Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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Wohnung.

      »Danke, nicht nötig«, sagte sie ausweichend und unterbrach die Verbindung.

      Zweifel befielen sie. Sah sie Probleme, wo gar keine waren?

      Sie verließ die Wohnung. Ihr Ziel war das Institut. Auf irgendeine Weise wollte sie Boulmeester aus der Zurückhaltung locken.

      Während Adelaie im zentralen Antigravschacht des Hochhauses abwärtsglitt, kam ihr eine einzelne Brutzelle entgegen. Natürlich hatte Adelaie keine Möglichkeit, das winzige Gebilde von knapp einem zehntausendstel Millimeter Länge überhaupt zu erkennen.

      Die Zelle manövrierte geschickt. Ihre wenigen dünnen Glieder klammerten sich an einer von Adelaies Wimpern fest. Sekunden später drang der Winzling durch das Auge in den Körper ein.

      Damit war der erste Teil des Programms abgeschlossen. Vor der Aktivierung des zweiten Teils würde geraume Zeit vergehen, denn der lange Flug mit einer Vielzahl komplizierter Ortungen und Steuermanöver hatte nahezu alle Energiereserven aufgebraucht.

      Die Cyber-Brutzelle ruhte und sammelte neue Energie.

      Routinemäßig trafen sich Perry Rhodan und Julian Tifflor am frühen Morgen. »Ich gewinne den Eindruck, dass wir uns festgefahren haben«, eröffnete Tifflor. »Obwohl wir wissen, dass es sich bei den Cyber-Brutzellen um eine Art Zwitter handelt, die äußerlich weitgehend Viren ähneln. Im Unterschied zu Viren, die organisches Leben befallen und ihren Wirt mehr oder weniger schnell umbringen, befallen die Brutzellen nur positronische Systeme.«

      »Das ist längst bekannt«, wandte Rhodan ein.

      »Wir können nicht oft genug darüber nachdenken.« Tifflor rieb sich die Schläfen. »Ich erwähnte die Zwitterstellung dieser Maschinenviren. Die Analysen in Boulmeesters Institut haben ergeben, dass diese Biester nicht ausschließlich im technischen Sinn leben. Sie verfügen über einen Lebensnerv, der biologischem Leben gleichzusetzen ist. Damit stehen sie zwischen organischem und anorganischem Leben oder sind sozusagen die kleinsten vorstellbaren Biopositroniken.«

      »Was hat Boulmeester über ihre Programmierung herausgefunden?«

      »Der Kode ähnelt dem genetischen unserer normalen Chromosomen. Trotzdem scheinen wesentliche Unterschiede zu bestehen, denn erst etwa ein Viertel konnte entschlüsselt werden. Das ist zu wenig für klare Aussagen. Ein Ansatzpunkt liegt in den Modalitäten ihrer Vermehrung. Die Sequenz der molekularen Programmierung wurde ausgelesen und genutzt, um einen Gegenkode zu konstruieren, der den Polizeizellen aufgeprägt werden soll.«

      Perry Rhodan ging nachdenklich auf und ab. »Wenn diese gefährlichen Winzlinge einen biologischen Anteil besitzen, liegt es da nicht auf der Hand, dass sie sich eines Lebewesens bemächtigen könnten?«

      »Diese Überlegung stellten die Wissenschaftler ebenfalls an«, sagte Tifflor. »Alle diesbezüglichen Versuche mit Lebewesen verliefen negativ. Cyber-Brutzellen interessieren sich nur für Positroniken.«

      »Was ist mit der neuen Generation der Polizeizellen?«

      »Fortschritte, leider kein zufriedenstellendes Ergebnis. Im Institut wird rund um die Uhr gearbeitet. Die neue Zellgeneration lebt, kann sich aber nicht selbstständig duplizieren. Das an sich wäre nicht weiter schlimm, das Hauptproblem liegt jedoch in der Aktivierung des Mechanismus zur Zersetzung der Cyber-Brutzellen. Diese Aktivierung ist bislang nicht wunschgemäß gelungen. Nur einige wenige Polizeizellen folgen ihrer Aufgabe und durchsuchen Positroniken nach dem Gegner. Lediglich drei Zellen von über zehntausend haben die Brutzellen tatsächlich angegriffen, und von diesen dreien hat nur eine einzige den Kampf überstanden. Boulmeesters Team sucht inzwischen nach der Ursache dieses einen positiven Abschlusses, um die gewünschten Eigenschaften auf alle Polizeizellen zu übertragen. Das soll dann die dritte und hoffentlich letzte Generation werden.«

      »Ich habe ein ungutes Gefühl«, sagte Rhodan. »Wir übersehen etwas. Die Gefahr ist größer, als wir annehmen.«

      »Wir beachten alle Sicherheitsvorschriften«, entgegnete Tifflor.

