Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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klei­nes Köpf­chen noch wei­ter her­vor, um die Fremd­lin­ge bes­ser er­ken­nen zu kön­nen. Wie weiß war doch de­ren Haut! Und wie blond die lan­gen Bär­te!

      Plötz­lich be­merk­te sie, wie der eine ge­ra­de zu ihr her­über­blick­te. Sie woll­te sich noch zu­rück­beu­gen, denn sie fürch­te­te alle Män­ner; doch er hat­te sie si­cher schon ge­se­hen, das ließ sich dar­an er­ken­nen, wie sich mit ei­nem Male Stau­nen und Über­ra­schung in sei­nen Zü­gen spie­gel­ten. Dem Scheich war die­se Ver­än­de­rung sei­nes Ge­gen­über eben­so­we­nig ent­gan­gen, ja er ahn­te so­gleich den An­lass.

      Ich habe kein El­fen­bein, sag­te er noch­mals. Ich will au­ßer­dem nichts von Ge­schäf­ten wis­sen. Ge­hen Sie nur, aber gleich! Er trat ein paar Schrit­te vor­wärts und stieß die Frem­den halb und halb vor sich her. Sie soll­ten nur ma­chen, dass sie wie­der zum Tor hin­aus­kämen! Als sie noch al­ler­lei Ein­wän­de vor­brach­ten, ver­leg­te sich der Scheich aufs Dro­hen. Wenn sie nun nicht pa­riert hät­ten, wäre das ein­fach Selbst­mord ge­we­sen und so mach­ten die bei­den kehrt und be­ga­ben sich un­mit­tel­bar in ihr ei­ge­nes La­ger zu­rück.

      Der Scheich trat wie­der in sein Zelt zu­rück, doch bei Lei­be nicht, um nun die Hän­de in den Schoß zu le­gen. Die klei­ne Me­riem lag schon ganz ver­ängs­tigt dicht an die Le­der­wand ge­schmiegt, als der Alte sich um die Ecke her­um­schlich. Er bück­te sich, pack­te die Klei­ne am Arm, schleu­der­te sie roh zu Bo­den, zerr­te sie vor den Zelt­ein­gang und stieß sie hin­ein. Und da­mit nicht ge­nug: Er pack­te sie von Neu­em und bleu­te sie un­barm­her­zig durch.

      Bleib’ mir ja hier! brüll­te er sie an. Dass du dich nicht un­ter­stehst, den Frem­den noch ein­mal un­ter die Au­gen zu kom­men. Pas­siert es doch, dass du die Frem­den dein Ge­sicht se­hen lässt, ma­che ich dich tot!

      Er gab ihr zur Be­kräf­ti­gung sei­ner Dro­hung noch einen ge­hö­ri­gen Puff in die Sei­te und stieß sie in die äu­ßers­te Ecke des Zel­tes, wo sie mit hal­b­un­ter­drück­tem Schluch­zen und Stöh­nen lie­gen blieb, wäh­rend der Scheich auf und ab ging und da­bei et­was Un­ver­ständ­li­ches vor sich hin­mur­mel­te. Ma­bu­nu saß ki­chernd am Ein­gang.

      *

      Die bei­den Fremd­lin­ge wa­ren in­zwi­schen wie­der in ih­rem La­ger an­ge­langt und hat­ten sich so­fort in eine eif­ri­ge De­bat­te ge­stürzt.

      Mal­bihn, es ist gar kein Zwei­fel, die Sa­che stimmt ganz ge­wiss so. Das ein­zi­ge, was mir noch Kopf­zer­bre­chen macht: Wa­rum hat sich der alte Schur­ke nicht schon lan­ge die un­er­hör­te Be­loh­nung ge­si­chert?

      Ja, es gibt eben doch Din­ge, an de­nen ei­nem Ara­ber mehr liegt als an Geld, Jens­sen! warf der an­de­re ein. Die Ra­che zum Bei­spiel!

      Mag sein. Aber das sagt doch schließ­lich noch lan­ge nicht, dass man’s nicht mal auf eine klei­ne Pro­be mit Gold an­kom­men las­sen könn­te, er­wi­der­te Jens­sen. Mal­bihn zuck­te die Ach­seln. Mit dem Scheich ist nichts an­zu­fan­gen. Wir ver­su­chen es schließ­lich mal mit ei­nem sei­ner Leu­te; aber er sel­ber? Dem kannst du noch so viel Gold hin­wer­fen, der lässt nicht von sei­ner Ra­che. Und wenn wir zu ihm vor sein Zelt kämen und ihm auch nur mit ein paar Wor­ten et­was von Gold und Ähn­li­chem spre­chen, wür­de er si­cher nur noch mehr Ver­dacht schöp­fen … Und – das sage ich dir – wir müss­ten ver­dammt auf der Hut sein. Könn­ten wahr­schein­lich von Glück re­den, wenn wir mit dem Le­ben da­von­kämen.

