Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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junge Kommandant Tronep Sha – er mochte höchstens ein oder zwei Jahre älter sein als Somsat – zeigte eine entsprechend erboste Miene, als er sich ihr mit seinen Leuten näherte.

      »Wir hatten uns doch bereits bei der Matriarchin legitimiert!«, beschwerte er sich grußlos.

      Also konnte Somsat gleichfalls auf gekünstelte Höflichkeiten verzichten, was ihr sehr recht war. Jemanden willkommen zu heißen, der nicht willkommen war, rangierte bei ihr auf der diplomatischen Skala ganz unten. Allerdings fühlte sie ein kurzes Bedauern, dass er dem falschen Volk und Beruf angehörte, denn er sah wirklich recht akzeptabel aus.

      »Oh, Sie ahnen nicht, was die Konkurrenz alles unternimmt, um Spionage zu betreiben. Es ist immer ein Wettlauf gegen die Zeit, beim neuesten Trend ganz vorn zu sein. Wir sind geprägt von Misstrauen – ein Wesenszug, der dem Ihren nicht unähnlich ist, nicht wahr? Somit sollten wir uns alle prächtig verstehen.«

      Er starrte sie verblüfft an; vermutlich wunderte er sich darüber, dass sie ganz allein fünf Arkoniden gegenübertrat. Seine Begleiter verzogen indigniert das Gesicht und machten keinen Hehl aus ihrer Herablassung.

      Damit hatte Somsat überhaupt kein Problem. Wen sie nicht ernst nahm, der konnte sie auch nicht beeindrucken.

      »Folgen Sie mir bitte«, forderte sie die Gruppe mit verführerischem Lächeln auf. »Nebenan gibt es einen Besprechungsraum, in dem wir ungestört alle Formalitäten klären können. Gestatten Sie, dass ich vorangehe.«

      Sie drehte sich um und bewegte sich in einer einstudierten Weise, von der sie wusste, dass sie auf Arkoniden wirkte. Jedem Volk gegenüber mussten Gebärden, Haltung und Stimmlage stimmen, um seine Vertreter für sich einzunehmen.

      »Können wir auch noch mit der Matriarchin sprechen?«, wollte Sha wissen, während sie sich auf die Sitze um den runden Tisch im Besprechungsraum verteilten.

      »Ich bin für diese Angelegenheit zuständig, das hat Thrione Meykara verständlich ausgedrückt, wenn ich mich recht entsinne«, erwiderte Somsat. »Die Matriarchin verkehrt nur mit höheren Rängen. Auch ich normalerweise, aber aufgrund der Dringlichkeit der Situation nehme ich mich der Sache lieber selbst an. Sie wissen ja, wie wenig Verlass auf Personal ist, und dass gute Leute rar sind.«

      Die Arkoniden nahmen die Spitzen reglos hin. Somsat übergab ihnen ohne weiteres Geplänkel die benötigten Unterlagen.

      »Sie sehen«, sagte sie, während die Buchhalter alles gründlich studierten, »dass nicht der geringste Grund zum Misstrauen besteht. Unser Aufenthalt hier ist völlig legal, unsere geschäftlichen Termine finden im Gespinst statt. Unsere Fracht ist bereits am Verladeort ordnungsgemäß verzollt worden.«

      »Es sieht zumindest danach aus«, gab einer der Buchhalter zu, der es genauso wenig wie seine Kollegen für nötig erachtete, sich vorzustellen.

      Deswegen überhörte Somsat seine Bemerkung und ignorierte ihn durch eine deutliche Haltung, indem sie ausschließlich dem Kommandanten zugewandt blieb.

      »Wir sind Ihnen sehr großzügig entgegengekommen und werden nun den Flug zum Gespinst fortsetzen«, sagte sie lächelnd. »Sollen wir Sie noch ein Stück mitnehmen? Wollen Sie sich dort eine Pause gönnen? Es gibt jede Menge Angebote.«

      Damit zeigte sie Anstalten, sich zu erheben.

      »Sobald wir die Fracht kontrolliert haben.«

      Somsat überhörte auch dies, weil es nicht von Sha kam, und verließ den Tisch.

