Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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dir, Mortimer, da stimmt etwas nicht.«

      »Du phantasierst.« Skand schüttelte den Kopf. »Der Chef hat gelegentlich seltsame Anwandlungen. An deiner Stelle würde ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen.«

      »Ruf ihn wenigstens an und mach dir selbst ein Bild«, bat Adelaie.

      »Ich verspreche mir nichts davon. Aber wenn du meinst, dir zuliebe ...«

      Skand wählte den Anschluss der Privatwohnung seines Chefs. Er erhielt die Aufforderung, eine Nachricht zu hinterlassen, da der Angerufene nicht anwesend und auch über Armband nicht erreichbar sei.

      »Er hat eindeutig erwähnt, dass er den Abend zu Hause verbringen wird«, sagte Adelaie.

      Skand versuchte es im Forschungsinstitut und erhielt die Auskunft, dass der Chef bis Mitternacht im Jagdklub und danach in seiner Wohnung zu erreichen sei. Lächelnd wandte er sich an Adelaie. »Wahrscheinlich hatte er die Verabredung in seinem Klub übersehen, und es war es ihm peinlich, dir deshalb abzusagen. In so einem Fall verhält man sich schon eigenartig.«

      Adelaie schwieg eine Weile. Schließlich gab sie sich einen Ruck. »Mortimer, hast du Lust, mit mir in die Ausstellung galaktischer Zahlungsmittel zu gehen?«

      »Eine Viertelstunde mit der Rohrbahn«, sinnierte er. »Das schaffen wir rechtzeitig, und vielleicht machen wir anschließend ein wenig Sightseeing. Ganz in der Nähe ist das Hauptquartier der Hanse.«

      Als sie eine halbe Stunde später die Ausstellungshalle betraten, blieb Adelaie schon nach wenigen Metern wie angewurzelt stehen. Sie packte Mortimer am Arm. Mit der anderen Hand deutete sie auf eine Gruppe von Menschen. Einer davon war Marcel Boulmeester.

      2.

      Quiupu verzichtete darauf, seinen Lockvogel ein zweites Mal über das Lüftungssystem einzuschleusen, diesmal wählte er den direkten Weg ins Forschungsinstitut. Schon an der ersten Eingangskontrolle wurde er freundlich, aber sehr bestimmt darauf hingewiesen, dass er nicht zutrittsberechtigt sei.

      »Ich möchte nichts weiter als einen kurzen Informationsbesuch«, sagte er schrill. »Perry Rhodan garantiert für mich.«

      Quiupu wusste nicht, dass spontan eine Alarmverbindung zum HQ Hanse geschaltet wurde und die dortige Zentralpositronik ihn identifizierte. Das Eingangstor glitt geräuschlos vor ihm auf.

      »Du kannst passieren, Quiupu.« Ein Roboter trat auf ihn zu und führte ihn.

      Die fünf winzigen Glasperlen, die ihr Äußeres stetig der Umgebung anpassten, blieben unsichtbar. Die Spionsonden waren Meisterwerke siganesischer Technik, sie wählten ihre Position so, dass sie nur durch einen unglücklichen Zufall in Quiupus Blickwinkel geraten konnten. Natürlich war das Institut gegen solche Minispione gesichert, auf Anweisung der Liga Freier Terraner waren die entsprechenden Sensoren jedoch desaktiviert worden.

      Quiupu besichtigte Boulmeesters Forschungsstätte. Da der Chef des Instituts nicht anwesend war, zeigten drei Assistenten Quiupu die Behälter, in denen die Brutzellen aufbewahrt wurden. Er erkannte auf den ersten Blick, dass die von seinem Lockvogel entführte Zelle nicht aus dem Bestand stammen konnte, die Absicherung war zu gut.

      Die entführte Zelle, die er nicht richtig zu interpretieren vermochte, war also keine Cyber-Brutzelle gewesen. Quiupu fasste nach und erfuhr von dem Roboter immerhin einiges über die von den Terranern entwickelten Polizeizellen und den Unglücksfall, der sich in der vergangenen Nacht ereignet hatte. Den Rest konnte er sich in groben Zügen zusammenreimen.

      Er bat den Roboter, ihn in das andere Labor zu führen.

