Traum-Heiler. Robert Moss A.

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Traum-Heiler - Robert Moss A.

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Zug woandershin nehmen. Wie wär’s mit Florida? In Florida ist es schön.«

      Carol dachte: Diese Frau will mich an einen Ort schicken, der nichts mit dem hier zu tun hat. Um die Situation besser einschätzen zu können, ging Carol auf den Flieger zu. Die Mitarbeiterin der Fluglinie wich lächelnd beiseite. Carol sah sich die Passagiere im Flugzeug an. Darunter waren auch ihre verstorbenen Eltern. Alle winkten zum Abschied, und ihr wurde klar, dass sie alle tot waren. Vielleicht war das der Grund, weshalb sie nicht in diesem Flugzeug saß. Aber sie hatte trotzdem ein Flugticket. Wofür? Carol ging zurück durch den Gang und merkte, dass sie bis an die Decke federn konnte. Je höher sie federte, desto höher wurde die Decke, und so schlug sie sich nicht den Kopf an. Es machte Spaß!

      Sie erforschte den Flughafen noch weiter und entdeckte am Ende einer der Hallen eine Gruppe von Leuten, die dort ein Picknick veranstalteten. Ein Mann bückte sich unter den Picknicktisch und fing an, einen kleinen Jungen zu befummeln. Entsetzt rannte Carol hin und zog den Mann von dem Kind weg. Ein zweiter Mann eilte ihr zu Hilfe. Gemeinsam zerrten sie den Pädophilen von dem Jungen weg.

      Der Helfer schubste den Täter in Carols Richtung, damit sie mit ihm fertig werden sollte, und nahm den kleinen Jungen in seine Obhut. Sie hatte das Gefühl, genug Kraft zu haben, um den Täter zu überwältigen. Sie packte ihn am Kopf und hielt ihn wie in einem Schraubstock fest, so dass er gezwungen war, ihr in die Augen zu sehen. »Sie brauchen Heilung«, sagte sie mit fester Stimme zu ihm. »Sie müssen da hingehen, wo Sie Heilung bekommen.« Dann schob sie ihn durch die Halle zu den anderen, die darauf warteten, ihn in Empfang zu nehmen.

      Carol wachte fasziniert, berauscht und zugleich verwirrt aus diesem Traum auf. Was hatte sie am Flughafen gemacht? War ihr Freund Patrick unter den Passagieren des silbernen Flugzeugs? War das Kind, das beinahe zum Opfer geworden wäre, Patrick als kleiner Junge? Woher hatte sie im Traum gewusst, wohin sie den pädophilen Täter bringen musste, damit er Heilung erfahren könnte, und was dort auf ihn wartete? Und was hatte ihr Flugticket zu bedeuten? Was war ihr eigenes Reiseziel gewesen?

      Carol glaubte, um echte Antworten auf diese Fragen zu erhalten, müsste sie zu dem Flughafen mit dem silbernen Flieger zurückkehren. Sie wollte dabei Unterstützung bekommen, und so erzählte sie den Traum in einem meiner Workshops. Nachdem wir über ihn diskutiert hatten, fand sie, dass sie als Allererstes mehr über ihr Flugticket herausfinden müsste. Bedeutete es etwa, dass sie eine Verabredung mit dem Tod hatte?

      Während ich trommelte, streckte sich Carol auf dem Teppich aus und machte die Augen zu. Dann ließ sie ihr Bewusstsein zurück in die Flughalle gehen, während unser Kreis aus aktiven Träumern über sie wachte.

      Bei diesem zweiten Besuch auf dem Flughafen blieb sie nicht lange im Terminal. Eine spirituelle Lehrmeisterin, die sie die uralte Ur-Mutter nennt, erschien ihr und trug sie »hinaus und hinauf«, damit sie sich den Flughafen von hoch oben ansehen konnte. »Wir passen auf dich auf«, sagte die uralte Ur-Mutter zu ihr. Carol fragte sie nach dem Flugticket. Die Ur-Mutter beruhigte sie: »Jeder hat ein Flugticket. Sieh dir deins mal näher an.«

      Carol untersuchte ihr Ticket und ihr fielen mehrere Daten auf. Einige von ihnen waren aus der Vergangenheit. Als sie zurückdachte, merkte sie, dass diese Daten zu lebensbedrohlichen Krisen in ihrer Vergangenheit passten, darunter auch zur Herzoperation, die sie als Kind durchgemacht hatte. Außerdem entdeckte sie auf ihrem Flugticket ein Datum in der nicht allzu fernen Zukunft. »Mach dir deswegen keine Sorgen«, sagte die Ur-Mutter. »Diese Dinge sind nicht so fest vorherbestimmt, wie manche Menschen denken.«

