Münchhausenschock. Deborah Emrath

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Münchhausenschock - Deborah Emrath Krimi

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setzte sich schnell.

      Andreas kam das Lächeln, das er dann aufsetzte, etwas unsicher vor, deshalb fragte er: »Alles in Ordnung?«

      »Jaja, alles gut«, kam die Antwort - etwas zu schnell für Andreas´ Geschmack.

      »Haben Sie etwas entdeckt, was uns weiterhelfen könnte? Vielleicht erscheint es Ihnen nicht wichtig, aber alles kann uns helfen, wenn wir Ihre Frau finden wollen.«

      Der Mann nickte fahrig. Er war offensichtlich nicht ganz bei der Sache. Andreas klopfte auf den Busch: »Hatten Sie Streit mit Ihrer Frau? Sie müssen uns schon die Wahrheit sagen, wenn wir von Ihrer Tochter alarmiert werden.«

      Herr Klenkemeyer blickte zu Boden. »Es ist nur … etwas ist seltsam. Wahrscheinlich habe ich mich nur nicht richtig erinnert.«

      »Was denn?«, hakte Andreas nach. »Sagen Sie schon! Oder haben Sie etwas mit dem Verschwinden Ihrer Frau zu tun? Sollte ich Sie als Verdächtigen behandeln?«

      Erschrocken blickte Herr Klenkemeyer hoch. »Nein! Oder irgendwie doch …« Er seufzte. »Sehen Sie selbst.« Mit einer hilflos anmutenden Bewegung gab er Andreas das Handy.

      »O là là«, entfuhr es dem Polizisten, als er den Chat einsah. Heißes Liebesgeflüster zwischen Tobias Klenkemeyer und einer weiblichen Person - und diese hieß nicht Sabine Klenkemeyer. Emma und er schrieben sich zwar wie jedes Paar ab und an süße Nichtigkeiten oder auch mal etwas Erotisches, aber das hier war ihm dann doch zu direkt. Seine Devise war »Ein Gentleman genießt und schweigt«. Da war er englisch durch und durch, wie es ihm sein Vater, ein britischer Verbindungsoffizier aus Hameln, gelehrt hatte.

      »Ich treffe mich schon seit zwei Jahren immer mal wieder mit ihr. Sehen Sie, die letzten zwei Antworten von ihr sind als gelesen markiert, aber ich bin mir sicher, dass ich sie erst jetzt gelesen habe. Jemand muss sie also vor mir gelesen haben.«

      Maria hatte bisher stumm die Szene beobachtet. Ihre Stimme hörte sich trocken und rau an, als sie jetzt zusammenfasste. »Du betrügst Mama jahrelang, lässt dann dein Telefon auf dem Küchentisch liegen, dass alle dein Liebesgeflüster einsehen können, und bist überrascht, dass Mama jetzt verschwunden ist?«

      Traurig blickte der Vater seine Tochter an. »Du verstehst das nicht. Nach Rouvens Tod … im ganzen Haus nur Trauer, alles hat an ihn erinnert - ich wollte einfach nur für ein paar Stunden vergessen und bei ihr war das so leicht.«

      »Du bist geflohen!«, fuhr ihn seine Tochter an.

      Rouven. Ja, Andreas erinnerte sich nur zu gut. Und er wusste auch, wer Rouvens Lehrerin gewesen war. Behutsam legte er der Tochter die Hand auf den Arm und sah Herrn Klenkemeyer in die Augen. »Ich denke, das werden Sie mit Ihrer Frau klären müssen. Um einen Verdacht gegen Ihre Bekannte erst gar nicht aufkommen zu lassen, würde ich sie einmal befragen und dazu bräuchten wir die Daten der Dame.« Dabei legte er das Handy neben sich auf die Couch und tippte etwas in sein Telefon.

      »Wieso?« Herr Klenkemeyer schaute zu seinem Handy, zu Andreas und dann zu seiner Tochter. Er blinzelte. »Ach, ich glaube, ich weiß, was Sie meinen. Nein, sie hat garantiert nichts mit dem Verschwinden meiner Frau zu tun. Im Gegenteil, ihr war es nur recht, dass ich verheiratet bin und keine Ansprüche stelle.«

      »Nun, wenn das so ist, wird sie es uns genau so sagen. Wir müssen es allerdings von ihr selbst hören und klären, wo sie war.« Er räusperte sich. »Wann haben Sie denn Ihre Frau zuletzt gesehen?«

      »Mal überlegen … heute Morgen? Beim Aufstehen lag sie neben mir. Sie konnte aber noch schlafen, also habe ich sie nicht geweckt.«

      »Erschien sie Ihnen in letzter Zeit verändert, könnte sie in Schwierigkeiten stecken?« Wohl eher Schwierigkeiten gemacht haben, dachte Andreas bei sich.

