Planetenroman 87 + 88: Sohn der Sonne / Zwischen den Wirklichkeiten. H. G. Francis

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Planetenroman 87 + 88: Sohn der Sonne / Zwischen den Wirklichkeiten - H. G. Francis Perry Rhodan-Planetenroman

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schimmernde Gestalt hervor. Sie rannte einige Meter weit auf Kennon, den Springer und den Akonen zu, blieb dann stehen, zielte mit einem Energiestrahler, den sie in der Rechten hielt, und stützte den Arm mit der Linken ab. Dann schoss ein nadelfeiner Energiestrahl auf den Akonen zu und tötete ihn.

      Aufschreiend fuhr der Springer herum. Er riss seinen Energiestrahler hoch, kam jedoch nicht mehr zum Schuss. Die geschuppte Tikalerin war schneller.

      »Los doch!«, schrie sie Kennon zu. »Wie lange wollen Sie noch warten? Im Haus sind noch mehr. Sie bringen Sie um, wenn wir nicht sofort verschwinden!«

      2.

      »Ich muss ein Telekomgespräch führen«, sagte der Kosmokriminalist. »Es ist dringend. Sehr dringend sogar. Können Sie mir das ermöglichen, ohne dass wir die Behörden einschalten?«

      Tarish'a'tkur blickte ihn forschend an. Ihre Augen waren dunkel und voller Geheimnisse. Selbstbewusst saß sie ihm in einem weich gepolsterten Schalensessel gegenüber. Sie befanden sich in einer kleinen Wohnung in einem Hochhaus am nördlichen Rand der Stadt, nur etwa hundert Kilometer vom nächsten Raumhafen entfernt. Hierher hatte die Tikalerin ihn gebracht, nachdem sie ihn vor dem Mordkommando gerettet hatte.

      »Mit wem wollen Sie sprechen?«

      »Mit dem besten Freund, den ich habe. Mit Ronald Tekener.«

      »Was wollen Sie von ihm?«

      »Sie fragen, Tarish'a'tkur, dabei sollten Sie mir lieber einiges erklären. Wieso waren Sie in dem Positronikladen, nachdem dort die Schießerei stattgefunden hatte? Wieso haben Sie mir auf dem Dach geholfen? Weshalb sind Sie mir gefolgt? Und woher wussten Sie, wohin ich fliegen würde? Sie konnten noch nicht einmal ahnen, dass ich hilflos sein würde.«

      »Ronald Tekener. Hört sich gut an.« Sie lächelte und zeigte dabei zwei Reihen schneeweißer Zähne. »Möchten Sie etwas trinken oder essen?«

      »Warum weichen Sie mir aus?«

      »Weil das Leben zu kurz für so viele Fragen ist«, entgegnete sie geheimnisvoll.

      »Ich verstehe Sie nicht.«

      Sie erhob sich und ging mit anmutigen Bewegungen zu einer Bar, die in die Wand eingelassen war. Sie wählte ein blaues, klares Getränk und brachte ihm einen einheimischen Wein, als sei sie ganz sicher, dass er ihn und nichts anderes haben wollte.

      »Wer versteht schon den anderen?«, erwiderte sie. »Das ist es doch, wodurch alles so schwierig wird.«

      »Das hilft mir nicht weiter.« Er stand ärgerlich auf. »Sie müssen schon offener zu mir sein.«

      Sie kam zu ihm und setzte sich neben ihn auf ein Kissen.

      »Ich habe Kopf und Kragen riskiert, um Sie zu retten. Schon vergessen?«

      »Das werde ich nie vergessen«, beteuerte er. Ihre Nähe verwirrte ihn. Ein eigenartiger, sehr angenehmer Geruch ging von ihr aus. Er war so verlockend, dass Kennon am liebsten noch näher an sie herangerückt wäre, um ihn intensiver genießen zu können. Doch wiederum überfiel ihn die Angst vor einer Zurückweisung, und er entfernte sich einige Schritte von ihr.

