Der Bergpfarrer Staffel 20 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 20 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Mutter, die Bender-Rosi.

      »Es tut mir leid, dass ich stören muss, aber ich habe hier einen dringenden Anruf für dich, Madl.«

      »Einen Anruf? Wer ist es denn?«

      »Ein gewisser Herr Meissner. Er sagt, es sei ungemein wichtig. Es geht um den Hof.«

      Michaela blinzelte überrascht, denn sie kannte niemanden dieses Namens. Trotzdem erhob sie sich. »Sie entschuldigen mich einen Augenblick, Frau Leutner?«

      Ohne eine Antwort abzuwarten, folgte Michaela ihrer Mutter zum Telefon und nahm den Hörer entgegen. Nachdem sie sich gemeldet hatte, sagte sie eine ganze Weile lang gar nichts mehr, denn es war der Anrufer, der sprach. Am Ende brachte sie nur ein erstauntes »Oh!« zustande.

      »Sind S’ wirklich absolut sicher?«, fragte sie dann. »Also gut, wenn das so ist. Vielen Dank.«

      »Was ist denn los, Madl?«, wollte ihre Mutter wissen, nachdem sie aufgelegt hatte.

      »Das erzähl’ ich dir alles gleich in Ruhe«, erwiderte Michaela strahlend. »Zuvor habe ich allerdings noch etwas zu erledigen.«

      *

      »Das kann unmöglich Ihr Ernst sein!« Silvia Leutners Stimme überschlug sich fast vor Empörung. »Das können S’ net machen!«

      »Und ob ich das kann«, erwiderte Michaela gelassen. »Finden S’ sich damit ab, Frau Leutner, denn es ist bereits beschlossene Sache: Ich werd’ den Hof net verkaufen. Weder an Sie noch an Ihren feinen Freund, den Herrn Hofstädter.«

      »Was hat Karsten denn nun schon wieder damit zu tun?«

      »Im Grunde überhaupt nix – aber Sie können ihm trotzdem schöne Grüße von mir ausrichten und ihm mitteilen, dass seine ganze Müh’ umsonst g’wesen ist. Er hätt’ es sich also sparen können, mir schöne Augen zu machen, bloß um mich zum Verkauf des Hofes zu überreden.«

      »Ich wüsst’ net, was das mit mir zu tun hätt’. Ja, der Karsten und ich, wir waren einmal ein Paar, aber das ist schon ewig her. Wenn S’ ihm also etwas zu sagen haben, dann tun S’ das gefälligst selbst!«

      Michaela runzelte die Stirn. »Wollen S’ damit sagen, zwischen Ihnen und dem Karsten ist nix?«

      »Wissen S’ was? Das wird mir hier langsam wirklich zu albern. Was ist jetzt mit dem Hof? Wollen S’ nun verkaufen oder net?«

      »Nein«, antwortete Michaela fest.

      Die attraktive Blondine sprang von ihrem Stuhl auf, ihr Blick war wutentbrannt. »Das hätten S’ mir auch früher sagen können«, fauchte sie. »Dann hätt’ ich mir die ganze Müh’, die Papiere vorzubereiten und hier herauf zu fahren, ebenso gut auch sparen können.«

      Mit diesen Worten klaubte sie die Vertragsunterlagen vom Tisch zusammen und lief dann, ohne sich zu verabschieden, an Michaela vorbei aus dem Raum.

      Nur Sekunden später schaute Sebastian Trenker durch die offene Tür herein. »Ist was passiert?«, erkundigte er sich. »Die Frau Leutner ist gerade an mir vorbeigestürmt, als wär’ der Leibhaftige höchstpersönlich hinter ihr her.«

      Michaela lachte. »Ich hab’ ihr bloß erklärt, dass ich net an sie verkaufen werd’. Mir scheint, dass s’ darüber net gerade sehr erfreut g’wesen ist.«

      »Sie verkaufen nun doch net?« Der Pfarrer von St. Johann lächelte zufrieden. »Darf ich fragen, was Sie zu diesem plötzlichen Sinneswandel veranlasst hat?«

      »Natürlich dürfen S’, Herr Pfarrer. Es ist so, dass ich vorhin einen Anruf erhalten hab’, der alles ändert.«

