Soulmates: Ruf des Schicksals. J.L. Langley

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Soulmates: Ruf des Schicksals - J.L. Langley Soulmates

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Aber wie konnte das sein? Das ergab keinen Sinn. Offenbar hatte er doch recht gehabt. Frauen waren keine Wölfe – und sein Gefährte war keine Frau.

      ***

      Sein Kopf schmerzte. In Gedanken war Chay jedes mögliche Szenario durchgegangen, das ihm einfiel, um eine plausible Erklärung für die Reaktionen seines Körpers auf den weißen Wolf zu finden. Aber keine ergab mehr Sinn als die, dass es sich hierbei um seinen Gefährten handelte.

      Noch rätselhafter als seine körperlichen Reaktionen war die Tatsache, dass er bei Weitem nicht so verstört war, wie er es hätte sein müssen. Irgendetwas an dem kleinen Wolf wirkte ungemein anziehend auf ihn. Und das bestärkte ihn mehr als alles andere darin, dass dies wirklich sein Gefährte war. Nie zuvor hatte er bei einem Mann eine solche Anziehung verspürt.

      Sicher, er schaute ab und zu anderen Männern hinterher. Aber das tat doch jeder, oder? Eine attraktive Person war nun mal eine attraktive Person… richtig? Ja, er und sein Mitbewohner auf dem College hatten sich ein paar Mal gegenseitig einen runtergeholt. Aber das war doch nur harmlose Spielerei gewesen. Oder nicht?

      Der Punkt war, dass kein anderer Mann ihn jemals so erregt hatte. Sein Schwanz war hart genug gewesen, um damit Glas zu schneiden, als er das erste Mal den Geruch des weißen Wolfs in die Nase bekommen hatte.

      Nachdem alle anderen für heute Feierabend gemacht hatten, schloss er ab, zog sich um und ging sogar hinaus, um seinen Wagen vorzuheizen. Der Tag war etwas kühl für den Herbstanfang und er wollte nicht, dass der andere Mann fror. Und zu guter Letzt hatte er immer noch einen Ständer. Scheiße! Immerhin kaschierte seine Jeans das einigermaßen und sein Mantel reichte ihm fast bis zu den Knien.

      Chay packte seine Tasche, die er mit zu Bob McIntyre nehmen wollte, und verfrachtete seinen Gefährten auf den Rücksitz seines Pickups. Er wickelte eine Decke um den schmalen Körper und schnallte ihn an. Dann strich er noch mal über das weiche Fell, bevor er die Tür schloss und sich hinter das Lenkrad schwang.

      Als er auf der Straße war, kramte er sein Handy hervor und rief seinen Vater an.

      Joe Winston nahm beim zweiten Klingeln ab. »Hallo, Sohnemann. Wie geht's?«

      »Ich wünschte, du würdest das lassen. Das ist gruselig.«

      »Was?« Die Stimme seines Vaters sprühte vor Erheiterung.

      »Du weißt genau, was.«

      Joe lachte. »Aber dafür ist die Nummernerkennung doch da. Damit ich weiß, wer anruft, bevor ich drangehe.«

      Chay grinste. Sie hatten diese Unterhaltung schon ein Dutzend Mal geführt. »Ja, aber es ist trotzdem komisch. Was machst du gerade?«

      »Fernsehen. Und was treibst du so?«

      »Bin gerade zu Bob McIntyre unterwegs. Er meint, seine neue Stute sei vielleicht trächtig.«

      »Aha. Bleibt es dabei, dass du Mittwochabend zum Essen vorbeikommst?«

      »Ja, wahrscheinlich.« Die Frage war, ob er allein oder in Begleitung seines Gefährten kommen würde. Bei dem Gedanken zuckte Chay zusammen.

      »Deine Mutter wäre enttäuscht, wenn du absagst.« Der Tonfall seines Vaters verriet ihm, dass er selbst es auch wäre.

