Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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nichts dagegen.« Boulmeester machte einen frischen Eindruck. Am Morgen hatte Adelaie ihn noch völlig erschöpft gesehen. Auch diese Veränderung machte sie stutzig.

      Die Münzen waren eine einzigartige Sammlung. Sehr viele Stücke stammten von der Erde selbst, aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Das am meisten bestaunte Objekt war zweifellos eine Gedenkmünze von 1971. Auf einer Seite zeigte sie das Mondraumschiff STARDUST, auf der anderen die Köpfe von vier Männern.

      »Perry Rhodan und Reginald Bull«, erläuterte Mortimer. »Beide erkenne ich. Aber wer sind die anderen?«

      Marcel Boulmeester drehte sich ihm zu und sagte: »Speicherbank 17D noch nicht betriebsbereit; Ersatzschaltung auf Hy-Tri-224. Das sind Clark G. Flipper und Doktor Eric Manoli.« Seine Stimme klang anfangs nahezu mechanisch, erst während er redete, erhielt sie einen menschlichen Klang.

      »Welche Speicherbank?«, fragte Adelaie.

      »Ach, unwichtig«, wehrte Boulmeester ab. »Das stammt aus einem kleinen Scherz, den mir eben erst ein Bekannter erzählt hat. Tut nichts zur Sache.« Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er weiter.

      Adelaie blickte Skand vielsagend an. Sie folgten Boulmeester, der von einem Servoroboter ein Glas Wasser entgegennahm und hastig trank. Skand bestellte zwei Longdrinks mit leichtem Alkoholanteil.

      »Das solltest du auch einmal probieren, Marcel«, sagte Adelaie. Boulmeester kam ihr fremd vor.

      »Es ist wirkungslos für positronische Systeme«, antwortete der Wissenschaftler spontan, biss sich auf die Zunge und lachte gekünstelt. »Für mich nicht; ich brauche einen klaren Kopf. In den nächsten Tagen werde ich viel zu tun ...« Er verstummte im Satz.

      Adelaie schüttelte den Kopf. »Marcel, ich kenne dich zwar erst seit Kurzem, aber du bist seit heute Nachmittag irgendwie verändert. Fühlst du dich nicht wohl, hast du zu viel gearbeitet?«

      Der Kybernetiker blickte sie sehr ernst an, doch schon im nächsten Moment entkrampften sich seine Gesichtszüge. »Du siehst Gespenster«, sagte er leichthin. »Ich fühle mich völlig normal. Wie kommst du auf solche Gedanken?«

      Adelaie hob die Schultern und ließ sie langsam wieder sinken. »Erst lädst du uns auf diese Ausstellung ein, dann willst du nichts mehr davon wissen«, sagte sie verhalten. »Im Institut meldest du dich zum Jagdklub ab, trotzdem gehst du hierher und tust, als ob das völlig normal wäre. Von Mortimer behauptest du, er hätte erst nicht zur Ausstellung kommen wollen, obwohl du gar nicht mit ihm gesprochen hattest.«

      Nun war es heraus. Adelaie lauerte auf Boulmeesters Reaktion.

      »So war das nicht«, sagte der Kybernetiker. »Du bringst einiges durcheinander. Was hältst du davon, Mortimer?«

      Skand schaute ruckartig auf. »Adelaie ist neu in Terrania, zu viele Eindrücke schlagen über ihr zusammen. Sie beginnt eine neue Arbeit und begegnet neuen Gesichtern ...«

      »In etwa so sehe ich das auch.« Boulmeester wandte sich ihr zu. »Du machst dir zu viele Gedanken, Adelaie. Das führt leicht zu Fehlurteilen. Mortimer ist derselben Meinung.«

      Da Skand sich offensichtlich auf Boulmeesters Seite geschlagen hatte, schwieg Adelaie. Sie fühlte sich in die Defensive gedrängt und sah keine Chance, das Begonnene sinnvoll fortzusetzen. Sie sehnte sich plötzlich wieder nach ihrer kleinen und unbedeutenden Heimatwelt im Zentrumsbereich der Milchstraße.

      Eine Stunde später ging Boulmeester.