      »Tatsächlich?«

      »Ja, der Anrufer war der Vertreter einer großen Reisegesellschaft, die sich speziell auf alternative und ökologische Urlaubsangebote spezialisiert hat. Und jetzt stellen S’ sich vor, Herr Pfarrer, die Leut’ haben von unserem Hof gehört und wollen mit uns zusammenarbeiten.«

      »Was hör’ ich da?«, fragte die Bender-Rosi, die gerade aus der Küche kam. »Woll’n die aus unserem Höfl etwa ein Hotel machen?«

      Michaela schüttelte den Kopf. »Nein, viel besser. Natürlich müssten ein paar Räume hier im Wohnhaus zu Gästeunterkünften umgestaltet werden, man könnte auch über einen Anbau nachdenken, doch der Tourismus soll nur eine Art zweites Standbein sein, während der Rest des Hofbetriebes ganz normal weiterläuft.«

      »Und wer soll einen solchen Umbau bezahlen?«

      »Der Herr Meissner meinte, dass sein Unternehmen bereit sei, die Kosten zu übernehmen. Und das Beste ist: Angeblich arbeite bereits jemand an einem Plan, um die finanzielle Zwangslage des Hofes zu klären.«

      Tränen traten der Bender-Rosi in die Augen. »Ist das wirklich wahr, Madl? Heißt das, wir können das Höfl doch behalten?«

      Glücklich schloss Michaela ihre Mutter in die Arme. »Es sieht tatsächlich ganz danach aus, Mutter.«

      *

      Es war schon ziemlich spät am Nachmittag, als Michaela mit ihrer Mutter und Sebastian Trenker aus dem Krankenhaus zurückkehrte. Ludwig Bender hatte die Nachricht, dass er seinen Hof nun aller Voraussicht nach doch behalten durfte, mit großer Freude aufgenommen. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass sich tatsächlich alles so entwickelte, wie sie es sich erhofften.

      »Eines frage ich mich aber doch«, sagte Michaela, als sie mit dem Pfarrer von St. Johann am Küchentisch beisammen saß. »Dieser Herr Meissner ist doch nicht durch Zufall ausgerechnet auf unser Höfl gestoßen. Irgend jemand muss ihn auf uns aufmerksam gemacht haben, meinen S’ net? Und dieser Unternehmensberater, der uns in den nächsten Tagen aufsuchen soll, um eine Sanierung auszuarbeiten, wer hat den beauftragt?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich versteh’ das alles net. Wer tut sowas für uns? Und warum?«

      Sebastian Trenker lächelte. »Ich kann mir schon vorstellen, wer dafür verantwortlich ist«, sagte er. »Allerdings befürcht’ ich, dass Sie die Wahrheit gar net hören wollen.«

      »Aber warum denn das net? Ich bin demjenigen zutiefst zu Dank verpflichtet. Er hat das Unmögliche geschafft und dem Vater und der Mutter das Höfl gerettet. Warum sollt’ ich davon nix wissen wollen?«

      »Vielleicht, weil ich derjenige bin?«, erklang plötzlich eine Stimme von der Küchentür her.

      Michaela sprang von ihrem Platz auf. Als sie Karsten erblickte, runzelte sie die Stirn. »Du?«, fragte sie irritiert und verengte die Augen zu Schlitzen. »Was willst d’ hier? Ich hätt’ nicht für möglich gehalten, dass du dich noch einmal hierher wagen würdest, nach allem, was passiert ist!«

      »Vielleicht würdest du mir zuerst einmal erklären, wovon du eigentlich redest«, erwiderte Karsten lächelnd. »Um ehrlich zu sein, ich weiß nämlich immer noch net, warum du so ärgerlich auf mich bist.«

      »Da fragst’ noch? Aber schon recht, du kannst ja schließlich net wissen, dass ich dich zusammen mit deiner Freundin im Café hab’ sitzen seh’n. Eure innige Umarmung hat wirklich keine Fragen offen g’lassen!«

      »Du meinst die Silvia und mich?« Zuerst starrte er die Michaela nur fassungslos an, dann fing er an zu lachen.

      »Was

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