Soulmates: Ruf des Schicksals. J.L. Langley

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Soulmates: Ruf des Schicksals - J.L. Langley Soulmates

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zur Stupsnase.

      Bis jetzt hatte Chay nie verstanden, was der Begriff Pfirsichhaut bedeuten sollte, aber Little Bit hatte vollkommen makellose Haut. Die kurzen, platinblonden Locken lagen in weichen Wellen um seinen Kopf – zumindest dort, wo sie nicht mit Blut verklebt waren.

      Chay hockte sich neben seinen Gefährten und befreite die sonnenfarbenen Haare von dem Verband. Eine Strähne fiel ihm dabei ins Gesicht und verdeckte die großen, himmelblauen Augen. Die Wunde war bereits komplett verheilt, nicht mal eine Narbe war geblieben.

      Voller Bewunderung blickte er zu Chay nach oben und strich sich die Haarsträhne mit einer schlanken, eleganten Hand zur Seite. »Wie heißt du?«

      Chay musste über den starken Südstaatenakzent schmunzeln. »Chay… Chayton Winston. Und wie heißt du, Little Bit?«

      Eine schmale Augenbraue wurde angehoben. »Little Bit ganz sicher nicht.«

      Sieh an. Little Bit zeigte Zähne. Nun war es an Chay, eine Braue zu heben.

      Bit errötete und räusperte sich. »Sorry. Ich habe einfach nur genug von all den Witzeleien über mein Alter und meine Größe. Schätze, ich bin da ein wenig empfindlich. Mein Name ist Keaton.« Er streckte die Hand aus. Als Chay sie ergriff, fügte er hinzu: »Dr. Keaton Reynolds.«

      Chay fiel die Kinnlade runter. »Wie alt bist du?«

      Keaton seufzte. »Fünfundzwanzig. Und bevor du fragst: Den Doktortitel habe ich in Geschichte.«

      Wow. Sehr beeindruckend. Offensichtlich war sein Gefährte ein heller Kopf und weitaus älter, als er aussah. Chay grinste und setzte sich auf den Boden.

      »Du scheinst nicht von hier zu sein. Was führt dich nach New Mexico?«

      »Arbeit. Ich unterrichte Antike Zivilisationen an der NMSU.« Keaton grinste und rutschte über den Holzboden näher heran. »Was ist mit dir? Was machst du?«

      »Ich bin Tierarzt.«

      »Wirklich? Dann danke, dass du mich gerettet hast, Dr. Winston.«

      »Hab ich nicht. Das war der Wildhüter. Er hat dir einen Betäubungspfeil verpasst und dich anschließend in meine Praxis gebracht. Ich habe lediglich die Wunde gesäubert.«

      Keaton kam noch näher, glitt förmlich auf Chays Schoß. »Danke«, flüsterte er.

      Chay starrte ihn an, fasziniert von den Sommersprossen, die er gerade auf Little Bits Nasenrücken entdeckt hatte. »Hab ich sehr gern gemacht.«

      Keatons Atem strich über sein Gesicht, doch Chay wich nicht zurück. Wer hätte gedacht, dass Sommersprossen sexy sein können?

      Der jüngere Mann blinzelte. Er hatte Wimpern, für die jede Frau getötet hätte: lang und am Ende nach oben geschwungen. Aus der Nähe betrachtet, kam seine Schönheit erst richtig zum Vorschein. Keaton beugte sich vor und drückte seine Lippen auf Chays.

      Ohne Nachzudenken erwiderte Chay den Kuss. Bits Lippen fühlten sich warm an, irgendwie richtig. Seine Zunge leckte sanft über Chays Lippen und bat um Einlass. Ihn zu küssen, fühlte sich nicht anders an, als bei einer Frau.

      Chay zog sich zurück. »Ähm… Ich bin nicht schwul.«

      Keaton sah aus, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Magengrube verpasst. Er blinzelte mehrere Male, drehte sich weg und sank auf seine Fersen zurück.

      »Tut mir leid. Ich dachte… vergiss es.« Er hielt die Decke um seine Hüften zusammen, als er aufstand. »Hast du ein paar Klamotten, die du mir leihen kannst? Und ein Telefon? Ich ruf jemanden an, der mich abholen kommt. Ich, äh, werde dir zukünftig vom Hals bleiben.« Er klang so unsicher, so beschämt.

