Katzmann und das verschwundene Kind. Franziska Steinhauer
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«Ach! Und jetzt denkst du, bei einem Reporter hätten sie weniger Berührungsängste? Wo sie davon ausgehen müssen, dass ich die Information sofort unter Nennung des Namens in die Zeitung setze?» Katzmann war noch immer verärgert.
«Genau!», lachte Fritz und triumphierte in Gedanken. Er spürte längst, dass er Konrad am Haken hatte.
Schweigend starrten sie auf ihre Gläser.
Fritz wusste, dass er jetzt kein Wort mehr sagen durfte, sonst würde der Freund einfach aufstehen und gehen. Er hatte oft genug erlebt, wie abweisend Konrad sein konnte, wenn er sich gedrängt fühlte. Das lag vielleicht an seinem Vater, der immer nur forderte und so gut wie nie ein gutes Wort übrig hatte. Fritz wusste aber auch, dass diese Phase des Schweigens nicht zu lange dauern durfte, sonst würde es beiden schwerfallen, das erste Wort zu sagen.
«Ich brauche den Namen und die Adresse der Familie und der Zeugen, die ihr befragt habt», unterbrach Konrad die Stille.
Ja, dachte Fritz, ich habe es doch gewusst! Laut versicherte er: «Geht in Ordnung.»
Als alles in dem Notizbuch aufgeschrieben war, schob Konrad das Büchlein in die Tasche zurück und bestellte für Fritz noch ein Bier. «Morgen muss ich nach Katja suchen. Wie gesagt, der kleine Hund gehört eigentlich ihr. Sie hat sich mutig ins Wasser gestürzt, um ihn zu retten. Außerdem muss ich ihm etwas zu essen besorgen. Die letzten Reste meiner Wurst habe ich ihm schon gefüttert, und der Kleine wird Hunger haben.»
«Ich koche für unseren Thomas das Futter selbst. Beim Schlachthof kann man manchmal Reste kaufen. Aber so ein Schäferhund frisst natürlich ganz andere Mengen als dein Zwerg.»
«Guter Tipp. Aber falls er heute noch etwas fressen möchte, muss er nehmen, was noch da ist - wie ich auch», lachte Katzmann.
«Versuch es doch mit Rührei, falls du Eier hast. Ohne Salz für Harry, mit Gewürzen für dich. Du solltest ihm auch ein bisschen Wasser hinstellen.»
Als sie eine halbe Stunde später aus der Kneipe traten, wurden sie von einem unerbittlichen Wind gepackt und förmlich auf die dunkle Straße gerissen. Die Kälte biss und zwickte sie in Gesicht und Hände. Katzmann, dessen Mantel noch zu Hause trocknete, zog die Jacke vor der Brust enger zusammen und schimpfte leise vor sich hin.
«Ich komm noch ein Stück mit», entschied Ganter. Er spähte in die Nebengasse. «Hast du das auch gehört?»
«Was?»
«So ein seltsames Gurgeln. Mir war auch, als hätte ich jemanden um die Ecke flitzen sehen.»
«Oh! Deshalb bekomme ich Polizeischutz?», feixte Konrad.
«Wenn du es so sehen willst. Ansonsten ist die Begleitung ein Freundschaftsdienst.»
Auch Konrad spähte jetzt in die finstere Gasse. Doch es war nichts mehr zu hören. «Glaubst du, es könnte etwas mit Politik zu tun haben?», fragte er dann.
«Ja. Für mich sah es aus wie eine Gruppe Spartakisten.»
«Ich meine das Verschwinden des Kindes, Fritz! Wollte sich jemand rächen? Immerhin arbeitete der Vater in der Rüstungsindustrie, war also bei den Kriegsbefürwortern - und es gibt mehr als genug, die schon lange Frieden fordern.»
Perplex starrte Fritz Ganter seinen Freund an. «Mann! Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen!»
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