Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton страница 8

Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

Скачать книгу

erkannt.« Seine Stimme klang wieder ähnlich monoton wie in der Ausstellungshalle.

      »Wieso wir?« Adelaie bemühte sich um einen harten Klang ihrer Worte.

      »Nichts von Bedeutung.« Boulmeester winkte ab.

      »Ich bin da anderer Ansicht, Marcel. Möglicherweise bist du völlig überarbeitet. Oder was ist mit dir los?«

      Er blickte sie starr an. »Ich will, dass du das Institut sofort verlässt. Das Gleiche gilt für die aktuelle Schicht.«

      »Begründung?«

      »Keine. Ich weiß, was zu tun ist.«

      Adelaie lächelte gequält. »Du kannst mich entlassen, aber nicht herumkommandieren.«

      »Was ich sagte, war ein Befehl.«

      »Ich gehe nicht, bevor ich weiß, was du mir verheimlichst. Du müsstest mich schon mit Gewalt hinauswerfen.«

      Boulmeester lenkte ein. »Es gibt Dinge, die sind für eine Assistentin zu hoch. Trotzdem werde ich dich einweihen. Deine Schicht beginnt um neun Uhr, dann reden wir darüber.«

      Adelaie blickte ihn durchdringend an. »Wäre es nicht besser, wenn wir jetzt darüber sprechen?«

      »Ich habe meine Anweisungen.«

      »Von wem? Von Julian Tifflor, Perry Rhodan, von der Kosmischen Hanse?«

      »Wir reden am Morgen weiter, nicht eher. Und schick bitte alle aus dem Labor nach Hause, sie werden heute nicht mehr gebraucht.«

      Marcel Boulmeester wartete etwa zehn Minuten, dann fragte er bei der Zentralpositronik nach, ob Adelaie seiner Bitte nachgekommen sei. Er atmete auf, als er erfuhr, dass das Labor leer war..

      Zögernd öffnete er sein Hemd und tastete seinen Oberkörper ab. An mehreren Stellen spürte er deutliche Verhärtungen. Oder bildete er sich das nur ein?

      Es besteht kein Grund zur Beunruhigung.

      Im ersten Moment glaubte Boulmeester, jemand hätte zu ihm gesprochen. Doch schnell wurde er sich bewusst, dass er über seinen eigenen Gedanken erschrocken war.

      Natürlich. Wer sollte sonst denken? – Überwachung des zentralen Nervensystems verstärken.

      Marcel Boulmeester zitterte. Er »hörte« seine eigenen Gedanken. »Ich bin krank«, ächzte er. »Ich phantasiere.«

      Desaktivierung. Zehnmal Nullphase.

      Spontan verschwand der Druck in seinem Kopf. Boulmeester fragte sich, warum er das Personal fortgeschickt hatte. Er wusste es nicht.

      Hastig verließ er das Büro.

      Das Zentrallabor lag im Dämmerlicht. Er schaltete die Zentralpositronik ab, denn das laboreigene kleine Rechnersystem genügte für sein Vorhaben.

      In einem Nebenraum aktivierte er die medizinische Einrichtung. »Körperdurchleuchtung!«, ordnete er an.

      »Genügt eine Grobaufnahme?«, fragte die Positronik.

      Boulmeester zögerte, weil ihn eine dumpfe Ahnung befiel. »Das genügt«, bestätigte er dennoch.

      Die Automatik bat ihn, sich vor den Transpolator zu stellen. Das Bild zeigte seinen Körper vom Kopf bis zur Hüfte. Auffällige Stellen wurden farblich hervorgehoben. Alle wichtigen Blutbahnen erstrahlten in sanftem Rot, Organe leuchteten grün. Kranke Bereiche erschienen mit Brauntönen gekennzeichnet, umso dunkler, je bedrohlicher die Veränderungen schon waren.

      Was Marcel Boulmeester sah, ließ ihm den Atem stocken. In seinem Brustkorb befanden sich neun unterschiedlich große Bezirke in tiefem Schwarz. Zwei kleinere schwarze Flecken sah er in der Gehirnregion.