      Der Kommandant schien zu begreifen, dass es auf ihn ankam. »Wir müssen leider Ihre Fracht kontrollieren.«

      Somsat hielt auf dem Weg zur Tür inne und drehte sich ihm halb zu. »Wie bitte?«

      »Wir müssen ...«

      »Sie müssen gar nichts. Hier in den Unterlagen sehen Sie, dass die Fracht bereits kontrolliert und mit Siegel versehen wurde!« Nun ließ sie jegliche Diplomatie fahren. Das ging zu weit.

      »Aber wir wissen nicht, ob unterwegs nicht ein Austausch stattgefunden hat ...«

      Sie merkte dem Arkoniden an, dass ihm die Unterhaltung allmählich unangenehm war – und dass er überhaupt keine Lust auf eine Inspektion hatte. Das war normalerweise nicht Bestandteil seines Aufgabenfelds. Aber die Buchhalter bestanden darauf.

      »Ein Austausch ...?« Somsats Stimme wurde sehr leise. »Wollen Sie uns damit des ...« Sie brachte das Wort kaum über die Lippen, musste es geradezu herauswürgen. »... Vertragsbruchs bezichtigen?«

      »Wenn du einen Vertrag mit einem Mehandor machst, lies ihn zehnmal durch«, zitierte einer der Buchhalter.

      »Der Vertrag ist unterzeichnet.« Ihre Stimme war nur noch ein kaltes Flüstern.

      »Gewiss. Und wir werden uns davon überzeugen, dass er eingehalten wird«, beharrte der Arkonide.

      »Sie können Roboter zum Scannen hereinschicken, das nimmt höchstens eine oder zwei Tontas in Anspruch.«

      »Nein, wir müssen auch persönliche Kontrollen vornehmen.«

      Somsat war nahe dran, die Geduld zu verlieren. »Das ist Schikane, und das wissen Sie!«

      »Sie können selbstverständlich eine Dienstaufsichtsbeschwerde einlegen«, fuhr der Buchhalter ungerührt fort. »In diesem Fall werden wir den Konvoi beschlagnahmen und unter Bewachung halten, bis die Lage geklärt ist.«

      Somsat musste sich ihm nicht zuwenden, um zu wissen, dass er höhnisch lächelte. Sie zwang sich, Haltung zu bewahren, schluckte den Zorn über diese Demütigung hinunter und drehte sich abrupt um.

      »Wie Sie wünschen!«, sagte sie lächelnd, aber so scharf, dass nun doch ein paar der Arkoniden zusammenzuckten. »Ich hoffe, Sie haben genügend Leute für diese Herausforderung! Denn wenn Sie dabei so gründlich sein werden, wie Sie es offenbar vorhaben, wird das Wochen in Anspruch nehmen. Kein Problem für uns! Was bis dahin verdirbt oder anderweitig unbrauchbar und unverkäuflich wird, wird Ihre Behörde problemlos ersetzen, laut den Statuten, die Sie bestimmt auswendig kennen. Wir haben nichts zu verbergen! Aber lassen Sie sich gesagt sein ...«

      Sie machte einen Schritt in drohender Haltung auf den Tisch zu. »Sie werden sich ausschließlich im inneren Frachtraum und an den Außencontainern aufhalten, Sie werden keine sonstigen Räumlichkeiten betreten, Sie werden mit niemandem sprechen, außer mit Ihresgleichen, Sie werden sich nur zur Kontrolle hier aufhalten, nichts mitbringen, nichts zu sich nehmen, und werden bei jedem Kommen und Gehen in unseren Schleusen durchsucht, gescannt und dekontaminiert. Außerdem werden Sie sich jedes Mal legitimieren, und wir werden bei Ihrer Behörde Rückfrage halten, ob Sie die sind, als die Sie sich ausgeben. Egal wie oft Sie kommen und gehen. Bezüglich Ihrer Amtsanmaßung werde ich mit der Matriarchin sprechen und ihr empfehlen, ihre sehr guten Kontakte zu einigen Adelsfamilien von Arkon zu nutzen. Außerdem werde ich unsere Anwälte beauftragen, die Lage zu prüfen, und vorsorglich eine Klage wegen Schadensersatzforderung aufsetzen lassen, bei der Sie alle miteinander persönlich in die Pflicht genommen werden.«

      Sie hielt inne, um Luft zu holen, und zeigte nun ihr schönstes kaltes Lächeln. »Haben wir uns verstanden? Ausgezeichnet! Dann können wir anfangen.«

      Damit rauschte Somsat Meykara hinaus.

      *

      Wie

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