.

      Plötzlich spürte er, wie seine Eckzähne in seinem Zahnfleisch zu drücken begannen und seine Fänge wuchsen.

      Was zur Hölle…?

      Je näher er dem Raum kam, desto merkwürdiger reagierte sein Körper. Ein Gefühl der Euphorie überkam ihn, wie Schmetterlinge im Bauch, aber doch nicht ganz. Es lag nicht an seinen Nerven. Blut schoss in seinen Penis und seine Sicht verschwamm, als er nach dem Türknauf griff. Er kniff die Augen zusammen, da er nur noch schwarz-weiß sah ‒ die Sicht seines Wolfes.

      Für ein paar Augenblicke blieb er stehen, ignorierte das Gefühl in seinem Bauch, das beängstigend und verlockend zugleich war, und versuchte die seltsamen Reaktionen zu deuten. Seit er ein Welpe gewesen war, hatte er nicht mehr die Kontrolle über seine wölfischen Instinkte verloren. Dann traf es ihn wie ein Schlag.

      Meine Gefährtin ist auf der anderen Seite dieser Tür.

      Wie war das möglich? Noch nie hatte er von einem weiblichen Werwolf gehört. Dieses genetische Merkmal war ausschließlich bei Männern dominant. Frauen konnten zwar das Werwolf-Gen in sich tragen und weitergeben, aber sie verwandelten sich nicht in Wölfe. Könnte seine Gefährtin aufgrund eines Angriffs verwandelt worden sein? War das überhaupt möglich? Angriffe durch Werwölfe waren extrem selten. Noch nie hatte er gehört, dass eine Frau verwandelt worden war, aber nur, weil er noch nie davon gehört hatte, hieß das nicht, dass es unmöglich war.

      Er schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen das kühle Holz der Tür. Sein Herz klopfte voller Erwartung. Mit seinen dreißig Jahren war er hierfür mehr als bereit. Er hatte noch genug Zeit, herauszufinden, wie sie zum Wolf geworden war, nachdem er sie näher kennengelernt hatte. Im Augenblick jedoch kochte die Aufregung in ihm hoch. Endlich hatte er seine Gefährtin gefunden.

      Er tat mehrere tiefe Atemzüge, um die Kontrolle über seinen Körper zurückzuerlangen. Nicht, dass es seine Gefährtin stören würde, falls sie wach war, aber wenn einer seiner Angestellten hereinkommen würde, hätte er ihnen den Schreck ihres Lebens verpasst. Nach einem kurzen Moment der Konzentration zogen sich seine Zähne zurück und als er die Augen öffnete, sah er wieder normal. Sein Schwanz jedoch war noch immer steinhart. Chay rückte seine Arbeitshose zurecht und versuchte, seine Erektion weniger offensichtlich aussehen zu lassen – jedoch ohne großen Erfolg. Unwillig, noch länger zu warten, öffnete er die Tür.

      Der kleine, weiße Wolf war in eine dunkelblaue Decke gewickelt und lag mit dem Rücken zu ihm auf dem Untersuchungstisch. Das geronnene Blut wirkte obszön grell auf dem matten Fell. Dort, wo das Fell nicht mit Blut besudelt war, hatte es einen leicht goldenen Schimmer. Chay hätte wetten können, dass es sich als Mensch in platinblonde Locken verwandeln würde.

      Irgendwie hatte er immer gewusst, dass seine Gefährtin keine Indianerin sein würde, obwohl seine Mutter ihm das immer hatte einreden wollen.

      Aber er hatte sich schon immer von blondem Haar angezogen gefühlt, auch wenn seine Mutter nichts von Rassenvermischung hielt. Sie würde ausflippen, wenn er ihr diese Gefährtin vorstellte.

      Chay grinste. Na ja, sie hatte in dieser Hinsicht absolut kein Mitspracherecht. Ein Wolf suchte sich seine Gefährtin nicht aus, sie war ihm vorherbestimmt. Es war Schicksal oder Gottes Wille oder was auch immer. Es war einfach so. Zum Glück war sein Vater nicht so vorurteilsbeladen.

      Die dunklen Riemen des Maulkorbs hoben sich deutlich sichtbar vom hellen Fell ab und zogen Chays Aufmerksamkeit auf sich. Er knurrte über diese Entwürdigung und ging zum anderen Ende des Untersuchungstisches. Schnell löste er die Riemen und warf das Ding auf den Boden.

      Mit den Fingern tastete er nach der Halsschlagader und suchte einen Puls. Das Herz schlug schneller, als es in menschlicher Form der Fall gewesen wäre, und langsamer als bei einem aufmerksamen, wachen Wolf, aber nicht langsam genug, um Grund zur Besorgnis zu geben.

      Er fuhr mit der Hand durch das weiße Fell und genoss das weiche Gefühl, als er die Kopfwunde untersuchte. Frank hatte recht gehabt. Sie sah gar nicht so schlimm aus, aber Chay musste sie säubern, um sicherzugehen. Er wandte sich der Vitrine hinter ihm zu und holte Verbände und Desinfektionsmittel heraus, um die Wunde zu versorgen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass es nur ein Streifschuss war, begann er, die Wunde zu verbinden.

      Um ein Antibiotikum oder eine Tetanusspritze brauchte er sich nicht zu kümmern. Werwölfe bekamen keine Infektionen oder Viren. Seine Art hatte ein äußerst effektives Immunsystem.

      Nachdem sie sich zurück in ihre menschliche Gestalt verwandelt hatte, würde die Kopfwunde komplett verheilen. Für gewöhnlich wäre das schon längst passiert, aber der Blutverlust hatte wohl die Immunreaktion seiner Gefährtin verlangsamt. Chay beugte sich vor und vergrub seine Nase für einige Sekunden in ihrem Nackenfell.

      Der Geruch war würzig und… holzig? Nach Wald. Irgendwie moschusartig. Das war ja seltsam. Den meisten Frauen haftete ein süßer, blumiger Duft an. Trotzdem war das seltsame Aroma sehr angenehm. Berauschend. Sein Schwanz begann zu zucken, und ließ ihn leise aufstöhnen. Er stand da und ermahnte sich dazu, sich zu beherrschen. Zunächst musste er sich um seine Gefährtin kümmern. Später war noch genug Zeit für alles andere. Er trat einen Schritt zurück und grinste ein bisschen dümmlich.

      »Okay, Little Bit, lass uns das hier loswerden.« Chay griff nach einem Zipfel der Decke und zog sie behutsam zurück.»Ich muss sichergehen, dass du keine weiteren Verletzungen hast.« Schließlich gelang es ihm, die Decke zu entwirren, und er zog sie gänzlich von dem reglosen Körper.

      Er musterte den Körper seiner Gefährtin und fing bei ihrem Kopf an. Beim Anblick des platinfarbenen Fells musste er lächeln, ehe er seinen Blick über ihre schlanke Statur gleiten ließ.

      »Ich wette, deine Augen sind…«

      Er keuchte, taumelte nach hinten und schlug sich eine Hand vor den Mund. Nein, das konnte nicht wahr sein. Er sah Dinge… Dinge, die nicht da sein dürften.

      Chay blinzelte und sah erneut hin. Nein, es war da. Es musste sich um einen Irrtum handeln. Sein Körper, seine Sinne, sie mussten sich getäuscht haben. Das war nicht seine Gefährtin. Es konnte nicht sein…

      Er

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