      »Also gut«, sagte er. »Sie wollen nichts erklären. Ich werde sicherlich noch erfahren, was ich wissen muss. Kommen wir auf den Punkt zurück, der zunächst am wichtigsten ist. Wie führe ich ein Telekomgespräch, ohne dass ich eine der öffentlichen Einrichtungen benutzen und somit eine Genehmigung bei den Behörden einholen muss?«

      »Wir müssten bei einem der Handelsunternehmen einbrechen«, antwortete sie gelassen. »Dann hätten wir etwa acht Minuten Zeit, bis die Polizei zur Stelle ist. Reicht das aus?«

      »Wir benötigen wenigstens zwei Minuten für den Rückzug«, gab er zu bedenken. »Bleiben also fünf bis sechs Minuten. Das genügt.«

      »Was haben Sie vor?«

      »Genau das, was ich gesagt habe. Ich muss mit einem Freund sprechen. Er soll mir helfen, Traak unbeschadet zu verlassen, wenn es an der Zeit ist.«

      Sie zuckte mit der Schulter. Sie glaubte offenbar nicht daran, dass sich alles auf Traak gegen ihn verschworen hatte.

      »Ist das Ihre einzige Möglichkeit, sich zu wehren?«, fragte sie. Er glaubte, eine gewisse Verachtung aus diesen Worten heraushören zu können.

      Ich bin schwach, wollte er erwidern. Ich kann mich nicht auf einen Kampf einlassen, in dem es auf körperlichen Einsatz ankommt.

      Doch er sagte: »Es geht nicht nur um mich. Ich glaube, dass wir es mit einer Verschwörung zu tun haben, die sich gegen ein höheres Ziel richtet. Es wäre vermessen von mir, sie allein bekämpfen zu wollen.«

      Sie blickte ihn überrascht an.

      »Dann wollen Sie doch auf Traak bleiben?« Sie trank hastig einen kleinen Schluck. »Sie sind ein rätselhafter Mann, Kennon. Eben noch dachte ich, sie hätten nichts besseres zu tun, als so schnell wie möglich von dieser Welt zu verschwinden.«

      »Das war zunächst auch meine Absicht«, antwortete er. »Aber das kann ich nun nicht mehr. Ich muss klären, was diese Anschläge zu bedeuten haben, bevor ich Traak verlasse.«

      Er rutschte aus dem Sessel und ging schwerfällig einige Schritte auf und ab.

      »Wollen Sie mir nun helfen oder nicht, Tarish'a'tkur?«

      »Kommen Sie.« Die junge Frau ging zu einem Schrank und nahm eine kleine, handliche Waffe heraus. »Wollen Sie auch eine?«

      »Haben Sie ein ganzes Waffenlager?«

      Sie lachte.

      »Ich bin für eine tikalische Handelsorganisation tätig«, eröffnete sie ihm. »Habe ich das noch nicht gesagt?«

      »Nein. Ich weiß lediglich, dass Sie Tarish'a'tkur heißen und Tikalerin sind. Darüber hinaus ist mir klar, dass Sie außergewöhnlich intelligent sind und dass Sie einige Geheimnisse vor mir haben. Wäre noch hinzuzufügen, dass ich Sie als sehr schön empfinde.«

      Sinclair Marout Kennon fühlte, dass ihm das Blut in die Wangen stieg. Er fuhr sich mit dem Handrücken über das linke Auge und räusperte sich verlegen.

      Sie kam zu ihm und reichte ihm einen kleinen Nadelstrahler.

      »Ich freue mich, dass Sie das gesagt haben«, bemerkte sie mit weicher Stimme, und in ihren Augen war ein Glanz, der ihn in grenzenlose Verwirrung stürzte.

      »Gehen wir«, erwiderte er rau. »Ich habe keine Zeit.«

      Sie verstand ihn. Sanft lächelnd trat sie zur Seite und ließ ihn vorbei, so dass er die Wohnung vor ihr verlassen konnte. Diese kleine Geste hatte offenbar eine besondere Bedeutung auf Tikal. Mit ihr gab sie zu erkennen, dass sie ihn respektierte und ihm die Führungsrolle überließ. Erst als sie auf dem Gang vor der Wohnung waren, beschleunigte Tarish'a'tkur ihre Schritte und schloss zu ihm auf.

      »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Wir müssen die Nottreppe nehmen. Wenn wir den Antigravschacht benutzen, werden wir von Aufzeichnungsgeräten erfasst.«

      »Auf der Treppe

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