      »Ich frage mich, ob das ausreicht.«

      Tifflor verzog das Gesicht. »Interessiert dich überhaupt, was unser Findelkind macht? Quiupu hat das Institut besucht. Unsere Beobachtungssonden waren permanent bei ihm. Er hat sich nur für die Brutzellen und unsere Polizisten interessiert.«

      »Quiupu ist zwar rätselhaft, aber hochintelligent«, sagte Rhodan. »Seine Loyalität steht für mich außer Frage. Trotzdem möchte ich wissen, ob er nur nach Schnupfenviren sucht. Und vor allem: Was wollte er bei Boulmeester?«

      »... sich informieren.« Tifflor runzelte die Stirn. »Vielleicht kam er mit seinen eigenen Untersuchungen nicht weiter. Er forscht wohl eindeutig an Viren, denn alle Dinge, die er in sein Labor gebracht hat, kommen als potenzielle Träger für Viren infrage.«

      »Du bist von seiner Harmlosigkeit überzeugt?«

      Der Erste Terraner wiegte den Kopf. »Quiupu hat bislang keiner Fliege etwas angetan. Er forscht, und ihm geht es dabei nur um das von ihm erwähnte Viren-Imperium, was immer das sein mag.«

      Was Quiupu an hochwertiger Ausrüstung in seinem kleinen Privatlabor fehlte, ersetzte er durch scharfen Verstand und Geschicklichkeit. Zudem verfügte er noch über einige Gegenstände seiner persönlichen Ausrüstung.

      Die Trennung der beiden gestohlenen Polizeizellen in verschiedene Behälter war für ihn kein Problem. Danach brachte er Viren und Mikrolebewesen mit den Zellen zusammen und beobachtete die Reaktionen. Nichts Nennenswertes geschah.

      In einer zweiten Versuchsreihe prüfte er das Verhalten der Zellen gegenüber positronischen Bauteilen. Ihre nur schwache Reaktion überzeugte ihn keineswegs. Quiupu gelangte zu der Feststellung, dass diese Polizisten nicht geeignet waren, wirkungsvoll gegen Brutzellen vorzugehen.

      Die noch vorhandene Menge eines reaktionären Gasgemisches war eigentlich zu gering, um einen durchschlagenden Erfolg an beiden Polizeizellen erwarten zu lassen. Trotzdem zögerte Quiupu nicht, die Modifizierung zu versuchen.

      Unter dem Mikroskop brachte er beide Zellen wieder in eine Kammer, die nur einen halben Millimeter durchmaß. Mehr als zwei Stunden dauerte es, ein hauchdünnes Loch in die Kammer zu bohren, durch das der Rest des Gases einströmen konnte.

      Die Reaktionen, die nur im atomaren Bereich abliefen, konnte Quiupu wegen des zu geringen Auflösungsvermögens seines Mikroskops nicht beobachten. Ihm blieb allein die Hoffnung, dass sein Experiment gelingen würde.

      Schließlich trennte er die Zellen wieder und »verstaute« jede in einer kleinen Kugel aus weichem Plastikmaterial. Beide Kügelchen, sie waren gerade noch mit dem bloßen Auge erkennbar, verbarg er in einer Tasche seines Gürtels.

      Mehr konnte er vorerst nicht tun. Die nächsten Tage würde er damit verbringen, das Deltacom-Institut und die Menschen dort zu beobachten. Sein Instinkt sagte ihm, dass sich eine unheilvolle Entwicklung anbahnte.

      Adelaie Bletz hatte Boulmeester im Hauptlabor nicht angetroffen, fand ihn aber wenig später in seinem Büro. Der Kybernetiker saß hinter seinem schweren Schreibtisch und schien zu schlafen.

      Als Adelaie ihn an den Schultern berührte, zuckte er heftig zusammen. Erst zeigte sich ein Anflug von Ärger auf seinem Gesicht, dann lächelte er. »Was suchst du mitten in der Nacht im Institut, Adelaie?«

      »Das könnte ich dich

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