Sophienlust - Die nächste Generation Staffel 1 – Familienroman. Karina Kaiser

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Sophienlust - Die nächste Generation Staffel 1 – Familienroman - Karina Kaiser Sophienlust - Die nächste Generation

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das ist immer gleich wieder vorbei. Jetzt wollen wir gerne sehen, wie gut du schon reiten kannst. Willst du es uns zeigen?«

      Romina ließ sich nicht lange bitten, und an diesem Tag gab sie sich besonders große Mühe. Sogar Pünktchen war erstaunt über den gewaltigen Unterschied zur letzten Reitstunde. Sie vermutete allerdings, dass Romina den beiden Besuchern unbedingt imponieren wollte. Das gelang ihr auch. Linda und Daniel sparten nicht an Lob.

      Nachdem Sancho nach dem Reitunterricht versorgt war, wanderte Romina mit Denise, Linda und Daniel zurück zum Haus. Dabei hakte sie sich bei Linda und Daniel unter, als sei das die größte Selbstverständlichkeit der Welt.

      »Sie sind beide sehr nett«, gestand die Siebenjährige. »Ich kenne Sie erst seit heute, aber ich habe Sie richtig gern. Es ist schön, dass Sie nach Sophienlust gekommen sind.«

      »Das finden wir auch«, erwiderte Linda. »Wir finden dich nämlich auch ausgesprochen nett. Ich meine, alle Kinder, die wir hier getroffen haben, waren freundlich und nett. Aber dich haben wir besonders gern.«

      »Dann können wir ja ab heute gute Freunde sein«, schlug Romina vor. »Kommen Sie öfter nach Sophienlust? Das wäre schön. Es ist immer schön, wenn Freunde zu Besuch kommen.«

      »Ja, in der nächsten Zeit sind wir ganz bestimmt häufiger hier«, erklärte Daniel. »Und wir freuen uns, dass wir dich dann jedes Mal sehen.«

      Die Angst, dass sie vielleicht keinen Draht zu Romina finden würden, oder dass das kleine Mädchen ihnen ablehnend gegenüberstehen könnte, war vergessen. Wie von selbst hatte sich sofort eine gute Verbindung ergeben. Linda fragte sich insgeheim, ob es sie nicht doch gab, die geheimnisvolle Stimme des Blutes. Schließlich war Romina eng mit ihr verwandt. Aber sie war auch mit ihren Großeltern verwandt, und da hatte es mit der Stimme des Blutes absolut nicht geklappt.

      Daniel und Linda wussten noch nicht, was ihnen die Zukunft bringen und ob ihre Träume in Erfüllung gehen würden. Zumindest aber der erste wichtige Schritt war geschafft. Sie waren beide von Romina begeistert, und das kleine Mädchen hatte sie in sein Herz geschlossen. Mehr konnte im Augenblick niemand erwarten.

      *

      Mit einem Lächeln und den Gedanken an Daniel und Linda im Kopf war Romina an diesem Abend eingeschlafen. Doch der erholsame Schlummer hielt nicht bis zum nächsten Morgen an. Romina wurde von einem seltsamen Geräusch aus ihren Träumen gerissen.

      Sie blickte auf die Uhr und stellte fest, dass es erst kurz vor fünf Uhr früh war. Was war das nur für ein Geräusch gewesen, das sie geweckt hatte? Romina stellte sich diese Frage noch, als sie schon wieder einen seltsam klingenden Ton vernahm. Ihr Blick fiel auf Fabio, der nicht weit entfernt auf seinem Kissen lag. In regelmäßigen Abständen röchelte er und schien kaum Luft zu bekommen.

      Voller Angst um ihren Freund kletterte Romina aus dem Bett und ließ sich neben dem Hund auf dem Boden nieder.

      »Was ist denn los mit dir? Du hörst dich ja ganz furchtbar an. Was soll ich denn jetzt nur machen?«

      Heidi, die das Zimmer mit Romina teilte, war durch die Unruhe nun ebenfalls geweckt worden und wollte wissen, was sich ereignet hatte. Bevor Romina etwas erklären konnte, begann Fabio wieder laut zu röcheln.

