Chronische Wunden. Susanne Danzer
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– z. B. trocken, feucht, schuppig, glatt, fettig
– Trockene Haut spricht für eine fett-/feuchtigkeitsarme Haut
– Feuchtigkeitsassoziierte Hautschädigungen (durch Inkontinenz, Schwitzen, Mazeration der Wundumgebung) → MASD, IAD, ITD
• Hautbeschaffenheit
– z. B. Narbenareale, Hautdicke (v. a. bei Altershaut/Pergamenthaut), Hyperkeratosen
• Hautturgor
– z. B. erniedrigt, normal, erhöht
– Gepflegte Haut kehrt normalerweise schnell in ihren ursprünglichen Zustand zurück
– Langsame Rückkehr zur ursprünglichen Form bei Dehydrierung oder Auswirkungen des Alters (unelastische Altershaut)
• Hautveränderungen
– z. B. Hautirritation, tumoröse Veränderungen
• Effloreszenzen
– z. B. Quaddeln, Pusteln, Knötchen, Blasen, Rhagaden, Fissuren
• Geruch
– z. B. normaler Körpergeruch, metabolische Azidose, schlechte Hygiene
• Hautintegrität: Hautverletzungen/-schäden
– z. B. MARSI, Hauteinrisse/Hautrisse, Hämatome, Hautläsionen
– Keine offenen Areale
– Art der Hautverletzung (Verwendung des entsprechenden Klassifikationssystems, um die Art der Verletzung zu identifizieren und zu dokumentieren)
Bei einer umfassenden Hautbeurteilung wird nach in der Tabelle aufgeführten Kriterien vorgegangen, um alle Aspekte abzudecken.
Tab. 1.3: Parameter zur Hautbeobachtung
InspektionPalpationOlfaktion (Geruchswahrnehmung)Beobachtung von Haaren und NägelnHautveränderungen
1.3 Wichtige Zellen und Gewebe in der Wundheilung
Alle Zellen und Gewebe sind für die physiologischen Abläufe im Körper wichtig. Dennoch gibt es Zellen und Gewebe, die in der Wundheilung eine entscheidende Rolle spielen.
1.3.1 Extrazelluläre Matrix (EZM)
Auch Interzellularzubstanz
Die Extrazelluläre Matrix besteht aus einer unstrukturierten Ansammlung von Makromolekülen im Interzellularraum. Sie setzt sich aus den Strukturbestandteilen eines Gewebes zusammen, die sich außerhalb der Zellen befinden, und umgibt diesen Teil des Gewebes geflechtartig. Die EZM ist notwendig für die Verankerung der Zellen und die Formkontinuität des Gewebes.
Durch die in der Grundsubstanz der Extrazellulären Matrix befindlichen Proteine, die von Bindegewebszellen produziert werden, wird das Wachstum benachbarter Zellen beeinflusst.
Die Bestandteile der EZM lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen:
a) Elastische Fasern: Diese bestehen aus formgebenden Kollagenen, welche in die Grundsubstanz eingebettet sind (Kollagene Fasern, retikuläre (Gitter-)Fasern, elastische Fasern).
b) Amorphe Grundsubstanz: Diese ist lose, ungeformt und besteht aus Proteoglykankomplexen (Proteoglykane), Glucosaminoglykanen und/oder Glykoproteinen.
– Glykoproteine: Dabei handelt es sich um Makromoleküle, die sich aus einem Protein und einer oder mehreren konvalent (zwischen zwei Atomen entstehende Atombindung) gebundenen Kohlenhydratgruppen zusammensetzen. Zusammen mit Wasser handelt es sich um die Hauptbestandteile der EZM.
– Proteoglykane: Diese stellen eine besondere Klasse der Glykoproteine dar, die über ein zentrales Kernprotein zahlreiche Glykosaminoglykanketten (lange Kohlenhydratketten) binden. Die physikalischen Eigenschaften der Grundsubstanz (Festigkeit, Elastizität, Viskosität) werden durch die Zusammensetzung der Glykosaminoglykanketten beeinflusst.
– Glykosaminoglykane: Hierbei handelt es sich um linear aufgebaute, saure Polysaccharide, welche ein wichtiger Bestandteil der EZM des Bindegewebes sind.
1.3.2 Bindegewebe
Das Bindegewebe ist ein Gewebetyp, der überall im Körper in verschiedenen Formen vorkommt, je nachdem welche Funktionen es übernimmt. Es besteht aus ortsständigen (fixen) und freien (mobilen) Bindegewebszellen. Ein weiterer Bestandteil des Bindegewebes ist die Extrazelluläre Matrix, die von den fixen (ortsständigen) Zellen produziert wird.
Man unterscheidet lockeres faseriges Bindegewebe, straffes faseriges Bindegewebe und retikuläres Bindegewebe. Zudem gibt es noch stützendes Bindewebe, aus dem Knorpel und Knochen bestehen.
a) Lockeres Bindegewebe: Beinhaltet viel Grundsubstanz, in welcher kollagene und elastische Fasern, Fibroblasten und freie Bindegewebszellen liegen. Das Fettgewebe ist eine Sonderform des lockeren Bindegewebes. Lockeres Bindegewebe kommt ubiquitär (überall) vor. Es dient als »Lückenfüller« zwischen Organen sowie als Verschiebeschicht und Wasserspeicher.
b) Straffes Bindegewebe: Durch eine hohe Dichte an Kollagenfasern weist es eine hohe mechanische Belastbarkeit auf. Typischerweise kommt es in Bändern, Gelenkkapseln, Herzklappen, Kapseln innerer Organe, Muskelfaszie usw. vor.
c) Retikuläres Bindegewebe: Dieses enthält sternförmige, fibroblastische Retikulumzellen. Diese bilden die Kollagen-III-reichen Retikulumfasern, welche im Stroma zahlreicher Organe vorkommen (wie Milz, Lymphknoten, Knochenmark).
Tab. 1.4: Bindegewebe
Bindegewebeart
1.3.3 Fibroblasten und Fibrozyten
Fibroblasten sind ortsständige spezifische Zellen des Bindegewebes, kommen aber auch als freie, bewegliche Zellen im Intersitium (Zwischenzellraum) vor.
Eine Schädigung des Gewebes stimuliert die Bildung von Fibroblasten (Fibroblastenproliferation), deren Hauptaufgabe die Produktion von Kollagenfasern ist, die zusammen mit den gleichfalls gebildeten Proteoglykanen zu einer erhöhten Festigkeit der Extrazellulärmatrix führen.
Fibrozyten sind die inaktive Form der Fibroblasten und stellen selbst keine Kollagenfasern her. Kommt es zu einer Traumatisierung des Gewebes, können sich Fibrozyten erneut in Fibroblasten umwandeln und Kollagenfasern herstellen.
Myofibroblasten sind eine Sonderform der Fibroblasten. Diese besitzen, neben ihrer Funktion bei der Synthese von EZM, Eigenschaften von glatten Muskelzellen. Im Rahmen der