Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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weite Teile des Erdmonds ausgehöhlt und untertunnelt. Wie viel genau, wusste niemand. Natürlich verschlang es gewaltige Energiemengen, ein so riesiges Raumschiff in der Werftmulde zu stabilisieren und später damit abzuheben. Aber der gewaltige Supercomputer – oder was auch immer NATHAN eigentlich war – hatte beschlossen, dass er die CREST II lieber am Boden als in der Orbitalwerft ausstattete. Dankenswerterweise steuerte er einen Großteil der anfallenden Arbeiten sogar persönlich.

      Deshalb begegneten Madeira und Landry in den Korridoren vor allem automatische Transportfahrzeuge und Roboter, sodass die zwei sich fast wie Fremdkörper in einem metallenen Adernetz vorkamen. Und erschrocken aus dem Tritt gerieten, als sie hinter einer Ecke beinahe mit einem Mann und einem Schweberoboter zusammenprallten.

      »Whoa!«, rief Landry und taumelte gegen die nächste Wand.

      »Entschuldigung!«, stieß der Mann erschrocken aus und hob beschwichtigend beide Hände. Er trug eine Werkzeugtasche um den Hals, sein Haar war zerzaust, und seine Zivilkleidung wirkte nachlässig, um nicht zu sagen etwas verwahrlost. Er sah aus wie jemand, der nicht häufig unter Menschen kam oder sich nicht um den Eindruck scherte, den er hinterließ.

      Noch merkwürdiger war allerdings der fliegende Roboter, der ihn begleitete: ein großes, nachtschwarzes Ei, über dessen Oberfläche leichte Farbreflexe huschten. Madeira hatte eine solche Maschine noch nie gesehen.

      »Wer sind Sie?«, fragte er. Instinktiv wanderte seine Hand zur Hüfte, und er bereute es, seine Dienstwaffe beim Sport nicht zu tragen. »Gehören Sie zur Schiffsbesatzung?«

      »Mein Name ist Leibnitz«, antwortete der Fremde. »Ich arbeite in der Lunar Research Area. Sie haben vielleicht schon von mir gehört?«, fragte er hoffnungsvoll.

      »Nein, das habe ich nicht«, erwiderte Madeira misstrauisch. »Was tun Sie hier? Können Sie sich ausweisen?«

      »Wir – das heißt, Monade und ich – mussten bloß ein paar wichtige Funktionstests vornehmen. Sie wissen schon, für den Start. Unsere Anwesenheit ist von NATHAN autorisiert. Wenn Sie mich einfach ...« Er griff nach seiner Tasche.

      Fast zeitgleich traten Landry und er auf ihn zu und gaben ihm auch ohne Waffen zu verstehen, was sie von plötzlichen Bewegungen hielten.

      »Leutnant Madeira an Oberleutnant Tatham«, sprach der Raumsoldat mit einem Seufzen in sein Komarmband. Er hasste es, seinen Vorgesetzten hinzuzuziehen, aber er musste den Dienstweg einhalten. »Wir haben hier einen Fremden auf Deck siebzehn, Sektor G. Er sagt, sein Name sei ...«

      »Was tun Sie denn auf Deck siebzehn?«, unterbrach Tatham. »Das ist ja praktisch auf der anderen Seite des Monds!« Tatham lachte über seinen eigenen Witz.

      »Sir«, sagte Madeira. »Fähnrichin Landry und ich waren joggen. Und dabei haben wir diesen Fremden ...«

      »Joggen? Fähnrichin Landry, sagen Sie? Und Sie?«

      Landry rollte mit den Augen, und Madeira sank in sich zusammen. Leibnitz hatte die Hand vorsichtig von der Tasche genommen und verfolgte den Austausch interessiert.

      »Sir«, bat Madeira. »Wir haben hier einen Zivilisten in Begleitung eines Schweberoboters. Er sagt, sein Name sei Leibnitz und er sei von NATHAN autorisiert ...« Madeira streckte verlangend die Hand nach der Tasche aus, und Leibnitz kam der Aufforderung zögerlich nach. In der Tasche schimmerten verschiedene Werkzeuge, wie Madeira sie noch nie gesehen hatte. »Er hat technische Güter dabei. Sagt, er habe irgendwelche Funktionstests vornehmen müssen.«

      »Moment!« Tatham schien auf einem anderen Kanal jemanden zu kontaktieren. »Leibnitz, sagen Sie? Ja. Moment.«

      Madeira tauschte einen entschuldigenden Blick mit Landry.