      Während sie durch die tief unter der Oberfläche liegenden Korridore gingen, fragte sich Quiupu, warum er das eigentlich tat. Er fand keine zufriedenstellende Antwort, denn nach wie vor lag ein Teil seiner Vergangenheit im Dunkeln. Er konnte nicht einmal beantworten, ob er aus persönlichem Antrieb handelte oder ob es eine fremde Kraft gab, die ihn lenkte.

      Die Kosmokraten?

      Oder war er in den Einfluss des Viren-Imperiums geraten? Gab es das Imperium überhaupt noch?

      Franzlin erwartete ihn bereits, und er gab sich keine Mühe, sein Interesse an ihm zu verbergen. »Du bist mir willkommen, Quiupu«, sagte der Wissenschaftler. »Ich habe versucht, mehr über dich zu erfahren – viel scheint niemandem bekannt zu sein.«

      »Ich bin überzeugt davon, dass die erteilten Auskünfte ausreichend sind«, bemerkte Quiupu. »Mich treibt das wissenschaftliche Interesse hierher. Ich wüsste gern mehr über die Polizeizellen, die du entwickelst.«

      Franzlin zeigte ihm die Behälter, in denen die künstlichen Zellen ruhten. Sie unterschieden sich nicht von denen, die Quiupu zuvor gesehen hatte.

      »Befand sich die erste Generation auch in solchen Containern?«

      »Du fragst wegen des Unfalls?«, stellte der Forscher die Gegenfrage und beantwortete sie auch gleich selbst. »Die erste Generation war schlechter geschützt, es gab nur einfache positronische Schlösser an den Behältern. Wir vermuten, dass es den Polizisten gelungen sein muss, den Kode der Schlösser zu knacken. Obwohl ein Rätsel bestehen bleibt: Die Polizisten waren in den Behältern, die Schlösser sind von innen nicht zugänglich.«

      Quiupu bat darum, einige Polizisten sehen zu dürfen. Franzlin zeigte ihm in der Wiedergabe eines Positronenrastermikroskops etwa ein Dutzend der Winzlinge. Die neue Generation der Polizeizellen war den Brutzellen deutlich ähnlicher. Und sie bewegten sich, also entwickelten sie eigenes Leben.

      Franzlin erläuterte die Entwicklungszyklen. Quiupu erfuhr, dass die inzwischen vernichtete erste Generation zunächst leblos gewesen war. Das deckte sich mit seinen Beobachtungen an der entführten Zelle.

      Der Verdacht ließ sich nicht mehr von der Hand weisen, dass er mit der entführten Zelle die Befreiung der ersten Generation der Polizeizellen erst bewirkt hatte. Aber Quiupu schwieg dazu.

      Er zog einen kleinen Behälter aus seiner Kombination, sich durchaus bewusst, dass er ein unvertretbares Risiko einging, sobald er das Rastermikroskop öffnete. Er besaß in solchen Dingen jedoch eine enorme Geschicklichkeit. Ohne dass nur einer der Anwesenden aufmerksam geworden wäre, verschwand der kleine Behälter im Sockel des Mikroskops. Es hatte lediglich den Anschein, als betätige Quiupu die Steuerelemente.

      Nach Sekunden kam der kleine Behälter wieder zum Vorschein, und Quiupu nahm ihn unbemerkt an sich.

      Später, in dem Labor, das ihm auf seine Bitte hin von Perry Rhodan zugewiesen worden war, registrierte Quiupu zufrieden, dass sich zwei Winzlinge in dem Behälter gefangen hatten. Den Verlust würde vermutlich niemand bemerken, denn es war eine Vielzahl von Zellen der zweiten Generation vorhanden gewesen.

      Quiupu konnte in aller Ruhe darangehen, die winzig kleinen Maschinchen zu untersuchen. Er fürchtete, dass sich die Terraner mit diesen Zellen selbst ein Bein gestellt hatten.

      Adelaie Bletz trat von hinten an Boulmeester heran. »Guten Abend, Marcel«, sagte sie mit leicht amüsiertem Unterton.

      Der Wissenschaftler drehte sich langsam um. Er begrüßte Adelaie und Mortimer Skand ohne jedes Erstaunen. »Es freut mich, Mortimer, dass du doch mitgekommen bist«, sagte er. »Es soll hier sogar eine Münzausstellung geben. Vielleicht kann ich ein historisches Stück erwerben.«

      »Das klingt interessant.« Adelaie machte eine auffordernde

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