Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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Abstriche hinnehmen, weil das marode Imperium auf Maximalumsätze pochte, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Jedoch konnte Thrione eine fünfzehnjährige Freistellung von der Besteuerung heraushandeln. Arkon strich zwar nach wie vor den Hauptgewinn ein, aber am Ende profitierte jeder auf die eine oder andere Weise, und man schied vielleicht nicht als Freunde, aber als Geschäftspartner.

      Somsat konnte sogar durchsetzen, dass die Arkoniden bei der Schadensbeseitigung und der medizinischen Versorgung halfen. So konnte sie wenigstens ein bisschen besser schlafen. In solchen Momenten war sie froh, nicht die Position einer Matriarchin ausüben zu müssen. Auf ihrem Posten konnte Somsat die anderen ebenfalls herumkommandieren und ihren Ehrgeiz befriedigen, trug aber weniger Verantwortung.

      Mittlerweile war die Fannon-Karawane endlich mit vollen Frachthangars auf dem Weg nach Aarakh Ranton und nutzte die tatenlose Reisezeit für eine Feier anlässlich des gelungenen Geschäfts.

      Deswegen durfte auch der Fantan am Festmahl teilnehmen, wo er nun schon hereingeplatzt war. Nicht zuletzt hatte er das Ganze ja überhaupt erst ermöglicht.

      Er hatte dabei zwar auch einiges an Besun gesammelt, doch wohl mehr aus Gewohnheit. Wenn Somsat ihn richtig verstanden hatte, war er in erster Linie auf der Suche nach dem einen, dem wahren Besun, das ihn bei seinen Artgenossen zur Legende machen würde. Was das wohl sein mochte?

      »Somsat, ich habe da eine Frage«, unterbrach Lawwassatts fröhlich klingende Stimme ihre Gedanken.

      »Ja, was denn?«

      »Was ist ein Nimmersatt? Für mich klingt das wie ein Ehrenname.«

      Da konnte sich Somsat Meykara nicht mehr zurückhalten und brach in lautes Gelächter aus.

      3.

      Inspektion

      Die Mehandor erreichten Aarakh Ranton via Kira Ariela, von der »Öden Insel« kommend, und staunten nicht schlecht über das, was sie nach dem Hyperraumsprung am Rand des Zielsystems vorfanden.

      »Hat es das letzte Mal schon so ausgesehen?«, fragte Somsat Meykara verwirrt.

      »Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so ausgesehen hat«, antwortete Thrione Meykara. Sie stand vor dem hohen Hologlobus im Arbeitsbereich ihrer Gemächer. Sie war per Bordfunk mit der Zentrale verbunden. »Astrogator, haben wir uns verflogen?«

      »Nein, Matriarchin, ich zeige es Ihnen.«

      Verschiedene neue Bereiche wurden in das Hologramm eingeblendet, und tatsächlich – da war Aarakh Ranton, der vierte Planet der Sonne Dor. »Dor« bedeutete auf Arkonidisch »Volk«, »Aarakh Ranton« stand für »zweite Heimat«.

      Hoch über der Zufluchtswelt, durch einen Orbitallift mit der Planetenoberfläche verbunden, schwebte das Gespinst der Mehandor, eine Raumstation aus unzähligen ineinander verschlungenen, durchsichtigen Röhren. Dort bildeten Arbeit und Entspannung eine harmonische Symbiose, als riesiger Handelsplatz und Vergnügungsbereich.

      Die gesamte über die drei Raumschiffe der Mehandorkarawane verteilte Meykarasippe hatte sich schon darauf gefreut, den guten Geschäftsabschluss von Kammuroh zu feiern und den Sold oder Tauschware im Gespinst zu »investieren«.

      Und nun präsentierte sich das gesamte System, bis hinaus zum achten Planeten, geradezu als Hinterlassenschaft einer großen Schlacht. Hunderte, wenn nicht Tausende Raumschiffe trieben als Wracks umher, zumeist in lockeren Ballungen konzentriert.

      Insbesondere die Außenzonen des Systems präsentierten sich als Aufmarschgebiet für arkonidische Kampfraumer und -plattformen.

