Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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Modulschiffe einen beeindruckenden Anblick und zeigten, dass es mit der Meykarasippe steil aufwärts ging. Die traditionelle Grundform der Walze war geblieben, aber jedes der drei Stammschiffe war erheblich größer als herkömmliche Mehandorraumer. Die Frachtkörper waren mehrere Kilometer lang, um so viel Ware aufnehmen zu können wie möglich. Hinzu kamen extern angeflanschte Frachtcontainer.

      Durch die Modulbauweise war dieser Schiffstyp extrem flexibel. Generatorenringe, Antriebsmodule, Kommandoteile und Habitate wurden jeweils exakt dort positioniert, wo sie gebraucht wurden und am effektivsten waren. Während der Reise von Stern zu Stern befanden sich Zentrale und Habitate normalerweise am Bug, die Generatoren und Antriebsmodule am Heck. An den hinteren Walzensektionen wurden die externen Container angekoppelt, vorn die Beiboote, darunter Kampfeinheiten, die bei Bedarf zum Schutz des Konvois eingesetzt werden konnten.

      In den Lagerbereichen im Schiffsinnern ruhten die Warencontainer stabil verstaut in Wabenhallen mit riesigem Fassungsvermögen. Alles gruppierte sich rings um einen zentralen Verladegang, der die Längsachse der kompletten Walzenzelle durchlief.

      Die Habitate waren so ausgestattet, dass sie großzügigen Raum und geschmackvolle Einrichtungen boten, sodass sich jeder an Bord wohlfühlte, egal welchen Rang er bekleidete. Schließlich waren die Sippenmitglieder die meiste Zeit im Weltraum unterwegs, und für die Matriarchin war es wichtig, dass ihre Leute nicht gleich an der erstbesten Raumstation die Flucht ergriffen. Man war aufeinander eingespielt, konnte sich aufeinander verlassen – und vor allem war es wichtig, zusammenzuhalten.

      So wie derzeit.

      Nicht nur Thrione Meykara fuhr zusammen, als auf dem offenen Kanal eine herrische Stimme durch das Raumschiff schallte.

      »Achtung, X-MEYKAR! Sofort in Parkposition gehen und weitere Anweisungen abwarten!«

      Darauf folgte Stille.

      Thrione Meykara lauschte dem Hall eine Weile nach. Somsat hatte es die Sprache verschlagen.

      Der Kapitän meldete sich aus der Zentrale: »Das waren die Arkoniden ...«

      »Dessen bin ich mir bewusst.« Die Matriarchin strich ihre Kleidung glatt und prüfte mit sensiblen Fingern den Sitz ihrer Frisur. Sie griff in eine Seitentasche und drückte einen Empfänger in ihr Ohr. Zu ihrem Schatten Somsat Meykara gewandt, sagte sie: »Du wirst diese Leute begleiten, sobald sie an Bord sind. Denn sie werden an Bord kommen, da bin ich mir sicher.«

      »Können wir uns nicht dagegen verwahren? Immerhin haben wir einen wichtigen Termin und sind sogar für Arkon unterwegs, um die weiteren Schritte des Kammuroh-Geschäfts zu arrangieren.«

      »Das interessiert diese Randzonenkeimlinge nicht. Du wirst sehen.«

      Somsat nickte und grinste hintergründig. »Die werden auch sehen.« Sie verließ den Raum, um sich vorzubereiten.

      »Funkstation, stellen Sie den Außenkontakt zu mir durch!«, befahl die Matriarchin. Augenblicke später aktivierte sich vor ihr ein Akustikfeld, mit dem sie auf Sendung oder Stumm gehen konnte. »An wen auch immer da draußen: Wir haben die anonyme Nachricht erhalten. Ohne korrekte Identifizierung kommen wir aber überhaupt keiner Aufforderung nach!«

      In ihrem Ohr hörte sie eine leise Stimme. »Matriarchin, eins der Kampfschiffe aus der Wachflotte in unserer Nähe kommt direkt auf uns zu. Es aktiviert die Waffensysteme.«

      Sie schaltete die Mikrofonfunktion der Außenkommunikation kurz ab. »Die scheinen entweder extrem übereifrig oder extreme Anfänger zu sein. Nun gut, seine besten Leute schickt man nicht auf so einen öden Außenposten, selbst wenn er hochtrabend auch Aarakh Ranton heißt. Wachdienst zu schieben, ist keine besondere Aufgabe, bei der man sich profilieren kann. Auch nicht, wenn man sich vorgeblich als Zollbehörde ausgibt.«

      »Aha, jetzt meldet er sich.« Die leise Stimme klang amüsiert.

