Chronische Wunden. Susanne Danzer

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Chronische Wunden - Susanne Danzer

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2.3: Narbenklassifikation (Mustoe et al., 2002 und Arco, 2009)

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      NarbentypBeschreibung

      2.7.1 Ursachen für eine verstärkte Narbenbildung

      Verschiedene Ursachen führen zu einer veränderten oder verstärkten Narbenbildung. Dazu gehören beispielweise:

      • Größe und Tiefe der Wunde: Je schwerwiegender (größer und tiefer) eine Wunde ist, desto großflächiger ist eine Narbe.

      • Infektionen und Entzündungen im Wundgebiet: Es kommt häufig zu einer auffälligen Narbenbildung, wenn im Verlauf der Wundheilung Infektionen auftreten.

      • Durch anhaltende Entzündungsprozesse (verlängerte Inflammation), wie es beispielsweise bei einer chronischen Wunde der Fall ist, schütten bestimmte Hautzellen (Keratinozyten, Fibroblasten) vermehrt spezifische Wachstumsfaktoren aus, welche zu einer verstärkten Bildung von Bindegewebe führen. Dies wiederum beeinflusst die Menge an Narbengewebe

      • Unregelmäßige Wundränder: Wunden mit unregelmäßigen Wundrändern, wie man sie häufig bei sekundär heilenden Wunden findet, heilen unter Bildung von mehr Narbengewebe ab, als dies bei Wunden mit glatten Wundrändern, wie z. B. bei OP-Wunden, der Fall ist.

      • Alter: Im Alter von 10 bis 30 Jahren besteht eine Neigung zur vermehrten Bindegewebsbildung, deren Folge oft größere und dickere Narben sind. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Neigung ab. Im hohen Alter verschlechtern sich die Narbenbildung und Narbenreifung durch die nachlassenden Regenerationsfähigkeiten des Körpers.

      • Körperstelle und Bewegung: An bestimmten Körperstellen, die häufig angespannt und bewegt werden, wie z. B. Gelenke, Brust, Rücken, ist die Narbenbildung schlechter. Dies liegt an den ständigen Zugkräften, die auf das sich bildende Narbengewebe einwirkt.

      • Zu viel Bewegung kann eine überschießende Narbenbildung begünstigen.

      • Störung der Bindegewebsbildung: Entsteht durch eine gestörte Bindegewebsbildung minderwertiges Bindegewebe, kann dies Ursache für eine verstärkte Narbenbildung sein. Dies wiederum kann zur Bildung einer auffälligen Narbe führen.

      • Vererbung: Durch genetische Faktoren kann es zu einer verstärkten Narbenbildung kommen. Hypertrophe Narben und Keloide treten oft familiär gehäuft auf.

      • Hautdicke: Dickere Haut bildet sichtbarere und deutlichere Narben.

      2.7.2 Möglichkeiten zur Narbenbehandlung

      Ein unschönes Narbenbild oder auch Einschränkungen in der Funktionalität können eine Narbenbehandlung notwendig machen.

      Zu den Möglichkeiten der Behandlung zählen:

      • Narbenpflege (mit Creme, Salbe, Gel)

      • Silikonnarbenpflaster/selbsthaftender Silikongel-Verband, z. B. CICA-CARE, Hartmann Narben Reduktion, Scar Fix®, Mepiform®, Contactubex® Intensivpatch

      • Physikalische Therapie (z. B. Narbenmassagen, Dehnungsübungen)

      • Cortison- oder Interferon-Injektionen

      • Kompressionstherapie

      • Kryotherapie (mit -195 °C kaltem, flüssigem Stickstoff)

      • Lasertherapie

      • Chemisches Peeling

      • Dermabrasion (»Abschleifen«)

      • Operative Narbenkorrektur

      • Transplantation

      • Expandermethode

      • Bestrahlung (zur Prophylaxe von Keloidrezidiven)

      • Implantation von Biomaterialien (z. B. autologes Fett, Rinderkollagen, Gelatine, Hyaluronsäure)

      • Narbentätowierung

      3 Häufig auftretende chronische Wunden

      Risikofaktoren für die Chronifizierung von Wunden

      Nicht jede Wunde chronifiziert, jedoch gibt es Faktoren, die eine Chronifizierung begünstigen oder einen Betroffenen dazu prädestinieren. Einige lassen sich durch eine Umstellung der Lebensweise positiv beeinflussen, wie beispielsweise die Ernährung. Andere dagegen entziehen sich jedem Einfluss, wie das Altern.

      Liegen einer oder mehrere dieser Faktoren vor, erhöht sich das Risiko für die Chronifizierung einer Wunde.

      Zu den häufigsten chronischen Wunden gehören:

      Tab. 3.1: Übersicht chronische Wunden

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      Chronische Wunden (Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden)Sonstige chronische/sekundär heilende Wunden

      3.1 Dekubitus

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      Definition nach den gemeinsamen Leitlinien des National Pressure Injury Advisory Panel (NPIAP), des European Pressure Ulcer Advisory Panel (EPUAP) und der Pan Pacific Pressure Injury Alliance (PPPIA)(2019):

      »Eine Druckschädigung (Dekubitus) ist eine lokalisierte Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes, die in der Regel über einem knöchernen Vorsprung liegt oder mit einem medizinischen oder anderen Gerät/Hilfsmittel zusammenhängt. Die Schädigung kann sich als intakte Haut oder als offenes Ulkus darstellen und schmerzhaft sein. Sie entsteht als Folge von intensivem und/oder länger anhaltendem Druck oder Druck in Kombination mit Scherkräften.

      Die Druck- und Scherkrafttoleranz des Gewebes kann auch durch Mikroklima, Ernährung, Durchblutung, Komorbiditäten und den Zustand des Gewebes beeinflusst werden.«

      International wird von einer »Pressure Injury« (Druckschädigung) und nicht mehr allein von einem »Pressure Ulcer« (Druckulzeration) gesprochen. Dies ist darin begründet, dass ein Dekubitus der Kategorie/Stadium 2 EPUAP/NPIAP/PPPIA genau genommen kein Ulkus ist, sondern eine epidermale Wunde. Erst ab einer Dekubitalulzeration ab Kategorie/Stadium 3 EPUAP/NPIAP/PPPIA kann von einem Ulkus gesprochen werden, da hier eine tiefe Wunde vorliegt, die mindestens bis in die Dermis reicht.

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      Abb. 3.1: Entstehung eines Dekubitus

      Die

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