      »Wenigstens das Gespinst scheint unversehrt«, bemerkte Somsat erleichtert. Ihre Finger huschten über das holografische Bedienfeld der Schiffspositronik. »Aber auf dem Planeten wurde die Überwachung verdoppelt. Nein, eher verdreifacht.«

      Thrione studierte noch immer den gewaltigen Raumschiffsfriedhof im Außenbeobachtungsholo. »Ich kenne ein paar dieser Modelle ...«, murmelte sie. »Ortungsstation, sofortige Analyse, was das für Wracks sind. Übersenden Sie mir die Informationen als codierte und nur durch mich persönlich einsehbare Datei.«

      Sie beachtete den verwunderten Blick ihrer Nichte nicht. Wenn sie mit ihrer Vermutung recht hatte, war da Ungeheuerliches im Gange. Möglicherweise eine ... Sie wagte es nicht mal, das Wort zu denken.

      Die Lage im Großen Imperium war schwieriger denn je, das wussten auch die Mehandor. Mochten sie noch so weit draußen unterwegs sein, sie hielten sich immer auf dem Laufenden. Sie wussten, dass Imperatrice Emthon V. entmachtet und zur Flucht gezwungen worden war. Intrigen, Verschwörungen und Anschläge hatten im Spiel der Kelche zwar schon seit jeher zur Tagesordnung gehört, derzeit jedoch ein Ausmaß erreicht, welches das gesamte arkonidische Reich zum Einsturz bringen konnte. Dazu die prekäre wirtschaftliche Lage – die Zeiten waren keineswegs rosig.

      Doch der Anblick dieser Wracks zeigte, dass hinter all dem sehr viel mehr steckte als bloße Usurpationsbestrebungen rivalisierender Adelshäuser.

      »Hat es hier eine Schlacht gegeben?«, fragte Somsat.

      »Nein«, gab Thrione einsilbig Antwort und erwartete kein Nachhaken.

      Ihre Nichte hatte ein feines Gespür und erkannte, wenn Thrione nicht auskunftsfreudig war. Immer wenn sie zurückhaltend war, gab es einen sehr triftigen Grund dafür.

      Und Thrione würde sich hüten, irgendwelche Vermutungen zu äußern, solange sie keine Beweise hatte. Die Arkoniden von Tiga Ranton duldeten die Mehandor zwar als bedeutsame Verbündete, achteten sie jedoch ansonsten nicht höher als die Kolonialarkoniden. Dass die Mehandor ebenso wie die Kolonialen von den Hauptweltarkoniden abstammten, spielte keine Rolle beim Standesdünkel der Adligen. Es zählten allein die Khasurne – und diese wiederum übten sich fortwährend in Ränkespielen. Ihr Kampf um den Thron strebte augenscheinlich gegenwärtig einem finalen Höhepunkt zu.

      Thrione vertraute ihrem Schatten – aber zu schweigen, diente im vorliegenden Fall ihrer beider Schutz.

      Die Daten trafen ein, Thrione studierte die Informationen und spürte einen eiskalten Schauer ihren Rücken hinunterlaufen. Sie befahl dem diensthabenden Ortungsspezialisten, die Analyse sofort zu löschen. Um das Systemprotokoll würde sie sich gesondert kümmern. Und um denjenigen, der diese Analyse erstellt hatte, würde sie sich auch kümmern. Niemand durfte erfahren, dass sie mit ihrer Vermutung richtiggelegen hatte. Obschon sie keine Ahnung hatte, wofür das alles diente, würde sie sich und ihre Sippe keinesfalls darin verwickeln lassen.

      »Sie gehören nicht alle zum Militär«, erkannte Somsat und vergrößerte mit einer Geste mehrere Wracks im Hologlobus. »Diese hier wurden ausgeschlachtet. Aber sieh mal, dort in den Aufmarschgebieten«, sie deutete auf den Rand des Systems, »werden sie aufgerüstet!«

      Thrione Meykara wischte alles mit einer Geste weg. »Das geht uns nichts an«, beschied sie barsch. »Wir sind nicht hier, um uns um irgendwelche arkonidischen Belange zu kümmern. Wo kämen wir da hin! Wir sind auf dem Weg zum Gespinst, um eigene Geschäfte zu tätigen.«

      »Selbstverständlich«, stimmte Somsat Meykara sofort zu. Sie wirkte sogar erleichtert, denn fraglos zog auch sie ihre Schlüsse. Sie hatte einen messerscharfen Verstand und konzentrierte sich auf die oberste Priorität: Mehandorangelegenheiten.

      Der Meykarakonvoi bildete mit nur drei X-Stammschiffen eine eher kleine Karawane, aber das würde sich nach dem

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