Selig sind die Trottel!. Frank Bonkowski

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Selig sind die Trottel! - Frank Bonkowski

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      Warum hat Jesus sich taufen lassen, wenn das Symbol nicht passt? Drei Beispiele, die uns einer Antwort näher bringen:

      Als ich eines schönen Morgens in meinem Lieblingscafé an der Sunshine Coast in Kanada saß, konnte ich beobachten, wie am Nebentisch ein Pastor einem seiner Gemeindemitglieder die Bibel erklärte. „Discipleshiptraining“ nennt man das dort. Während dieser Lektion fiel mir auf, wie der Pastor körperlich immer größer zu werden schien in seinem Sessel und der Schüler immer mehr in sich zusammensackte. Der eine war die reinste Quelle der Weisheit, während der andere gar nichts zu bieten hatte, außer seiner vollen Aufmerksamkeit und seiner Verehrung für den weisen Lehrer.

      Ist das die Art von Beziehung, die Jesus sich mit uns wünscht?

      Während ich dies schreibe, sitzt ein Freund von mir im Gefängnis, weil er in eine Messerstecherei verwickelt war. Die Motive sind nach außen hin noch nicht ganz klar, aber mein Freund, ein Ausländer, weiß, dass er große Schuld auf sich geladen hat. Es gibt nicht wenige gute Bürger und Christen in unserer Stadt, die jetzt Sätze bringen, die mit „Ich wusste ja gleich das man denen nicht trauen kann …“, oder „Ich würde ja nie …“ beginnen.

      Würde Jesus, der selber nie gesündigt hat, solche Sätze gebrauchen? Warum nicht? Was glaubst du? Würde Jesus eher kluge Reden halten oder einfach neben meinem Freund im Knast sitzen und mit ihm weinen?

      Einige der schlechtesten Lehrer, die ich hatte, waren die super intelligenten, die nicht verstehen konnten, dass ich doofer Schüler ihren total einfachen Schulstoff nicht begreifen konnte. Einige der besten Lehrer waren diejenigen, die es selber nicht immer leicht hatten in ihrer Schülerlaufbahn. Die hatten in der Regel Verständnis für einen wie mich!

      Kann es sein, dass es Jesus wichtiger war, mich zu verstehen, um mich zu belehren, als mich zu belehren, damit ich alles verstehe?

      Warum hat Jesus sich taufen lassen? Weil er sich mit mir identifizieren möchte, mit meinem Freund im Knast, der sich schämt, weil er das Leben nicht hinbekommt. Und genau so beginnt auch die Bergpredigt. Gott will gerade dich in seinem Team. Keiner ist zu klein, doof, schlecht, ungebildet. Gott will mit dir zusammen die Welt verändern.

      Zum Nachdenken

      Es ist sicher gut, Jesus nachzufolgen und seinem Beispiel zu folgen. Aber was hältst du von der Idee, dass sein größter Wunsch es ist, neben dir durchs Leben zu gehen und diese Welt mit dir zu verändern? (Johannes 15,15).

      5. Die Abschlussprüfung

      Der Professor stand vor seinen 20 Medizinstudenten. „Bevor ich Ihnen die Abschlussprüfung präsentiere, möchte ich mich herzlich bei allen von Ihnen bedanken! Sie haben das ganze Semester über gut mitgearbeitet. Mir hat die Zeit mit Ihnen viel Spaß gemacht. Da die meisten von Ihnen im nächsten Jahr an einer anderen Universität Medizin studieren werden, trennen sich unsere Wege nun leider. Weil ich denen, die diese Woche vielleicht ein bisschen zu viel gefeiert haben, den Notenschnitt nicht vermiesen möchte, mache ich Ihnen jetzt folgendes Angebot: Wer auf die Abschlussprüfung verzichten möchte, darf jetzt gehen und wird eine Zwei von mir bekommen!“ Nach kurzer Denkpause entschieden sich 15 Studenten, das Angebot anzunehmen, und verließen ziemlich erleichtert den Saal.

