Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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und ihr, mit Perry, manchmal mit John und Belle sowie früher natürlich auch Reginald und Autum. Aber seit dem Tod ihres Manns wirkte Montoya wie eine Kriegerin, die ihren Kampfeswillen verloren hatte. Ein trauerndes Herz in einem kraftlosen Körper.

      »Danke.« Montoya trat näher.

      Thora deutete auf den Sessel vor ihrem Schreibtisch, die Karaffen mit Getränken auf der Anrichte. »Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?«

      Die Offizierin ließ kurz den Blick schweifen. Thora glaubte nicht, dass Montoya die derzeitige arkonidische Botschaft je von innen gesehen hatte. Die meisten Besucher waren überrascht, wie schlicht sie war: nur ein paar Kunstobjekte, die von ihren Landsleuten erwartete Folklore und das Wappen ihres Hauses, der erloschenen Linie der da Zoltral. Ansonsten war es ein ganz normales Büro wie so viele andere. Kein Vergleich zu dem Zirkus, den die Mehandor um ihre Geschäftsstelle machten.

      »Ich bin gekommen, weil ich dich um einen Gefallen bitten wollte«, sagte Montoya, ohne sich zu setzen oder die Getränke anzurühren. »Ich habe gehört, ihr startet in drei Tagen ins Compariat?«

      »Die CREST II wird gerade abflugbereit gemacht«, bestätigte Thora. »Was kann ich für dich tun, Gabrielle?«

      Die alte Spanierin schluckte. »Ich möchte mitfliegen. Ich bitte dich um einen Job.«

      Einen Moment lang wusste Thora nicht, wie sie reagieren sollte.

      Die Bitte sollte dich nicht überraschen, äußerte ihr Logiksektor.

      Und er hatte recht – es war naheliegend, dass jemand wie Montoya nicht einfach die Hände in den Schoß legen wollte. Auch dass sie eigentlich längst im Ruhestand war, ließ sich leicht lösen. Thora hatte sie gerade erst als Kommandantin erlebt und wusste, dass sie im Einsatz hellwach und belastbar war.

      Doch das war es nicht, was sie innehalten ließ. Nein, was Thora so erschreckte, war die schiere Angst in Montoyas Augen. Die Angst davor, dass Thora Nein sagen könnte.

      »Ich weiß, dass die Zentrale bereits mit hervorragenden Leuten besetzt ist«, fuhr Montoya fort, als sie Thoras Zögern sah. »Gib mir einfach ein Beiboot, einen Teil der Landetruppen, eine ...«

      »Red keinen Blödsinn!«, unterbrach Thora barsch und griff nach ihrem Komgerät. Dank ihrer Kennung dauerte es keine zehn Sekunden, und sie hatte Marcus Everson erreicht.

      »Hallo, Marcus«, kam Thora ohne Umschweife zur Sache. »Es geht um dein altes Schiff – die TERRANIA.« Das ehemalige Flaggschiff war mehrfach modernisiert worden und genoss noch immer einen ausgezeichneten Ruf in der Terranischen Flotte. »Wurde dort nicht kürzlich eine Stelle frei? Und hätten wir nach oben vielleicht Luft für ein paar Beförderungen? Ich suche gerade nach einer Stelle für eine exzellente Erste Offizierin. Aber wir sollten ihr den Wechsel noch ein wenig versüßen.«

      »Um wen geht es denn?«, fragte Everson.

      Sie sah, wie Montoya sich versteifte.

      Sie fühlt sich abgeschoben.

      »Es geht um Akilah bin Raschid«, antwortete Thora.

      »Bin Raschid kann jede Stelle haben, die sie will!«, versicherte Everson überrascht. »Aber dient sie nicht bei dir auf der CREST II?«

      »Erste Offizierin der CREST II ist seit heute Gabrielle Montoya«, informierte ihn Thora Rhodan da Zoltral. »Keine Sorge.« Sie zwinkerte Gabrielle Montoya zu. »Akilah und ich kennen uns schon lange – wusstest du, dass sie mal meine Leibwächterin war? Sie wird es verstehen.«

      *

      Ronald Tekener hätte nicht erwartet, dass man ihn an diesem Ort aufstöberte.