      »X-MEYKAR, hier spricht Kommandant Tronep Sha von der MONDAD. Ganz recht, das Schiff, das Sie auf sich zukommen sehen.« Im Kommunikationshologramm erschien das Konterfei eines jungen Arkoniden, der unzweifelhaft von der Kristallwelt stammte. Sehr glatte Haut, markant geschnittenes Gesicht, fast weiße Haare und rötliche Augen. Er trug eine blütenweiße Uniform mit nur wenigen Abzeichen an der linken Brustseite und eine arrogante Miene zur Schau, die Thrione keinen Moment über seine Nervosität hinwegtäuschen konnte. Wahrscheinlich war er erst frisch im Dorsystem eingetroffen und gleich für diesen Posten eingeteilt worden. Nun, dann würde er eben im Schnelldurchgang lernen müssen.

      »MONDAD, hier antwortet X-MEYKAR I, die Matriarchin Thrione Meykara persönlich. Was kann ich für Sie tun?«

      »Sie befinden sich in einem Sperrgebiet.«

      »Reden Sie keinen Unsinn, wir sind Mehandor, und dort vorn ist unser Gespinst. Das ist Mehandorgebiet, nicht arkonidisch.«

      »Nun, dennoch muss man sich ordnungsgemäß und rechtzeitig ankündigen und ...«

      »Kommandant Sha, ich bin angekündigt, und ich habe einen Termin!«, unterbrach sie scharf, um sogleich liebenswürdig lächelnd fortzusetzen: »Am besten besprechen wir das persönlich. Bitte kommen Sie doch an Bord, und bringen Sie Ihr Enterk... Ihre Zollfachleute gleich mit.«

      Das brachte ihn für einen Moment außer Fassung. »Sie ... bitten mich an Bord? Freiwillig?«

      »Nun ... Was sollte ich denn sonst tun?«

      »Ich dachte, weil ... Ihre Fracht ...«

      »Ich bitte Sie! Vergessen Sie diese absurden Schmugglergeschichten aus romantischen Dichtungen oder Holoabenteuern – die Realität sieht ganz anders aus. Nüchtern gesagt, Zeit ist Geld. Und mich interessiert nur der Profit, den ich wegen so einer Lappalie nicht gefährden werde. Wir sind doch alle zivilisiert und bestrebt, einen guten Handel zu tätigen. Ich erleichtere Ihnen daher die Arbeit und kann dafür pünktlich meinen Termin wahrnehmen. Dass ich den verpasse, möchten Sie nämlich nicht riskieren. Keinesfalls!«

      Sie legte nahtlos wieder Autorität in ihre Stimme und Haltung. Der junge Kommandant wirkte nun deutlich verunsichert.

      »Er desaktiviert die Waffen«, säuselte es in ihrem Ohr.

      »Schicken Sie ein Beiboot, wir übermitteln Ihnen die erforderlichen Koordinaten zwecks Einschleusung in unserer Habitatmodul. Mein Schatten Somsat Meykara wird Sie empfangen und in allen Fragen unterstützen.«

      Sie beendete die Verbindung, ohne eine Antwort abzuwarten. Somsat kehrte soeben zurück, und die Matriarchin musterte sie streng.

      Ihre Nichte hatte zwischenzeitlich die Kleidung gewechselt und ein eng anliegendes, schwarzes Oberteil angezogen, das wie eine zweite Haut wirkte. Darüber trug sie einen farbigen Überwurf, der ihre Augenfarbe betonte, mit nackenhohem, umgestülptem Kragen, unterhalb der Brust bis zur Taille war er geschlossen. Ab der Taille schwang er offen glockenförmig ausgestellt bis zu den Knöcheln. Dazu hatte sie enge, schwarze Hosen mit fein eingewebten Silberfäden gewählt, die ihre langen, schlanken Beine betonten, sowie schwarze Stiefeletten mit Stulpen und halbhohem Absatz. Ihr Schmuck an Ohren, Hals, Handgelenken und Fingern war ebenfalls auf das Outfit abgestimmt. Lediglich ihr tizianrotes Haar mit den derzeit schwarzen und blauen Strähnen trug sie schmucklos wie immer. Es war kurz, mit beiderseitig rasierten Schläfen, und vom Hinterkopf entsprang ein dicker Zopf, der über den Kragen bis zu den Lendenwirbeln hinabfiel. Ihre ätherische, elegante Figur ließ nicht erahnen, dass sie genauso wie Thrione jeden Tag ein intensives Kraft- und Ausdauertraining absolvierte. Mehandor in hoher Position zu sein, erforderte eine

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