      Chay grinste. Es tat gut, geliebt zu werden, aber manchmal war es eine ganz schöne Bürde, ein Einzelkind zu sein. Er stellte den Rückspiegel so ein, dass er seinen Ge… den Wolf im Auge hatte. »Hör mal, Dad. Ich habe eine ziemlich wichtige Frage.«

      »Okay, schieß los.«

      »Woran merkt man, dass man seine Gefährtin gefunden hat?«

      »Warum fragst du?«

      »Komm schon, Dad. Beantworte einfach die Frage.«

      Joe seufzte. »Chay, du wirst deine Gefährtin schon noch finden. Du bist noch jung. Ich habe deine Mutter auch erst mit zweiunddreißig kennengelernt.«

      Zum Glück hatte sein Vater nicht mehr in die Frage hineininterpretiert. Er konnte es seinen Eltern nicht sagen. Noch nicht. Dummerweise war die Tatsache, dass sein Gefährte weiß war, seine geringste Sorge, wenn sie es herausfanden.

      »Wenn du deine Gefährtin triffst, wirst du es spüren.«

      Ja, so viel hatte er auch schon herausgefunden. »Aber wie spürt man es?«

      »Es ist ein intensives Verlangen… irgendwie. Am Anfang wie ein Adrenalinrausch. Dein Körper reagiert, bevor du überhaupt realisierst, dass es deine Gefährtin ist. Ich weiß wirklich nicht, wie ich es dir beschreiben soll, Junge. Du wirst es einfach wissen.«

      Chay seufzte. Das war das Problem an der Sache. Und sein Vater hatte recht, er wusste es. Es war nur… »Dad, war schon mal jemand verwirrt? Dass er geglaubt hat, seine Gefährtin gefunden zu haben, es dann aber doch nicht so war?«

      »Nicht, dass ich wüsste. Das ist nichts, was man falsch verstehen oder mit irgendwas verwechseln kann. Es ist eine instinktive Reaktion.«

      Er warf einen kurzen Blick über den Rückspiegel auf das bleiche Fellbündel auf dem Rücksitz.

      »Ich wollte nur sichergehen, dass es nichts ist, was ich versehentlich übersehen könnte.«

      »Du wirst es wissen.«

      »Alles klar. Danke, Dad.« Chay atmete tief durch und zwang sich, ruhig zu bleiben. Er konnte nichts dagegen machen, falls sich niemand mit dem Gedanken anfreunden konnte. Es war ja nicht so, als ob er sich seinen Gefährten ausgesucht hätte. Das war etwas Gutes, nichts Schlechtes. Warum fühlte er sich dann, als ob es so ein großes Hindernis wäre?

      »Du bist wahrscheinlich der einzige Junge auf der Welt, der sich eine Gefährtin wünscht, seit er vier ist. Du wirst sie finden. Versprochen.«

      Ihn, nicht sie, verbesserte Chay in Gedanken. Er klemmte das Handy zwischen Schulter und Ohr ein und massierte seine Nasenwurzel.

      Gott, warum musste das so kompliziert sein? Es gab zu viele Unbekannte. Was, wenn sein Gefährte aufwachte und nichts mit ihm zu tun haben wollte? Oder was, wenn er noch ein Teenager war, wie Frank angenommen hatte? Chay glaubte es zwar nicht, aber sein Gefährte war unglaublich klein. Wie würden seine Eltern es aufnehmen?

      »Hör zu, Dad. Ich bin schon fast bei den McIntyres angekommen. Ich ruf dich später zurück.«

      »Ist in Ordnung. Viel Glück, und sag Bescheid wegen Mittwoch.«

      »Ja, mach ich. Bye, Dad.« Chay legte auf, als er in Bobs Einfahrt einbog. Er wollte schon den Motor abstellen, aber er wusste nicht, wie lange er bleiben würde. Würde es zu kalt werden?

      Chay verdrehte über seine eigene Dummheit die Augen. Wie kalt konnte es in einem Fell schon werden? Nicht besonders. Er machte die Zündung aus, schnallte sich ab und drehte sich zur Seite. Einen Arm legte er auf der Rücklehne, das Kinn darauf abgestützt, und mit dem anderen streichelte er die Schulter des Wolfs.

      »Was fang ich bloß mit dir an, Little Bit?«

      Sein Gefährte war immer noch nicht bei Bewusstsein. Der Wolf hatte sich nicht von der Stelle bewegt, an der Chay ihn abgelegt hatte. Er sah so

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