Hilde Domin. Ilka Scheidgen

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Hilde Domin - Ilka Scheidgen

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ihrem Mann die geliebte Wohnung zu verlassen. Sie fuhren die ganze Nacht hindurch bis nach Sizilien. Was sie vorausgeahnt hatte, traf ein. Am nächsten Morgen stand die Polizei vor der Tür, um sie ins Gefängnis abzuholen.

      Die Abreise aus Rom schien zwar überstürzt, doch war sie schon seit einiger Zeit geplant und vorbereitet. Der Plan war, nach England zu gehen. Doch dafür brauchten sie ein Visum. Nur weil Hildes Eltern in England lebten und sie zusätzlich englische Verwandtschaft hatten, war es ihnen möglich, eines zu bekommen. Das war ein großer Glücksfall, denn England erteilte normalerweise nur noch für Kinder oder alte Menschen Visa. „Es war wie ein Wunder“, sagt Hilde Domin.

      Deshalb ist ihr die Dankbarkeit so wichtig, das Nicht-Vergessen von erfahrener Hilfe, ohne die sie heute nicht mehr leben würde und die sie deshalb auch anderen Menschen zukommen lassen möchte. Nach ihrer Lieblingstugend befragt, sagte sie einmal: „Eine glückliche Hand für andere zu haben.“ Und welche Fehler sie am ehesten entschuldigen würde? „Die, die aus Hilfsbereitschaft begangen werden.“

      Den Glauben an den Menschen nicht zu verlieren, das ist das, was die Dichterin und den Menschen Hilde Domin kennzeichnet.

      An das Wunder glauben, davon spricht auch ein kleines Gedicht, das wie die Essenz eines leidgeprüften, eines widerständigen, eines von unverlierbarer Hoffnung geprägten Lebens ist. Es gehört zu den am meisten gelesenen, übersetzten, veröffentlichten, an die Wände vieler Wohnungen gepinnten Gedichte:

       Nicht müde werden

       sondern dem Wunder

       leise

       wie einem Vogel

       die Hand hinhalten.

      So gelang es Hilde und Erwin Palm, doch noch einen halbwegs geregelten Fortgang aus Italien zu schaffen. Um den Transport ihrer Möbel und vor allem der stattlich angewachsenen Zahl an Büchern nach England finanzieren zu können, mussten sie allerdings das elterliche Porzellan und Silber, ihre Hochzeitsgeschenke, verkaufen.

      Auf die nächste Station ihres Exils bereiteten sie sich mit der Lektüre von englischen Gedichten vor. Ihre Eltern hatten ihnen, sobald sie das Visum bekommen hatten, Bücher von Keats, Shelley und Swinburne geschickt.

      Der Abschied von Italien, von Rom vor allem, fiel ihnen alles andere als leicht, hatten sie hier doch mehr als sechs glückliche Jahre verbracht. Rückblickend sagt Hilde Domin zu jenen Jahren. „Ja, es ist wahr, wir haben dort glückliche Augenblicke gehabt. Nein, auch das ist verkehrt. Es war eine glückliche Zeit, aus der wir ununterbrochen aufgeschreckt und aufgejagt wurden. Für uns, die wir jung und zusammen waren, die wir jeden Morgen die Sonne über Forum und Palatin aufgehen sahen, über der großartigen und geliebten Stadt, und die wir abends miteinander lasen, was er tags geschrieben hatte, war es eine anstrengende Zeit, in der wir jeweils nur kurze Strecken lang unsere Kontinuität mit uns selber bewahren konnten. Versucht haben wir es immer wieder. Objektiv und von außen gesehen, war es eine Hundezeit. Im Politischen wie im Ökonomischen. Aber nur von außen. Nur objektiv.“

      Im Februar 1939 verließen die Palms endgültig Italien, um über Frankreich nach England zu emigrieren. Während sie nach Italien noch auf eigenen Entschluss gegangen waren, war das Verlassen Italiens erzwungen. Sie wurden ausgewiesen wie alle Exilanten.

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