Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021. Uwe Anton

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Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021 - Uwe Anton Phantastika Magazin

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noch die Kellerwohnung ihres Elternhauses bewohnen und abgesehen vom ständigen Anschauen der TV-Episoden und anderen Fan-relevanten Tätigkeiten nicht viel anderes tun, vor allem nichts auf die wirkliche Welt da draußen vor dem Fenster Bezogenes. Vielmehr stehen die allermeisten von ihnen in den unterschiedlichsten Berufen und Beschäftigungen voll im Leben und genießen in ihrer Freizeit ihre kleine Portion Eskapismus für zwischendurch. Dabei werden oftmals die größeren und kleineren Probleme, die das Leben in ziemlicher Vielfalt mit sich bringen kann, aufgearbeitet: Gar nicht einmal selten in der ganz ureigenen Cosplay-Manier der Bewältigung von Konflikten aller Art. So manche »Kostümsession« hat schon dabei geholfen, die eine oder andere belastende Situation entweder auszuräumen oder doch zumindest besser mit ihr umgehen zu lernen. Es kann ungeheuer hilfreich sein, hin und wieder im wahrsten Sinne des Wortes aus seiner (eigenen) Haut zu fahren und sich stattdessen in eine vollkommen andere zu kleiden, als Person in einer Zeit, die weit entfernt von der tatsächlichen liegt. In einem Satz: Positiver Eskapismus. Eskapismus, also Wirklichkeitsflucht, wird oftmals als eher schädlich, sogar als pathologisch angesehen, und bei der falschen Hinwendung zu ihm mag sich das in manchen Fällen auch bewahrheiten. Wenn das eigene Leben zugunsten des Rückzuges in Traumwelten mehr und mehr in den Hintergrund tritt, ist das natürlich ganz sicher keine sehr positive Angelegenheit. Beim Großteil der Star Trek-Cosplay-Szene kann man dergleichen jedoch ruhigen Gewissens ausschließen. Insbesondere in den letzten Jahren wird Charity in der Cosplay-Szene großgeschrieben: Öfters werden Veranstaltungen abgehalten, bei denen Cosplayer ihre Kostüme präsentieren und dabei Spenden für verschiedenste wohltätige Zwecke, häufig für gesundheitlich oder anderweitig benachteiligte Kinder oder aber den Tierschutz sammeln.

      Natürlich, wie bereits erwähnt, Cosplay ist nicht für jederfrau und jedermann, auch nicht innerhalb der Star Trek-Fanszene. Es gibt genügend Fans, denen bei aller Begeisterung nicht einfiele, eine Uniform oder eine andere Kostümierung anzulegen: Manchmal reicht es voll und ganz aus, anderen bei ihrem fröhlichen Treiben zuzuschauen, ohne sich selbst zu involvieren.

      Es gibt einige markante Unterschiede zwischen dem Cosplayen und Leuten, die sich im Karneval oder zu Halloween verkleiden: Geschieht letzteres zumeist ohne größere Hintergedanken rund um das Kostüm und das, was man für die Dauer eines Tages oder Abends darstellen will, steckt beim Cosplay durchaus ein Stück Lebenseinstellung und Liebe zum Detail dahinter. Nicht zu vergleichen damit, wenn der Faschings-Zorro einen billigen Filzhut trägt oder die Perücke des Karnevalsclowns nach einmaligem Tragen ein Fall für die Mülltonne ist: Man legt insbesondere im Bereich des Star Trek-Cosplays auf möglichst authentische Komponenten, am besten aus dem gleichen Material gefertigt und von der selben Beschaffenheit wie beim Original, großen Wert. Die Definition für Cosplay per se ist übrigens fast schon erschreckend weit gefasst: Streng genommen gehören auch Fußball- und andere Sportfans, die sich für Spiele oder sonstige Veranstaltungen vom Schal bis zu den Socken in den Farben ihrer Lieblingsvereine oder Einzelasse kleiden, ebenfalls zu den Cosplayern, was von den Betreffenden heute auch nicht mehr im gleichen Maß vehement abgestritten wird wie noch vor einigen Jahren.