      Mühsam verdrängte er den Schock. »Das Gerät arbeitet fehlerhaft«, sagte er stockend. »Ich möchte eine Auswertung des Transpolatorbilds.«

      »Die Auswertung ist wegen mangelnder Vergleichswerte nicht möglich. Ich empfehle eine einzelne Röntgenaufnahme; in früheren Jahrhunderten war das die standardisierte Art der Durchleuchtung.«

      Zögernd stimmte Boulmeester zu.

      Als er kurz darauf das Röntgenbild betrachtete, half ihm die Positronik bei der Bewertung. Wo der Transpolator die schwarzen Flecken gezeigt hatte, fanden sich nun helle, fast weiße Stellen. »In deinem Körper befinden sich metallische oder halbmetallische Ansammlungen – neun in der Brustregion, zwei im Kopf. Das Röntgenbild bestätigt die Auswertung des Transpolators. Nach menschlichen Kriterien bist du nicht lebensfähig. Leider hast du meine Verbindung zur Zentralpositronik unterbrochen; ich muss dich daher auffordern, dies rückgängig zu machen oder selbst die notwendige Alarmierung zu veranlassen. Andernfalls wäre ich gezwungen, geeignete Schritte einzuleiten.«

      Der Kybernetiker schaltete die Positronik ab. Glücklicherweise besaß diese Einheit keine Einflussmöglichkeit.

      Er stand vor einem Rätsel. Sein wissenschaftlicher Verstand bot ihm mehrere Antworten an, aber er lehnte sie wegen ihrer Ungeheuerlichkeit rigoros ab. Er musste ein Bioraster seines Körpers herstellen, das die Strukturen im mikroskopischen Bereich aufzeigte und die molekularen Verbindungen qualitativ und quantitativ auswertete.

      Er ließ bei seinen Vorbereitungen äußerste Vorsicht walten, bevor er ein Dutzend Bilder aus den Körperregionen herstellte, in denen der Transpolator schwarze Stellen gezeigt hatte.

      Die Analyseeinheit präsentierte ihm drei charakteristische Kombinationen, die er schon ein Dutzend Mal gesehen hatte. »Biologisches, menschliches Zellgewebe«, murmelte er und fuhr mit dem Zeigefinger an Symbolen und Zahlen entlang. »Positronische Schaltelemente.« Der Finger glitt eine Zeile tiefer und verharrte.

      Unvermittelt legte sich eine Hand auf seine Schulter. »Die typische molekulare Zusammensetzung von Cyber-Brutzellen, die sich im Stadium der Vermehrung befinden«, sagte Adelaie Bletz hinter ihm.

      Marcel Boulmeesters glaubte in endlose Tiefe zu stürzen, als ihm die Zusammenhänge und ihre Tragweite deutlich wurden.

      Adelaie Bletz stellte mehrere Ausschnittvergrößerungen der Biorasteraufnahmen her. Marcel Boulmeester schaute ihr schweigend zu. Ein winziger, nur in begrenzter Tiefe dreidimensionaler Ausschnitt wurde deutlicher, er zeigte die Grenze zwischen natürlichem Zellgewebe und einem Teil der neu entstandenen Fremdkörper.

      »Du musst es dir ansehen, Marcel«, sagte sie eindringlich. »Was ist das?«

      Der Kybernetiker starrte auf die Wiedergabe. »Völlig neue Zellorganisationen sind entstanden.« Seine Stimme war kaum hörbar. »Solche Wucherungen habe ich noch nie gesehen. Die Zellsubstanz wurde umstrukturiert, so, wie ein Phage die Zellen seines Wirtskörpers umbaut.«

      »Der Vergleich hinkt.« Adelaie deutete auf die Strukturen, die dicht neben den normalen Zellen zu erkennen waren. »Hier handelt es sich um systematische Anordnungen, die weit über den Internbauplan eines einzelnen Virus hinausgehen. Im weitesten Sinn gleichen die entstandenen Gebilde dem Aufbau geordneter Kristalle. Wenn du genau hinsiehst, wirst du aber etwas anderes feststellen.«

      »Nach den Veränderungen dürfte ich gar nicht mehr leben.« Boulmeester wandte sich ab.

      »Betrachte

Скачать книгу