Chronische Wunden. Susanne Danzer
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Intertriginöse Dermatitis (ITD)
Definition: Bei einer Intertriginösen Dermatitis handelt es sich um eine Dermatitis und Schädigung der Haut, insbesondere in den Hautfalten, die sich durch Haut-an-Haut-Reibung in Verbindung mit Schwitzen (Diaphoresis) bildet. Häufig entstehen rissförmige Wunden und/oder eine Superinfektion.
Zu den Auslösern einer ITD gehören Okklusion, Schweiß, Reibung, Hyperhidrosis, Mazeration sowie Adipositas.
Die ITD zeigt sich mit meist scharf begrenzen, großflächigen, juckenden oder schmerzenden Erosionen, Flecken oder erosiven Plaques (deutlich abgegrenzter, etwas erhöhter Fleck auf der Haut). Häufig kommt es zur Rhagadenbildung in den Körperfalten und zur Ausbildung von linearen Verletzungen in den Hautfalten.
Ein unangenehmer süßlicher Foetor (Geruch) weist auf eine bakterielle Superinfektion hin. Ein Hinweis auf eine intertriginöse Candidose oder ein allergisches Ekzem sind Satellitenherde.
Zu Beginn ist die intertriginöse Dermatitis oberflächlich, kann sich bei der Entstehung der linearen Wunden bis in die Dermis ausbreiten.
Die typischen Lokalisationen einer ITD sind:
• Gesäßfalte
• Leistenbeuge
• Bauchfalte
• Submammär (unter der Brust)
• Axillar
MASD (Moisture Associated Skin Damage)
Definition: Entzündung bzw. Schädigung der Umgebungshaut von Stomata und Wunden (z. B. durch starke Exsudation in Verbindung mit schlechtem Exsudatmanagment und/oder fehlender bzw. insuffizienter Entstauung). Unterteilt wird hierbei noch die peristomale feuchtigkeitsbedingte Dermatitis und feuchtigkeitsbedingte Dermatitis der Wundumgebung.
Feuchtigkeitsbedingte Dermatitis der Wundumgebung
Durch die chemische Zusammensetzung von Wundexsudat in Zusammenhang mit einer starken Exsudation und schlechtem Exsudatmanagement kann es zur Schädigung der Wundumgebung kommen. Die Anwesenheit von Bakterien, spezifischen Proteinen oder proteolytischen Enzymen sowie die Menge an Wundexsudat kann die Hautbarriere schädigen.
Symptome: Erythem, Mazeration, unregelmäßige, diffuse Wundränder
Peristomale feuchtigkeitsbedingte Dermatitis
Diese entsteht durch Kontakt mit Urin oder Stuhlgang, Schwitzen, Wundflüssigkeit oder anderen Flüssigkeitsquellen wie Schwimmen oder Baden.
Leckagen führen zu einem Kontakt mit aggressiven Enzymen und Flüssigkeiten, die eine Entzündung und schließlich Erosionen verursachen.
Symptome: Irritationen, Mazeration, Erosionen
Feuchtigkeitswunden
(auch: Feuchtigkeitsbedingte Läsion, Feuchtigkeitsläsion)
Feuchtigkeitswunden werden häufig fälschlicherweise als Dekubitus bezeichnet, obwohl es sich hierbei um Hautläsionen handelt, die nicht durch Druck oder Scherkräfte verursacht sind (vgl. puclas 2011).
Feuchtigkeitswunden sind meist oberflächlicher, d. h. es kommt zu einem teilweisen Hautverlust. Sollten sich feuchtigkeitsbedingte Läsionen infizieren, können sich Umfang und Tiefe vergrößern und bleiben nicht auf oberflächliche Hautschichten begrenzt. Für die Entstehung muss Feuchtigkeit vorhanden und mit der Haut in Kontakt sein.
Wunden, die auf die Analrinne begrenzt sind und eine längliche Form haben, sind in der Regel feuchtigkeitsbedingte Läsionen und kein Dekubitus. Es lassen sich bei Feuchtigkeitsläsionen keine Nekrosen finden und sie haben oft unregelmäßige oder diffuse Wundränder (vgl. puclas 2011).
Bei allen feuchtigkeitsbedingten Hautschädigungen ist der wichtigste Faktor für die Therapie die Elimination der auslösenden Ursache: die Feuchtigkeit.
3.2 Ulcus cruris
Die häufigsten Ursachen für ein Ulcus cruris sind Veränderungen der venösen oder arteriellen Durchblutung bzw. eine Kombination aus beidem, wie beim Ulcus cruris mixtum.
Weitere mögliche Ursachen für ein Ulcus cruris sind z. B. Malignome der Haut, Mykosen, Autoimmunerkrankungen (wie z. B. Vaskulitis, Pyoderma gangraenosum, Sklerodermie), aber auch metabolische Auslöser, wie z. B. bei einer Kalziphylaxie.
3.2.1 Ulcus cruris venosum
Hierbei handelt es sich um das schwerste Symptom der chronisch venösen Insuffizienz (CVI), bei der es sich um eine venöse Rückflussstörung handelt, die zu einer Stoffwechselstörung der Kutis und Subkutis führt.
Aufbau der Venen
Venen sind die Gefäße, in denen das Blut zum Herzen hinströmt. Da in ihnen ein niedrigerer Druck herrscht als in Arterien, ist ihre Wand dünner.
Eine Vene hat drei Schichten:
• Tunica interna (innere Schicht, auch Intima genannt, die aus Endothel besteht)
• Tunica media (mittelere Schicht, auch Media genannt, besteht aus glatten Muskelzellen und elastischen Fasern); diese Muskelschicht ist bei Venen deutlich schwächer als bei Arterien ausgebildet.
• Tunica externa (äußere Schicht, auch Externa genannt, besteht aus Bindegewebe und elastischen Fasern)
Venen