      »Nichts für ungut«, sagte sie zu ihrem merkwürdigen Gast und schaffte es, von irgendwo ein Lächeln herbeizuzaubern. »Wir müssen das nur eben überprüfen.«

      »Kein Problem.« Leibnitz grinste. »Ich finde es gut, wenn Sie Ihre Arbeit ernst nehmen.« Er musterte ihre Trainingsanzüge. »Sogar in Ihrer Freizeit.« Ein Farbreflex lief über die Oberfläche des nachtschwarzen Roboters. Auf merkwürdige Art kam sich Madeira von der Maschine abgeurteilt vor.

      »Leutnant?«, erklang Tathams Stimme über Funk. »Da haben Sie ja einen schönen Fang gemacht. Leibnitz ist anscheinend der persönliche Freund unseres Mondgehirns. Was für Sie bedeutet: Wenn er auf Deck siebzehn gern bowlen möchte, dann stellen Sie ihm bitte schön die Pins auf. Entschuldigen Sie sich bei ihm, und eskortieren Sie ihn zur Schleuse, wenn er fertig ist.«

      »Verstanden«, bestätigte Madeira knapp.

      Leibnitz legte erwartungsvoll den Kopf schief, obwohl er das Gespräch wahrscheinlich mitverfolgt hatte.

      »Tut mir leid, dass wir Sie aufgehalten haben.« Madeira gab Leibnitz seine Tasche zurück. »Wenn Sie fertig sind mit Ihren ... Tests ... begleiten wir Sie sehr gern von Bord.«

      »Danke, das wird nicht nötig sein«, sagte Leibnitz. »Aber es würde uns auch nicht stören«, fügte er höflich hinzu. »Schließlich haben Sie Ihre Befehle. Oder, Monade?«

      Ein weiterer Lichtreflex, dann schwebte der Roboter los.

      »Was ... ist Monade?«, fragte Fähnrichin Landry, um Konversation zu betreiben.

      Leibnitz lachte. »Oh, das ist eine Frage, die sich nicht einfach beantworten lässt ... Aber um Sie nicht einfach so abzuspeisen: Monade ist eine Posbi.«

      Landry beäugte das schwebende schwarze Ei mit neuer Ehrfurcht.

      »Hier entlang«, bat Madeira Leibnitz und Monade zu einer Expresslifttür und rief eine Fahrstuhlkabine herbei.

      Auf einmal war er sehr froh, dass auf Raumschiffen der Terranischen Flotte stets größter Wert darauf gelegt wurde, jeden Ort binnen weniger Minuten erreichen zu können.

      Die Fahrt mit dem Lift verlief schweigend. Die Lichter der Stockwerkanzeige schimmerten auf Monades nachtdunkler Haut.

      Dann öffnete sich die Tür, und sie betraten die Weite des unteren Haupthangars der CREST II. Vierzig umlaufende Galerien, Platz für Tausende und Abertausende Tonnen an Gütern und Fahrzeugen, die über sechs Schleusen mit Prallfeldrampen hinein- und hinausgelangen konnten, darunter 72 Sixpacks der neuesten Baureihe und diverse Gleiter und Landeeinheiten. In der oberen Hemisphäre des Ultraschlachtschiffs gab es einen ähnlichen Giganthangar; dort waren vor allem die größeren Beiboote, die Korvetten, Space-Disks und Dragonflys untergebracht.

      Joaquim Madeira konnte nicht behaupten, dass er gewusst hätte, wohin in dieser Riesenhalle er Leibnitz am besten eskortieren sollte. Allerorten fuhren Transportzüge aus den Tiefen der Mondwerft in den Hangar, strömten Techniker und Lagerarbeiter ins Schiff und verließen es wieder. Rollende und schwebende Kräne verluden die Frachtgüter, und Personenfähren glitten wie lautlose Riesenfische durch die oberen Schleusen.

      Erst nach einer guten Minute zu Fuß registrierte Madeira, dass Monade unmerklich die Führung übernommen hatte, und ehe er sichs versah, stießen sie auf eine kleine Gruppe Besatzungsmitglieder. Unter ihnen erkannte Madeira Sud von der Medostation und den Mutanten John Marshall.

      Madeira und Landry tauschten kurz Blicke. Mit diesen Leuten hatten sie bislang selten zu tun gehabt.

      »Leibnitz!«, rief Sud, als sie die Neuankömmlinge entdeckte. Womit sich die Identität ihres Gasts wohl endgültig

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