      Die Schenke war eine von Hunderten in der Nähe des Terrania Interstellar Spaceport und entsprach nicht mal seinem normalen Geschmack. Allerdings, überlegte Tekener, während er sein wässriges Bier trank, was war sein Geschmack? Die Kneipe hatte bestimmt schon bessere Zeiten gesehen. Sie verschwand in der Masse gleichartiger oder besserer Angebote im Viertel und richtete sich klar an Menschen, die nicht wussten, wo sie hingehörten – so wie ihn. Vielleicht hatte ihn sein Instinkt also aufs Glatteis geführt. Wie auch immer, nun war es zu spät.

      »Hallo, Ronald«, grüßte Thomas Rhodan da Zoltral und ließ sich auf dem Barhocker neben ihm nieder.

      »Was kann ich für dich tun, Tom?« Tekener stellte den Kragen seiner Lederjacke auf. Zudem trug er wie immer seine Sonnenbrille, und ein Blick in den Spiegel hinter der Bar bewies ihm, dass er so abweisend und desinteressiert wie nur möglich wirkte.

      Aber Perry Rhodans Sohn war schon immer etwas langsamer von Begriff gewesen.

      »Ich dachte, wir könnten reden«, sagte Thomas.

      Seufzend ließ Tekener den Blick wandern. An den Wänden der Bar hingen Instrumente berühmter Musiker vergangener Jahrzehnte. Zumindest nahm Tekener an, dass es berühmte Musiker waren, weil ihre Instrumente dort hingen. Aber entweder bedienten sie andere Vorlieben als seine oder er hatte in den vergangenen Jahren unter einem Stein gelebt. In jedem Fall kannte er weder den aus rußgeschwärztem Praecellostahl gefertigten Bass der post-regressiven Metalband Halaton Hammer noch die positronische Pferdekopfgeige des arko-mongolischen Ethno-Ensembles Gobi Ranton. Nur das Bild eines langhaarigen Manns mit einem Hut neben einer altmodischen E-Gitarre kam ihm vage bekannt vor. Vielleicht hatte Jessica in ihrer Jugend ein Poster oder Album von ihm gehabt ...

      »Gut, lass uns reden.« Offensichtlich ließen seine Gedanken genauso schwer locker wie Thomas.

      »Ich weiß Bescheid«, behauptete Tom wichtig und gab dem Barkeeper, einem breiten Mann mit Bart und Dauerwelle, ein Zeichen.

      »Worüber?«, fragte Tekener.

      »Über das, was auf Siga passiert ist.«

      »Okay.« Tekener trank von seinem Bier. Dass Thomas von den Geschehnissen auf der Kolonie erfahren hatte, war keine große Überraschung. Langsam oder nicht, immerhin arbeitete er für den Geheimdienst der Terranischen Union. Das störte Tekener also nicht – vielleicht vereinfachte es sogar ein paar Dinge. Er hatte es sich aber zur Regel gemacht, bei solchen Gesprächen erst mal gar nichts zu sagen, bis er genau wusste, was der andere von ihm wollte.

      »Du hast meiner Schwester das Leben gerettet«, sagte Thomas. »Dafür danke ich dir.«

      Tekener grunzte. »Gern geschehen.« Der Barkeeper stellte ein Bier vor Thomas, Tekener hielt ihm seine Flasche hin, Thomas stieß an und sie tranken.

      »Und jetzt willst du mir wahrscheinlich sagen, dass das ein Geheimnis bleiben muss?«, mutmaßte Tekener. Er hatte nicht schlecht gestaunt, als er hinter der verbrannten Maske des Kaisers Anson Argyris das Gesicht von Nathalie Rhodan da Zoltral erkannt hatte.

      »Nein, so schlau bist du selbst«, sagte Thomas. »Ich will dir sagen, dass die Abteilung Drei dafür sorgen wird, dass dir niemand aus dem Tod von Kara Haxhia einen Strick dreht.«

      Die siganesische Politikerin hatte sich als Link erwiesen, als Werkzeug seines alten Intimfeinds Iratio Hondro. Tekener hatte sie getötet, als es in den Tiefen des Planeten zur Konfrontation gekommen war. Zartere Gemüter hätten vielleicht darüber diskutiert, ob ihr Tod unvermeidbar gewesen war.

      »Gut«, äußerte Tekener. »Ihr untersucht alles Weitere?«

      Thomas

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