      Als Carol sich nach den Leuten erkundigte, die sie auf dem Flughafen gesehen hatte, machte die Ur-Mutter ihr deutlich, dass sie alle - nicht nur die Passagiere im Flugzeug - schon verstorben waren. »Über all das wirst du noch mehr erfahren. Jetzt musst du erst mal das hier erleben.« Die Ur-Mutter nahm Carol an der Hand und flog immer schneller immer höher, bis sie sich auszudehnen und in Licht zu bersten schienen. Carol empfand dabei freudige Verwunderung, Verbundenheit und Mitgefühl. »Ich sah die Verbindungen zwischen allem Leben. Ich begegnete dem Atem des Horizonts.«

      Das Abenteuer, das mit dem silbernen Flugzeug angefangen hatte, setzte sich fort und vertiefte sich noch. In einem anderen Traum tauchte der Mann, der ihr geholfen hatte, den Kinderschänder festzunehmen, an Carols Seite auf. Er führte sie in einen Freizeitpark und brachte sie zum Lachen, indem er ein Lagerfeuerlied sang. Als sie ihn nach seinem Namen fragte, sagte er ihr, er sei ein Schutzgeist. Er wollte ihr seinen Namen noch nicht nennen, da sie dann womöglich anfangen würde, an der »Echtheit« ihres Erlebnisses zu zweifeln. Wenn sie mehr erlebt hatte, würde sie mehr erfahren. »Die Ur-Mutter hat mich geschickt, um dir zu helfen«, versicherte er Carol. »Du kannst dich bei ihr nach mir erkundigen.«

      Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ging Carol in ihrer Traumstadt eine Straße entlang und summte dabei das Lagerlied. Es war mehr als nur ein lustiges Lagerfeuerlied, wie ihr klar wurde; es ging darin um Einweihung und eine ganz besondere Prüfung.

      Durch das Lied wurde ein ungewöhnlich großer Mann auf sie aufmerksam. Er ging mit einem kleinen Jungen spazieren, der dem Kind auf dem Picknick ähnelte.

      Der große Mann blieb stehen und fragte sie nach dem Lied. Er sah aus wie ein riesiger Storch, der sich aus unglaublicher Höhe hinunterbeugte. »Moment mal«, forderte Carol ihn auf. »Würden Sie mir bitte sagen, was hier läuft?«

      Die obere Hälfte des hochgewachsenen Mannes beugte sich vornüber und trennte sich vom Rest, so dass er ein normal großer Mann wurde. Jetzt bemerkte Carol, dass er auf den Schultern eines zweiten Mannes gestanden hatte, den sie als denjenigen wiedererkannte, der sich als Schutzgeist ausgegeben hatte. Merkwürdig. Doch wie sie festgestellt hatte, gelten in anderen Welten andere Gesetze. »Mein Name ist Raphael«, sagte der Beschützer.

      »Du hast den Kinderschänder in meine Richtung geschubst, damit ich mich um ihn kümmere.«

      »Ich wusste, du bist stark genug.«

      »Und du hast dich um den kleinen Jungen gekümmert.«

      »Ja.«

      »Und du bist Raphael?« Langsam dämmerte ihr die Bedeutung seines Namens.

      »Ich bin Raphael. Nicht analysieren, Carol. Geh jetzt mit meinem Freund.«

      Carol wandte sich dem Mann zu, der auf seinen Schultern gesessen hatte. »Und du bist -?«

      »Michael.«

      Natürlich. Raphael und Michael. Carol hatte ihre Namen zwar in Gebeten gesprochen, doch sie hätte nie gedacht, ihnen jemals persönlich zu begegnen - und schon gar nicht auf diese ungewöhnliche Weise.

      Michael sagte: »Ich weiß, du hast Fragen über dein Flugticket, vor allem über das Datum in der Zukunft. Ich werde dich hinbringen.«

      »In die Zukunft?«

      »Dir wird nichts geschehen.«

      So ließ sich Carol von Michael leiten. Sie kamen so schnell wie Gedanken zu einer Versammlung im Freien. Carol kannte einige der Leute, doch sie sahen älter aus. Es wurden Tüten mit Fast Food herumgereicht. »Iss den Cheeseburger nicht«, sagte Michael zu Carol. Ihr wurde klar, dass sie eine Zukunftsversion von sich selbst sah, die schon graue Haare hatte. Die Carol der Zukunft wollte gerade in einen Cheeseburger beißen. Durch Michaels Aufforderung neugierig geworden, drang Carol in die Gedanken ihres zukünftigen Selbst. Iss diesen Cheeseburger nicht. Sie fühlte, wie es ihrem zweiten Ich widerstrebte zu gehorchen. Es gab hier nur Cheeseburger und sie hatte Hunger. Du willst nicht daran ersticken. Sie beobachtete, wie ihr zweites Ich die Finger vom Fast Food ließ.

      Nun

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