Chronische Wunden. Susanne Danzer

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Chronische Wunden - Susanne Danzer

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      International gibt es seit 2018 eine durch die WUWHS (World Union of Wound Healing Societies) modifizierte Einteilung für Wunddehiszenzen, die eine Infektion miterfasst.

      Tab. 3.14: WUWHS SWD Sandy Grading System

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      WUWHS SWD Sandy Grading System (angepasst an das Sandy SWD Bewertungssystem; WUWHS, 2018) (SWD = Surgical wound dehiscence [chirurgische Wunddehiszenz])

      3.5 Tumorwunden (auch malignom-assoziierte Wunden, maligne Wunden)

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      Definition Tumorwunde European Oncology Nursing Society (EONS) (2015):

      »Eine maligne kutane Wunde als Infiltration eines Tumors oder von Metastasen in die Haut, wobei Blut- und Lymphgefäße einbezogen sein können.«

      Malignom-assoziierten Wunden können folgende Ursachen zugrunde liegen:

      • Tumorwachstum (mit Invasion der Haut)

      • Defizit zwischen Tumorwachstum und Blutversorgung, in der Regel mit Ausbildung einer Tumornekrose

      • Tumorzerfall

      • Primärer Hauttumor

      • Entartung chronischer Wunden

      • Fern-/Regionalmetastasierung

      • Implantation bei OP

      Tumorwunden sind oft invasiv. Es können bis in tiefe Gewebsschichten reichende Defekte vorliegen, was zu einer erschwerten Behandlung und großen Exsudationsmengen führen kann, insbesondere wenn Lymphgefäße mitbetroffen sind.

      Die häufigsten Tumorarten, die exulzerieren können, sind: Plattenepithelcarcinome, Mamma-Karzinom, Weichteiltumore/Sarkome, T-Zell-Lymphome (z. B. Mycosis fungoides), Lymphmetastasen, Urotheltumore, Anal-/Rektalcarcinom.

      Die größten Gefahren für einen Patienten mit einer Tumorwunde bestehen in dem erhöhten Risiko einer Wundinfektion (durch den schlechten Allgemeinzustand der Patienten und das eingeschränkte Immunsystem) und/oder einer Tumorblutung.

      Ein häufiges Problem der Tumorwunden ist der Geruch, der durch den Zellzerfall in der Wunde und/oder durch Befall mit anaeroben Keimen entsteht und den Patienten stark belastet.

      Zumeist lassen sich diese Wunden durch ihre Malignität nur palliativ und nicht kurativ behandeln.

      Wichtig ist es, den Patienten mit einer Tumorwunde in seiner Gesamtheit zu sehen und seine Lebensqualität so weit es geht zu fördern.

      Erschwerend kommt die hohe psychische Belastung durch das Auftreten einer malignom-assoziierten Wunde hinzu, da so die Erkrankung nach außen sichtbar wird, besonders an Stellen, die sich nicht durch Kleidung verdecken lassen. Dieser psychische Aspekt darf bei der Versorgung der Betroffenen nicht außer Acht gelassen werden.

      Strahlenulzerationen

      Strahlenulzerationen sind Verbrennungen der Haut, die je nach Verletzungsgrad bis in tiefere Hautschichten reichen können. Ihre Entstehung und Ausdehnung ist abhängig von der Art der applizierten Strahlung, der Strahlendosis und der Eindringtiefe der Strahlen.

      Die einzelnen Hautschichten werden je nach Bestrahlungstiefe nach der Bestrahlung schlechter durchblutet, was durch Gefäßschäden im Bereich der Kapillaren verursacht wird. Nachfolgend atrophiert die Haut, wodurch sie dünner wird, Unterhautfettgewebe verschwindet, was Ulzerationen zur Folge hat.

      Muss ein Tumor mit einer höheren Strahlendosis behandelt werden, kann es zu solchen Verbrennungen im Bestrahlungsgebiet kommen.

      Tab. 3.15: Stadieneinteilung der akuten Strahlenreaktion der Haut

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      GradWHOCTC (Common Toxicity Criteria, NCI)

      3.6 Prätibiale Läsionen und Hauteinrisse

      3.6.1 Prätibiale Läsionen

      Diese Wunden kommen vorwiegend bei älteren Menschen vor und entstehen durch einfache Stürze oder durch Stoßverletzungen, z. B. an einem Möbelstück. Dabei muss es nicht immer gleich zu einem primären Hautdefekt kommen. Sie können sich auch als Blutansammlungen unter der Haut zeigen, die später aufplatzt, wodurch eine Wunde entsteht.

      Durch die dünne Altershaut oder bei Patienten, bei denen nach langjähriger Kortisonbehandlung eine Pergamenthaut entstanden ist, treten diese Verletzungen schnell auf, sehen relativ harmlos aus, heilen jedoch sehr schwer ab. Sie können alle Hautschichten betreffen. Aufgrund der zumeist mangelnden Durchblutung der entstandenen Hautlappen ist die Behandlung der Wunden oft problematisch.

      Da diese Wundart zumeist ältere Menschen betrifft, dauert die Abheilung aufgrund des Altersstoffwechsels in der Regel länger und kann somit den Zeitraum zur chronischen Wunde überschreiten.

      3.6.2 Hauteinrisse

      Hauteinrisse (oder auch Hautrisse) treten ebenfalls vorwiegend bei älteren und alten Menschen über 65 Jahren zuhause, im Krankenhaus, in der Langzeitpflege oder in Seniorenheimen auf.

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      Definition Hauteinriss ISTAP (International Skin Tears Advisory Panel) (2018): »Ein Hauteinriss ist eine traumatische Wunde aufgrund mechanischer Krafteinwirkung, einschließlich die Entfernung von Klebeflächen. Der Schweregrad kann in der Tiefe variieren (erstreckt sich nicht durch das Subkutangewebe).«

      Die Probleme bei diesem Wundtyp sind die häufig gezackte und unregelmäßige Form und die nur langsame Heilung, oftmals kommt es zum Absterben des betroffenen Hautlappens, was wiederum zu einer Verzögerung der Abheilung führt. Zudem sind Hauteinrisse in den meisten Fällen schmerzhaft.

      Häufige Ursachen für Hauteinrisse sind:

      • Stumpfes Trauma

      • Stürze

      • Während der Ausübung von Aktivitäten des täglichen Lebens

      • Verbands- und behandlungsbezogen

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