So geht's mir gut nach der Geburt. Maria Borelius

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So geht's mir gut nach der Geburt - Maria Borelius

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Sie Sachen verlieren. Die tauchen schon wieder auf.

       wenn Sie sich einen Teufel um folgendes scheren mögen: die EG, das Ozonloch, die Wohnungsprobleme der besten Freundin. Es gibt andere Menschen, die sich jetzt um diese Dinge kümmern können. Es kommt auch wieder die Zeit, wo Sie Kraft haben für die Welt außerhalb des Kokons.

      Nie ist die Natur so weise wie beim Erschaffen neuen Lebens. Das wird so oft gesagt, daß es schon fast ein Klischee ist, aber es stimmt. Die neue Mutterrolle zu erfüllen heißt, nach innen zu lauschen.

      4 Im Zeichen des Sitzrings

      »Die Wochenstation ist der einzige Ort auf der Welt, wo man auf fremde Leute zugehen und fragen kann, ob sie auf dem Klo waren. Alle Grenzen sind gefallen. Für Männer, die aus der Welt draußen dort hinkommen, muß das wie ein fremder Planet sein.«

      Elisabeth, 34, zwei Kinder

      Der Körper ist nach der Geburt gezeichnet. Bauch und Unterleib sehen sehr viel anders aus. Es macht vielleicht Probleme, aufs Klo zu gehen. Es blutet, und man hat Schmerzen von einer Art, die man vorher nicht erwartet hat.

      In diesem Kapitel wird beschrieben, wie der Körper sich direkt nach der Geburt anfühlt.

      Bauch

      Wenn Sie auf der Entbindungsstation liegen, werden Sie sich fragen, ob die Mitschwestern überhaupt schon ein Kind bekommen haben. Eine Frau, die gerade geboren hat, sieht aus, als sei sie im fünften Monat. Mindestens. Die Haut des Bauches ist gedehnt, der große gerade Bauchmuskel ist viel zu »lang«, und wenn man auf den Bauch drückt, ist er schlaff und weich.

      »Es war nicht gerade ein Waschbrett. Schon eher ein Windbeutel.«

      Louise, 25, ein Kind

      Der Bauch zieht sich jetzt langsam wieder zusammen, beim ersten Kind rascher als nach weiteren Geburten. Wenn Sie die Bauchmuskelübungen machen, die Ihnen die Krankengymnastin oder die Hebamme gezeigt hat, dann können Sie den Vorgang beschleunigen. Je mehr Kinder Sie geboren haben, desto weniger elastisch wird das Gewebe. Die Bauchmuskeln teilen sich oft bei der zweiten Geburt, und es wird schwerer, den Jungmädchenbauch zurückzubekommen.

      Mehr über den Bauch erfahren Sie im Kapitel »In Form kommen«.

      Gebärmutter

      Bei der Geburt wiegt die Gebärmutter fast ein Kilo. Direkt nach der Geburt ist sie wie ein großer, leerer Ballon. Wenn die Plazenta sich von der Gebärmutterwand gelöst hat, bildet die Gebärmutter sich zurück. Das geschieht durch Kontraktion. Diese sogenannten Nachwehen können ziemlich weh tun. Die Nachwehen sind oft stärker bei Frauen, die zum wiederholten Male geboren haben.

      Der ganze Prozeß wird vom Hormon Oxytozin gesteuert. Das Oxytozin ist auch ein wichtiges Stillhormon. Wenn Sie Ihr neugeborenes Kind an die Brust legen, helfen Sie der Gebärmutter beim Zusammenziehen. Aus diesem Grund kann es bei den ersten Stillmahlzeiten zu kräftigen Kontraktionen im Unterleib kommen.

      »Es tat fürchterlich weh, als mein Kind das erste Mal trank. Es war, wie noch einmal die Geburt zu erleben. Ich mußte beim Stillen ganz ruhig sitzen und hecheln.«

      Helen, 33, zwei Kinder

      Die Spitze der Gebärmutter, Fundus genannt, wird sich jetzt pro Tag ungefähr 1,5 cm senken. Nach einer Woche wiegt die Gebärmutter noch 500 Gramm. Nach weiteren sechs bis acht Wochen hat sie wieder ihren Normalzustand erreicht, sie ist dann so groß wie eine Birne und hat ein Gewicht von 60 bis 80 Gramm.

