Selig sind die Trottel!. Frank Bonkowski

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Selig sind die Trottel! - Frank Bonkowski

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Nachdenken

      Kann das, was Jesus gemacht hat, überhaupt funktionieren? Leute einzuladen und den Himmel zu versprechen, bevor sie auch nur irgendetwas geleistet haben?

      Macht uns Gnade wirklich besser, wie in der Geschichte, oder macht sie uns schlechter?

      7. Die Perle

      Ein nobles Schmuckgeschäft hatte im Schaufenster eine wunderschöne Perle ausgestellt, die Passanten immer wieder zum Staunen brachte. Sie hatte einfach eine Anziehungskraft, die man kaum beschreiben konnte.

      Die meisten Kunden trauten sich gar nicht erst zu fragen, was die Perle denn kosten würde. Ihnen war klar, dass sie unbezahlbar sein musste. Wenn sich doch mal jemand zu fragen traute, schaute ihm der Juwelier verschmitzt in die Augen und sagte lächelnd: „Oh, sie kostet alles, was Sie haben!“ Daraufhin lachten die meisten Kunden höflich und ein bisschen peinlich berührt und verließen dann, mit einem letzten Blick auf die magische Perle, schnell das Geschäft.

      Eines Tages betrat ein ungewöhnlicher Kunde den Laden. Es war ein äußerst kalter Wintertag gewesen, und der Obdachlose schlich sich hinein, um sich ein paar Minuten lang aufzuwärmen. Und es passierte genau das Gleiche wie bei den anderen Kunden: Er verfiel der magischen Anziehungskraft der Perle und konnte seine Augen nicht mehr von ihr wenden. Dann fragte er den Juwelier nach dem Preis. Und auch er bekam die Antwort: „Die Perle kostet Sie alles, was Sie haben!“ Selbst der Bettler, der ja eigentlich nichts besaß, war von diesem Preis etwas geschockt, aber er konnte seinen Blick einfach nicht von der Perle lösen, die so schön war.

      Dann ging er zur Kasse, zog seinen Mantel aus und legte ihn auf den Ladentisch, zusammen mit ein paar Habseligkeiten, die er noch in der Hosentasche hatte. Und das Unglaubliche geschah: Er verließ das Schmuckgeschäft mit der magischen Perle in seiner Hand. Seine Freunde konnten kaum fassen, dass er nicht einmal mehr einen Mantel und Schuhe hatte. Bis sie begriffen, dass er in Wahrheit nun reicher war, als sie alle zusammen es jemals sein würden.

      KOMMENTAR

      1. Das Gleichnis versucht zu erklären, warum so viele Zuhörer sich nicht auf Jesu Einladung in Gottes neue Welt eingelassen haben: Die Kosten sind einfach zu hoch. Und das, was man zurückbekommt, ist für viele zu schwer zu fassen.

      2. Jesus scheint zu denken, dass es ein grundsätzliches Problem ist, wenn wir uns für besser halten als andere. Auch ein Grund, warum viele Reiche die Perle nicht gekauft hätten: Was ist die denn schon wert, wenn selbst ein Armer sie sich leisten kann?

      Auch darum waren die ersten Nachfolger Jesu in der Regel ein ziemlich „uncooler“ Haufen. Jesus selbst hat das einmal so ausgedrückt: „Die Jünger erschraken über seine Worte, aber Jesus sagte noch einmal: ,Ja, Kinder, es ist sehr schwer, dort hineinzukommen! Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.’“ (Markus 10,24-25)

      Zum Nachdenken

      1. Denke zunächst mal an fünf Menschen, die ihr Leben nicht ganz so auf der Reihe haben wie du. Denen es besser ginge, wenn sie sich mal an dir ein Beispiel nehmen würden! Von denen du Sachen denkst wie: „Wie die mit ihrem Geld umgehen! Wie sie sich in der Gemeinde einbringen! Wie sie Autofahren! Ihr Umgang mit Kindern und Familie …“

      2. Jetzt denke an fünf Leute, von denen du etwas lernen könntest! Was fällt dir leichter?

      Empfinden deine Mitmenschen dich als arm, weil du alles aufgegeben hast, um eine Perle zu kaufen? Was hast du denn aufgegeben? Wie gibt man überhaupt „alles“?