      Sofort wandte Adelaie sich an Skand. »Hast du wirklich nicht bemerkt, dass mit Marcel einiges nicht stimmt?«

      Er wartete eine Weile mit der Antwort. »Jeder von uns hat seine Grenzen, sogar ein Marcel Boulmeester«, stellte er dann sachlich fest. »Ich habe mich deinen bohrenden Fragen verwehrt, weil du dem Chef damit keinen Gefallen tust. Du solltest seine Freizeit respektieren, schließlich arbeitet er für drei.«

      Damit hatte Mortimer nicht unrecht, deshalb ließ Adelaie das Thema ruhen. Ihre Zweifel blieben.

      Der Wechsel auf ein langsameres Laufband machte Marcel Boulmeester schon deutliche Schwierigkeiten. Seit die Laborantin ihn wegen seines Verhaltens angesprochen hatte, fühlte er eine unerklärliche Unruhe. Er versuchte, sich zu erinnern, was er im Institut gesagt hatte, doch er schaffte es nicht.

      Es ist unmöglich, dass jemand den Verlust der einen Brutzelle bemerkt hat. Der Gedanke war urplötzlich da, und ein seltsamer Schwindel erfasste Boulmeester. Er taumelte, auf seiner Stirn perlte kalter Schweiß.

      Er war nie richtig krank gewesen. Als er jetzt unter sein Hemd fasste, fiel ihm auf, dass sich sein Hals zu kühl anfühlte. Oder waren die Hände zu warm?

      Die Haut ist zu straff, zu fest.

      Er taumelte weiter. Panik ergriff ihn, er drängte sie mühsam zurück.

      »Ich bin krank«, murmelte Boulmeester.

      Sein Blick wurde unstet. Schleier bildeten sich vor seinen Augen, nach einer Weile wurde es schlagartig dunkel um ihn herum.

      Boulmeester wollte schreien. Aber alles blieb still. Er wusste nicht, ob sein Gehör den Dienst versagte oder seine Stimme.

      Gleich darauf fühlte er sich leicht, als ob die Erdschwere verschwunden wäre. Es gab kein Oben oder Unten mehr. Er spürte keinen Schmerz, als er am Boden ankam, sondern nur, dass sich ihm etwas in den Weg stellte.

      Marcel Boulmeester lachte auf. Natürlich, das war die Lösung. Wieso war er nicht sofort auf diesen Gedanken gekommen? Seine Hand tastete in die Jackentasche. Er zog ein kleines Kombiwerkzeug heraus und ritzte sich damit einen Schnitt in die linke Hand, gerade so tief, dass ein Tropfen Blut hervorquoll. Er konnte den Tropfen weder sehen noch spüren, aber er wusste, dass er genau das Richtige tat.

      Der Blutstropfen fiel zu Boden.

      Aktivierung. Boulmeester wusste nicht, woher dieser Gedanke kam, doch gleichzeitig nahm seine Umgebung wieder Gestalt an.

      Schritte kamen näher. Marcel Boulmeester kniete auf dem Boden. Schwankend bemühte er sich, wieder auf die Beine zu kommen.

      Ein Mann und eine Frau standen jetzt neben ihm. Der Mann ergriff ihn unter den Armen und zog ihn hoch. »Fühlst du dich nicht gut?«, fragte er.

      Boulmeester strich seinen Anzug glatt. An seiner linken Hand spürte er einen stechenden Schmerz. Er musste sich gestoßen haben, denn in der Handfläche bemerkte er eine kleine Wunde. »Es ist alles in Ordnung«, versicherte er. »Ich bin nur umgeknickt und unglücklich gestürzt.«

      Die Frau bückte sich und reichte ihm sein Kombiwerkzeug. »Hast du das verloren?«

      »Danke«, murmelte Boulmeester und steckte das kleine Vielzweckgerät ein.

      Er wusste nichts von der submikroskopisch kleinen Maschine, die sich aus dem Blutstropfen herauswand und sich vom lauen Nachtwind davontragen ließ.

      Nicht einmal nach Mitternacht fand Adelaie Bletz Ruhe. Sie ärgerte sich, weil Boulmeester ihre Vorhaltungen über die Widersprüche ignoriert hatte. Mehr als zuvor war sie überzeugt, dass sie sich nicht irrte. Sie rief im Institut an.

      »Wenn du den Chef sprechen willst, das ist kein Problem«, hörte sie. »Er befindet sich seit fünfundvierzig Minuten hier.«

      Wieder

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