      Nach der Geburt hat die Gebärmutterwand eine Wunde, an jener Stelle, an der die Plazenta festgewachsen war. Jetzt fließt noch eine Zeitlang Wundsekret ab, man nennt es Wochenfluß. In den ersten Tagen tritt auch noch etwas Blut aus dieser Wunde, weshalb der Wochenfluß rot und reichlich ist.

      »Ich schaute mich um und sah bloß diese dicken Bäuche in Morgenmänteln durch die Krankenhausflure schlurfen. Haben diese Frauen schon Kinder, oder kriegen sie erst eins, fragte ich mich. Dann sah ich mich im Spiegel. Ich sah ganz genauso aus.«

      Anette, 35, zwei Kinder

      Nach einer Woche besteht der Wochenfluß aus einer Mischung aus Sekret aus der Wunde, Schleim aus der Gebärmutter und Scheidensekret. Die Farbe wechselt ins Rostbraune. Die Blutmenge nimmt allmählich ab, der Wochenfluß wird weißlich, schleimiger und zähflüssiger.

      Wieviel Wochenfluß Sie haben, hängt davon ab, wie die Gebärmutter sich zusammenzieht, wie leicht Wunden bei Ihnen heilen, vom Stillen und wie Sie sich bewegen. Frauen, die oft stillen und sich viel bewegen, bluten am Anfang mehr.

      Sie sollten darauf achten, ob Sie nach einer Woche noch blutigen Wochenfluß haben. Ist er längere Zeit braun, könnte das ein Zeichen für eine Infektion der Gebärmutter sein. Handelt es sich um eine Infektion, dann verändert sich auch der Geruch, vom süßlichen, etwas muffigen Geruch des nicht infizierten Wochenflusses zu einem schärferen, eher übelriechenden. Gehen Sie in diesem Fall sofort zur Ärztin.

      Der Wochenfluß ist das sichtbare Zeichen dafür, daß die Schleimhaut der Gebärmutter noch nicht geheilt ist. Solange es eine offene Wunde gibt, ist man besonders infektionsanfällig. Deshalb ist gründliche Unterleibshygiene besonders wichtig. Warten Sie mit dem ersten Geschlechtsverkehr, bis der Wochenfluß versiegt ist.

      Beckenboden

      Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die den Unterleib hält. Er hält die Harnröhre, die Gebärmutter und den Enddarm. Wenn das Kind geboren wird, muß der Beckenboden sich unwahrscheinlich stark weiten. Das Gefühl der Offenheit bleibt noch einige Tage nach der Geburt. Der Unterleib kann sich »schwer« oder wie »aufgesperrt« anfühlen.

      »Wenn ich die Beine spreizen wollte, um aus dem Bett zu steigen, hatte ich das Gefühl, als ob alles aus mir herauspurzeln würde. Ich spannte den Beckenboden an, mußte aber immer auf dem Bett nachschauen, ob auch nichts liegengeblieben war!«

      Anne, 28, ein Kind

      Die Krankengymnastin im Krankenhaus wird Ihnen mit ihrem »Zusammenkneifen« auf die Nerven gehen. Sie wird Ihnen von Inkontinenz, Gebärmuttervorfall und Problemen beim Sex erzählen, wenn der Beckenboden nicht gestärkt wird.

      Auch wenn es sehr abwegig erscheint, sie hat recht. Sehr viele Frauen haben Inkontinenzprobleme. Im Kapitel »Zusammenkneifen!« steht mehr darüber. Es handelt von vorbeugender Gesundheitsfürsorge und ist vielleicht das wichtigste Kapitel des ganzen Buches.

      Auf der Toilette

      Die meisten Frauen, die gerade ein Kind bekommen haben, haben Probleme, sowohl mit dem Wasserlassen als auch mit dem Stuhlgang.

      »Warum hat einem das niemand gesagt, bevor man das Kind bekam? Im Krankenhaus konnte man auch keinen fragen. Ich heulte vor Verstopfung, bis ich schließlich den Rat von meiner Schwiegermutter bekam, eine Binde dagegen zu drücken.«

      Beata, 33, ein Kind

      Wasserlassen können

      Wenn Sie nach der Geburt Probleme mit dem Wasserlassen

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