      Gut also. Ver­su­chen wir es mit Be­ste­chung! pflich­te­te Jens­sen bei. – Aber auch die­ser Ver­such schlug fehl. Es wur­de eine ganz schreck­li­che Ge­schich­te dar­aus. Man hat­te ein paar Tage im La­ger au­ßer­halb des Dor­fes ver­strei­chen las­sen und glaub­te schließ­lich in ei­nem großen, kräf­ti­gen Mann, der schon lan­ge in der Krie­ger­schar des Scheichs die Rol­le ei­nes Un­ter­füh­rers spiel­te, das ge­eig­ne­te Werk­zeug für die Ver­wirk­li­chung des küh­nen Wa­g­nis­ses ge­fun­den zu ha­ben. Der Mann war na­tür­lich dem ver­lo­cken­den Fun­keln der an­ge­bo­te­nen Geld­be­loh­nung er­le­gen, zu­mal er frü­her an der Küs­te ge­lebt hat­te und die Macht, die im Gol­de liegt, nur zu ge­nau kann­te. Und so ver­sprach er den bei­den, ih­nen spät in der Nacht das Ge­wünsch­te zu brin­gen.

      Un­mit­tel­bar nach Ein­tritt der Dun­kel­heit tra­fen die bei­den Wei­ßen ihre An­ord­nun­gen; es galt, das La­ger ab­zu­bre­chen, um auf al­les ge­rüs­tet zu sein. Um Mit­ter­nacht war man be­reit. Die Trä­ger la­gen ne­ben ih­rem Ge­päck. Ein Wink, und der Rück­zug konn­te be­gin­nen. Die be­waff­ne­ten As­ka­ris hat­ten sich in dem Ge­län­de zwi­schen dem La­ger­platz der Sa­fa­ri und dem Ara­ber­dorf ein­ge­nis­tet und soll­ten als Nach­hut den Ab­marsch de­cken, der in dem Au­gen­blick zu be­gin­nen hat­te, in dem der ge­dun­ge­ne Ein­ge­bo­re­ne mit der von den Wei­ßen er­war­te­ten Beu­te zu ih­nen ge­sto­ßen war.

      Bald hör­te man auch Schrit­te auf dem Weg vom Dor­fe her. Die As­ka­ris und die Wei­ßen wa­ren so­fort scharf auf ih­rem Pos­ten. Doch das klang ja, als käme nicht nur ei­ner al­lein? Jens­sen schlich den An­kömm­lin­gen ent­ge­gen und rief sie mit ge­dämpf­ter Stim­me an.

      Wer ist das hier? forsch­te er. Mbee­da, kam die Ant­wort.

      Mbee­da hieß der Ver­rä­ter, den die Wei­ßen be­sto­chen, und so gab sich Jens­sen zu­nächst zu­frie­den, wenn er sich auch dar­über ver­wun­der­te, dass der Mann noch an­de­re Leu­te mit­brach­te. Dann aber be­griff er mit ei­nem Male: Man schlepp­te si­cher das, nach dem sie so sehn­lich be­gehr­ten, auf ei­ner Trag­bah­re her­an … Jens­sen un­ter­drück­te einen Fluch. Soll­te die­ser Narr ih­nen etwa eine Lei­che brin­gen? Da­für hat­ten sie na­tür­lich nicht die­se Be­loh­nung aus­ge­wor­fen …

      Die Trä­ger blie­ben vor dem Wei­ßen ste­hen. Das habt ihr mit eu­rem Gold er­kauft, sag­te der eine der bei­den Trä­ger. Sie setz­ten die Bah­re auf die Erde, wand­ten sich und ver­schwan­den in Rich­tung nach dem Dor­fe im Dun­kel der Dschun­gel­nacht.

      Mal­bihn blick­te mit ei­nem sau­er­sü­ßen Lä­cheln auf Jens­sen. Die Bah­re war mit ei­nem Ge­wand ver­hüllt. Nun? frag­te Jens­sen. Nimm das da weg und sieh, was du ge­kauft hast? Wir wer­den schreck­lich viel Geld zu se­hen be­kom­men, nicht wahr? Für eine Lei­che …! Und vor al­lem nach den sechs Mo­na­ten un­ter der glü­hen­den Wüs­ten­son­ne! Denn so lan­ge brau­chen wir ja si­cher, ehe wir sie ans Ziel ge­bracht ha­ben.

      Der Narr hät­te wis­sen kön­nen, dass wir sie nur le­bend ha­ben wol­len, pol­ter­te Mal­bihn un­wil­lig her­aus. Er fass­te das Ge­wand, das über die Bah­re ge­brei­tet war, an ei­nem Ende und zog es bei­sei­te.

      Bei­de tra­ten ent­setzt einen Schritt zu­rück …, denn das hat­ten sie nicht er­war­tet: Vor ih­nen lag tot Mbee­da, der Ver­rä­ter sei­nes Herrn. Un­will­kür­lich stie­ßen sie ein paar kräf­ti­ge Ver­wün­schun­gen her­vor – und schon fünf Mi­nu­ten spä­ter bahn­ten sich die Sa­fa­ri Jens­sens und Mal­bihns rasch den Weg nach Wes­ten, wäh­rend die seh­ni­gen As­ka­ris, je­den Au­gen­blick ei­nes An­griffs ge­wär­tig, den Rück­zug deck­ten.

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