      »Ui, das hört sich aber schlimm an«, stellte Heidi fest. »Ich glaube, Fabio ist sehr krank. Wir müssen ihm helfen. Ich wecke Schwester Regine, und dann bringen wir den armen Fabio zu Onkel Hans-Joachim in die Praxis.«

      »Das geht doch nicht«, bemerkte Romina trotz ihrer Sorge um den Hund. »Du kannst zwar Schwester Regine wecken, aber in die Praxis können wir nicht fahren. Es ist mitten in der Nacht, und da ist alles noch geschlossen.«

      »Ach was, guck mal auf den Wecker. Es ist genau fünf Uhr. Bis wir bei Onkel Hans-Joachim in Bachenau sind, ist es noch viel später. Bis dahin ist er sicher sowieso schon wach. Außerdem ist er daran gewöhnt, dass er oft auch mitten in der Nacht gestört wird. Um diese Zeit werden nämlich manchmal Fohlen oder Kälber geboren, und wenn das nicht von allein geht, muss Onkel Hans-Joachim sofort hinfahren.«

      Heidi machte sich auf den Weg zu Schwester Regines Zimmer. Romina blieb zurück und streichelte liebevoll Fabios Kopf. Auch jetzt röchelte der Hund anfallsweise in kurzen Abständen, und Romina machte sich große Sorgen. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was Fabio fehlte.

      Schwester Regine, die wenig später einen Blick auf das Tier warf, hatte ebenfalls keine Erklärung für dessen Beschwerden, und beschloss, augenblicklich nach Bachenau zu fahren.

      »Darf ich auch mitkommen?«, erkundigte Heidi sich. »Ich weiß, dass ich eigentlich pünktlich in der Schule sein muss, und wenn es bei Onkel Hans-Joachim länger dauert, schaffe ich das nicht. Aber ich will doch wissen, ob der arme Fabio sehr krank ist. In der Schule müsste ich sowieso dauernd an ihn denken und könnte nicht richtig aufpassen.«

      »Dann komm ruhig mit«, entschied die Kinderschwester, während sie Fabio samt Kissen vorsichtig auf den Arm nahm, um ihn zum Auto zu bringen. »Die Schule ist heute ausnahmsweise einmal nicht so wichtig.«

      *

      Schwester Regine hinterließ eine kurze Nachricht für die anderen Bewohner von Sophienlust, die alle noch schliefen.

      Anschließend machte sie sich mit den beiden Mädchen und Fabio auf den kurzen Weg nach Bachenau.

      Hans-Joachim war gerade aufgestanden und wollte duschen gehen, als ein Wagen draußen auf das Gelände fuhr und dort anhielt. Auch Andrea, die ebenfalls erst vor wenigen Minuten das Bett verlassen hatte, war dieser Wagen aufgefallen.

      »Das ist Schwester Regines Auto«, stellte Andrea verschlafen und doch besorgt fest. »Wenn die zu dieser nächtlichen Stunde hier erscheint, muss etwas passiert sein.«

      Statt duschen zu gehen, schlüpfte Hans-Joachim rasch in einen Hausanzug. Die Dusche konnte ebenso warten wie das Frühstück. Der Tierarzt zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass Schwester Regine ihm einen Notfallpatienten bringen wollte, der sofortige Hilfe benötigte.

      Nur ein paar Minuten später stellte Hans-Joachim fest, dass er sich nicht getäuscht hatte. Fabios Atemgeräusche hörten sich dramatisch an und wurden immer wieder von kurzen Erstickungsanfällen unterbrochen. Heidi stand mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen da, und über Rominas Wangen rollten dicke Tränen.

      »Was ist mit Fabio?«, wollte sie wissen. »Ist er sehr krank? Muss er jetzt sterben? Ich will nicht, dass er zu Mama und Papa auf den Stern geht. Fabio soll bei mir bleiben. Ich habe ihn doch so lieb.«

      Hans-Joachims Gesicht drückte große Besorgnis aus, als er den Hals des Hundes intensiv abtastete. Dann hellte sich sein Gesicht plötzlich auf.

      »Ich glaube, dass ich deinem Fabio helfen kann. Er wird ganz bestimmt noch sehr lange bei dir bleiben. Trotzdem ist es gut, dass du gleich mit ihm hergekommen bist. An dieser Sache hätte er nämlich ziemlich bald tatsächlich sterben können. Jetzt muss ich ihm erst einmal eine Spritze geben, damit er sich ein bisschen beruhigt. Ohne die Beruhigungsspritze lässt er sich das nämlich nicht gefallen, was ich gleich tun muss.«

      »Musst du den armen Fabio etwa operieren?«, erkundigte Heidi sich. »Also, wenn du ihn aufschneiden willst, um ihm zu helfen, will ich das aber nicht sehen. Da gehe ich lieber weg.«

      »Keine Sorge, ich brauche Fabio nicht aufzuschneiden«, versicherte Hans-Joachim, während er Fabios Reflexe testete.

      Das

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