      Chay fühlte sich wie ein Riesenarschloch. »Nein, mir tut es leid. Du musst nicht gehen. Aber was zum Anziehen bring ich dir trotzdem, okay?« Er stand auf und ging in sein Zimmer hinüber.

      Keaton folgte ihm. »Hör zu, Chay. Ich denke, es ist das Beste, wenn ich einfach gehe. Ich kann mir ein Taxi rufen.«

      Chay schnappte sich eine Trainingshose von einem Bügel und kramte ein T-Shirt hervor. Als er sich umdrehte, stand Keaton mitten in seinem Schlafzimmer, die Decke immer noch um die Hüften geschlungen. Er sah aus wie ein geprügelter Hund. Chay kam sich mickrig vor. Er stieß einen Seufzer aus, ging zu Bit hinüber und reichte ihm die Kleider. »Hier. Das Bad ist gleich hinter dir. Du kannst dich gerne duschen und dann können wir reden. Handtücher findest du im Schrank über der Toilette.«

      Keaton nahm die Kleider und schlurfte ins Badezimmer, ohne ihn anzusehen. Chay lehnte sich an die Wand. Was sollte er bloß tun? Er sollte Keaton einfach gehen lassen und dann könnte jeder sein eigenes Leben leben. Das wäre eine gute Sache. Er könnte sich eine Gefährtin aussuchen und Keaton einen Gefährten.

      Er schluckte die aufkeimende Panik hinunter. Allein der Gedanke, Keaton nie wieder zu sehen, schnürte ihm die Brust zu. Nein, sie mussten eine Lösung finden. Bit einfach gehen zu lassen, fühlte sich nicht richtig an. Seit Chay denken konnte, hatte er sich immer eine Gefährtin gewünscht, und er wollte verdammt sein, wenn er sich davon abhalten ließe, ihn zu beanspruchen, nur weil sein Gefährte keine Frau war.

      Er klopfte an die Badezimmtertür. »Hey? Hast du Hunger?«

      »Nein.« Die knappe Antwort hatte etwas Feindseliges an sich. Kurz darauf war das Rauschen von Wasser zu vernehmen.

      Chay schloss die Augen. Mit Sicherheit war Bit hungrig. Er hatte die komplette Nacht in der Senke verbracht. Chay stieß sich von der Wand ab und ging in die Küche. Er wusste nicht, was Bit mochte, aber er war ein Wolf. Er würde bestimmt jede Art von Fleisch mögen.

      Er suchte die Zutaten für zwei Bologna-Sandwiches zusammen und stellte zwei Limos bereit.

      Als Bit zur Küchentür hereinkam, hatte Chay gerade eine Tüte Chips aufgemacht. Sein Gefährte blieb mit nassen Haaren und finsterer Miene im Türrahmen stehen.

      »Ich sagte, ich hab keinen Hunger. Außerdem muss ich jetzt los.«

      Chay grinste. Seine Kleider waren ihm viel zu groß, sodass Keaton darin sogar noch jünger aussah. Und die zu einem Schmollmund verzogenen vollen Lippen machten es nicht besser. »Komm schon, Keaton, gib mir eine Chance. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle verletzt habe. Wir sollten da noch mal drüber reden. Komm, setz dich und iss. Ich weiß verdammt gut, dass du hungrig sein musst.«

      Bit stand einen Moment einfach nur da, bevor sich seine starre, feindselige Körperhaltung allmählich entspannte. »Na gut. Ich weiß zwar nicht, was wir da groß bereden müssen, aber ich höre dir zu.« Er nahm an dem kleinen, runden Tisch Platz, direkt gegenüber von Chay, und biss von dem Sandwich ab. »Hmm, danke. Du hast recht. Ich bin halb verhungert. Die Kugel hat mich erwischt, bevor ich jagen konnte und danach hab ich wohl die Orientierung verloren.«

      Bit dabei zuzusehen, wie er das Sandwich verschlang, ließ das Gefühl der Beklemmung in Chays Brust ein wenig erträglicher werden. Er biss etwas von seinem eigenen Sandwich ab und spülte es mit einem Schluck Limo hinunter.

      »Du bist also schwul?«

      »Ja. Hast du ein Problem damit?« Keaton legte sein Sandwich ab und stand auf. »Sieh mal, das hat doch alles keinen Sinn. Ist komplette Zeitverschwendung. Danke, dass du mich aufgepäppelt hast. Ich bring dir morgen

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