      8. Einstein

      Während seiner Zeit in den USA wurde der berühmte Physiker Albert Einstein von einem Schaffner in der Bahn aufgefordert, sein Ticket vorzuzeigen. Der brillante Mann soll zeitweise etwas zerstreut gewesen sein. Jedenfalls suchte er verzweifelt in jeder Tasche nach dem Ticket und konnte es einfach nicht finden. Nach ein paar Minuten hatte der Schaffner ein Einsehen mit seinem Fahrgast. „Machen Sie sich bitte keine Sorgen. Es ist schon okay, ich weiß, wer Sie sind. Ich glaube Ihnen auch so, dass Sie einen Fahrschein gekauft haben.“ Aber Einstein suchte weiter verzweifelt nach seinem Ticket und wurde immer hektischer. Als der Schaffner 20 Minuten später noch einmal vorbeischaute, suchte der Professor noch immer nach seinem Fahrschein. „Es ist wirklich in Ordnung, Herr Einstein“, sagte der Schaffner, „ich weiß, wer Sie sind!“ „Junger Mann“, antwortete Albert Einstein, „ich weiß auch, wer ich bin. Ich möchte wissen, wo ich hin muss!“

      KOMMENTAR

      Keine schlechte Frage: „Wer bin ich und wo will ich hin?“

      Über die „Wer bin ich?“-Frage hat Jesus ja einiges erzählt (siehe letzte Abschnitte). In den nächsten Kapiteln wird es um die zweite Frage gehen: „Wo will ich hin?“

      Zum Nachdenken

      „Wer bin ich und wo will ich hin?“

       Wie würdest du diese Fragen beantworten?

      KAPITEL 2

       LEBST DU SCHON?

      Darum geht´s: Die Jesus-Werte. Oder: Wie das Leben in Gottes neuer Welt funktionieren kann!

      Wie man ganz allein eine komplette Stadt lahmlegen kann!

      Der Soziologe Toni Campolo erzählte einmal folgende Geschichte: Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause fährt er aus der City von Philadelphia abends in sein Haus am Stadtrand. Und dann hat er mitten im Feierabendverkehr eine Reifenpanne! Während er seinen platten Reifen wechselt, hört er folgende Mitteilung aus dem Autoradio: „Es ist verrückt“, lautet der Live-Kommentar aus dem Verkehrshubschrauber. „Der Highway ist absolut dicht, Stau ohne Ende. Heute kommt keiner rechtzeitig nach Hause. Der Grund: Ein liegengebliebener, kleiner brauner Ford!“

      „Ich fahre einen kleinen braunen Ford!“, denkt Campolo. „Ich bin der Grund, warum diese große Tragödie meine Stadt befallen hat. Kinder weinen, weil Papa nicht nach Hause kommt, Liebende finden heute Abend nicht zueinander! Wichtige Business-Deals werden heute nicht mehr abgeschlossen! Und das alles hat einen einzigen Grund: Mich!“

      Und Campolo gibt zu: „Eigentlich hätte mir das ja peinlich sein sollen! Aber ich kleiner Mann mit meinem kleinen Auto habe die Macht, die ganze Stadt lahmzulegen. Irgendwie sexy, der Gedanke!“

      Da sitzen also tausende Menschen vor Jesus, denen voll viel Ungerechtigkeit angetan worden ist. Sie würden ihre Situation so gerne verändern. „Es muss etwas getan werden!“ Vielleicht ein mächtiger Messias, der auf einem weißen Pferd in ihre Situation hineinreitet und mit all seiner Macht für Gerechtigkeit sorgt … ?! Oder kann man eine Welt auch anders verändern?

      DIE

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