      Maria und ihr Vater schauten sich verständnislos an und schüttelten unisono den Kopf.

      Nun, das wäre sowieso Sache des FK 1. Er würde Emma auf jeden Fall informieren. »Dann müssen wir zunächst davon ausgehen, dass Ihre Frau Abstand benötigt, nachdem sie von Ihrer Geliebten erfahren hat. Und dann«, hier wandte er sich an Maria Schmidt, »werden wir auch keine Vermisstenanzeige aufnehmen. Wir gehen nicht von einem Verbrechen aus und es liegt auch keine Gefahr für Leib und Leben vor.«

      Während Andreas schon dabei war, sich zu verabschieden, meinte der Vater zur Tochter: »Warst du denn schon in Rühle? Ihr Auto ist ja nicht da, und auf dem Campingplatz hat sie sich immer wohl gefühlt. Vielleicht will sie dort übernachten. Ich muss doch mit ihr reden!«

      Alarmiert drehte Andreas sich um. »Was ist da auf dem Campingplatz?«

      »Wir haben einen Dauerstellplatz direkt am Wasser. Er dient uns im Prinzip als Parkplatz für unser Wohnmobil.«

      »Direkt am Wasser, sagen Sie? Und wo da?«

      Irritiert schaute Herr Klenkemeyer Andreas an. »Ziemlich weit hinten, nah am Weserradweg, wieso fragen Sie?«

      »Ihre Nachbarin dort heißt nicht zufällig Merker?«

      Ein Schatten huschte über sein Gesicht. »Doch, ja.«

      Andreas räusperte sich. »Gut, danke für die Information.«

      Tobias Klenkemeyer zögerte und rieb sich den Nacken. »Sie … war Sonntag gegen Abend, nach den Nachrichten, für etwa zwei Stunden beim Wohnmobil. Ich weiß nicht, ob das wichtig ist, aber wenn Sie so nachfragen …«

      Andreas notierte sich das. »Schien sie Ihnen anschließend, nachdem sie auf dem Campingplatz war, verändert? Hatte sie vor etwas Angst oder schien sie verwirrt?«

      Herr Klenkemeyer schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nein. Sie hat seelenruhig mit mir noch eine Partie Schach gespielt.«

      Andreas ging Richtung Tür. »Wir werden alle Möglichkeiten prüfen. Ich würde mir nicht allzu viele Sorgen machen. Und wenn sie wieder auftaucht, dann sagen Sie bitte Bescheid.« Herr Klenkemeyer nickte mühsam.

      Andreas hielt noch einmal an. »Würden Sie mir auch das Kennzeichen des Fahrzeugs nennen, mit dem Ihre Frau vermutlich unterwegs ist? Sie sagten, ihr Wagen sei nicht in der Garage?«

      »Stimmt. Einen Moment.« Er ging zu einem Regal, holte sich einen Stift und schrieb eine Zahlen-Buchstaben-Folge auf. Kurz darauf verließ Andreas das Anwesen mit einem Zettel und telefonierte mit Emma. Sie musste wissen, dass die Frau, die damals Frau Merker für den Tod ihres Sohnes verantwortlich machte, nun selbst verschwunden war.

      Als Emma das Büro ihres Chefs verließ, stand Daniela vor der Tür. »Oh, hallo Emma. Alexander, ich wollte kurz mit dir sprechen, ist das okay?«

      »Ein kurzes Gespräch immer«, schmunzelte Weishaupt, der Emma zur Tür gebracht hatte, »eine kurze Hose …«

      Daniela seufzte und Alexander nickte anerkennend beim Blick auf ihre weite, bunte Sommerhose und ihre Tunika.

      Emma feixte. Daniela trug selbst im Sommer keine kurzen Hosen, da sie nicht einsah, warum sie sich die Beine rasieren solle. Schließlich war das Haar ja aus gutem Grund dort am Körper.

      »Ich weiß.« Daniela deutete an sich herunter. »Das äußere Erscheinungsbild bei Bürgerkontakt. Ist das so genehm?«

      »Der

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