      „Okay, damit wäre unsere Gruppe nun deutlich kleiner. Dies wäre dann die letzte Chance, bevor ich die Unterlagen verteile. Möchte sich noch jemand die Arbeit ersparen?“ Ein letzter Student stand auf und nahm das Angebot an. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schrieb der Professor die Namen der verbliebenen Prüflinge auf und sagte: „Ich freue mich, hier vier selbstbewusste Studenten im Raum zu sehen. Sie haben hart gearbeitet und sind mit Recht selbstbewusst. Selbstbewusstsein ist für Ihren späteren Beruf sehr wichtig. Gut, dass Sie gelernt haben, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Jeder von Ihnen bekommt eine Eins.“

      KOMMENTAR

      Ein gesundes Selbstbewusstsein! Das ist für Jesus ein wichtiger Schlüssel zum Eintreten in sein Reich, denn nur damit trauen wir uns, in Gottes neuer Welt mitzumachen. Wenn ich mir nichts zutraue, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich mich für andere Menschen einsetze und bereit bin, Opfer für sie zu bringen. Deshalb beginnt die Bergpredigt mit den Worten, die für seine Zuhörer revolutionär gewesen sind: „Ihr seid selig! Ihr seid von Gott gewollt! Gott selber traut euch zu, in seiner neuen Welt mitzumischen.“

      Zum Nachdenken

      Wer oder was gibt dir Selbstvertrauen?

      Was tust du, um deinen Kindern oder Freunden zu helfen, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln?

      6. Die perfekte Punktzahl

      (Diese Geschichte soll tatsächlich passiert sein, und zwar an einer kanadischen Universität.)

      Eigentlich ist sie seine beste Studentin. Sie ist intelligent, studiert fleißiger als alle anderen, und was sie anpackt, gelingt ihr. Nur eine Sache nervt! Sie hat sehr wenig Selbstvertrauen, hat große Angst, einen Fehler zu machen, und mit ihrer Unsicherheit treibt sie sich selbst und alle anderen in den Wahnsinn. Dieser ständige Druck, nicht versagen zu dürfen, macht sie kaputt. Kein Lob, keine ermutigenden Worte ihres Professors oder eines Mitstudenten können sie beruhigen. Und so nett sie auch ist, ist ihr Verhalten für jeden Beteiligten – und natürlich besonders für sie selbst – unglaublich anstrengend.

      Er ist ein guter, mitfühlender Professor, und will ihr helfen, das Semester zu überstehen, ohne in der Psychiatrie zu landen. Als sie gleich zu Beginn der Vorlesungen wieder einmal vor ihm steht, mit all den Dingen, die sie unbedingt noch einmal ganz genau geklärt haben möchte, macht er ihr einen ungewöhnlichen Vorschlag:

      „Ich möchte Ihnen ein Angebot machen, das ich so noch nie gemacht habe und wohl auch nie wieder jemandem machen werde. Ganz ehrlich: Ich weiß, dass Sie der Stoff interessiert. Ich weiß, dass Sie gut lernen werden. Und ich weiß um Ihr Fachwissen und Ihre Intelligenz. Deshalb mein Angebot: Ich werde Ihnen schon jetzt für dieses Semester die perfekte Punktzahl geben. Sie werden am Ende eine glatte Eins bekommen, ganz egal, was passiert. Ich wünsche mir einfach nur, dass Sie wenigstens einmal mit richtig viel Spaß ein Semester genießen können!“

      Und so sollte es dann auch kommen. Noch nie war sie so entspannt in die Vorlesungen gegangen. Endlich mal keine schlaflosen Nächte, keine Alpträume, keine ständige Unruhe. Und die perfekte Punktzahl, die hätte sie am Ende natürlich auch ohne das großzügige Angebot ihres Professors bekommen.

      KOMMENTAR

      Kann so etwas funktionieren? Was ist denn mit denen, die solch ein Angebot eiskalt ausnutzen? Ich hatte in der Oberstufe mal einen Lehrer, bei dem wir wussten, dass wir uns am Ende des Jahres die Note mehr oder weniger aussuchen durften. Die meisten von uns – und ich war einer davon – konnten mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mit ein paar Kumpels regelmäßig die Klasse zum Tischtennisspielen verlassen habe. War ja egal, denn die Note würde stimmen.

      Richtig gelernt haben wir natürlich nichts, was wir sehr schmerzlich im nächsten Schuljahr gemerkt haben, als unser gutmütiger Lehrer durch einen strengen Kollegen, einen richtig „harten Hund“, ersetzt wurde. Spätesten da haben wir gemerkt, dass wir das Jahr nur sinnlos vertrödelt hatten.

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