      Cosplay macht glücklich, versichern viele derer, die es zu ihrem Hobby auserkoren haben. Und da man eines im Leben können sollte, nämlich das Gönnen, sei es denjenigen Star Trek-Fans, die einen Großteil ihrer Begeisterung für das Roddenberry’sche Universum in ihrer Verkörperung von dessen Bewohnern sehen, also vollends gegönnt, auch wenn man als Trekkie (oder auch weit davon entfernt) selbst nicht die Affinität dazu besitzt, ein Kostüm anzulegen. Und es gilt stets eins zu bedenken: In der Sternenflottenuniform könnte durchaus ein Rechtsanwalt stecken, während ein Architekt die Kopfmaske eines kriegerischen Klingonen trägt und die fiktive Sprache der einstigen Star Trek-Bösewichter aus dem Effeff beherrscht. Bleiben wir also fair!

      Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen, Teil 49: Oded Fehr – Wandlungsfähiger Darsteller mit interessanter Herkunft

      von Thorsten Walch

      Definitiv gehört der von Oded Fehr dargestellte Admiral Charles Vance zu den interessantesten Nebendarstellern in Star Trek: Discovery, seit er mit Beginn der dritten Staffel dazustieß und wohl auch zumindest in der kommenden vierten Season mit von der Partie sein wird: Der hochrangige Offizier ist nach der unter der Bezeichnung »der Brand« bekannten kosmischen Katastrophe im 32. Jahrhundert der Oberbefehlshaber der letzten Überreste der einst stolzen Sternenflotte und muss im Zuge seiner verantwortungsvollen Aufgabe auch vielerlei wenig populäre Entscheidungen treffen und dabei stets das Wohl und Wehe des gebeutelten intergalaktischen Bündnisses im Auge behalten. Die Wahl des Darstellers von Vance fiel auf Oded Fehr – eine überaus passende Besetzung, da der Darsteller trotz seiner vergleichsweise kleinen Rolle in der Serie bereits jetzt zum Fan-Liebling in manchen Kreisen geworden ist.

       Geboren in Israel

      Auf die Welt kam Oded Fehr in der bekannten israelischen Wirtschaftsmetropole Tel Aviv (eigentlich Tel Aviv-Jaffa, jedoch meist abgekürzt benannt) am 23. November 1970. Sein Vater stammte ursprünglich aus Deutschland, während seine Mutter spanische und dänische Vorfahren hatte. Schauspieler zu werden fiel Oded in jungen Jahren erst einmal nicht ein: Nach dem dreijährigen Militärdienst bei der israelischen Marine ging er mit seinem Vater zusammen nach Frankfurt am Main, wo Fehr sen. und jun. gemeinsam eine Firma für Telekommunikation und Marketing leiteten, außerdem war der junge Oded auch als Sicherheitskraft für die renommierte und größte israelische Fluggesellschaft El Al tätig. Im Zuge dieser interessanten Tätigkeiten lernte Fehr neben seiner Muttersprache Hebräisch auch fließend Englisch sowie recht gut Deutsch.

       Die Liebe zur Schauspielerei …

      … entdeckte Oded Fehr während seiner Zeit in Frankfurt in den 1990er-Jahren. Hier wirkte er in einer Schauspielgruppe mit und erkannte dadurch seine Leidenschaft für die darstellenden Künste: Er ging nach London, um an der Bristol Old Vic Theatre School eine Schauspielausbildung zu beginnen, die er auch erfolgreich abschloss. Im Jahr 1998 feierte er in der kleinen Rolle des Victor sein TV-Debüt in der britischen Miniserie Killer Net, in der der junge Paul Bettany (WandaVision) die Hauptrolle spielte und war ferner in einer Folge der ebenfalls britischen Serie The Knock zu sehen.

       Auftritt in einem Blockbuster …

      1999 war Fehr erstmals in einer tragenden Nebenrolle in einem ausgesprochenen Kino-Blockbuster zu sehen: In Die Mumie (The Mummy) von Regisseur Stephen Sommers erhielt er aufgrund seines orientalischen Aussehens die Rolle des Wüstenkriegers Ardeth Bay, der gemeinsam mit den anderen Helden des Films auf die Jagd nach der titelgebenden, zu neuem Leben erwachten Mumie geht. Noch im gleichen Jahr wirkte er auch in der Erfolgskomödie Rent a Man: Ein Mann für gewisse Sekunden (Deuce Bigalo: Male Gigolo) als Antoine Laconte mit, außerdem sah man ihn im Filmdrama Bread and Roses (2000).

       … und im Fernsehen

      Es folgten kleinere Rollen in den beiden TV-Eventzweiteilern Cleopatra (1999) und Arabian Nights: Abenteuer aus 1001 Nacht (2000). Von 2001 bis 2002 erhielt Oded als Frank Donovan seine erste Serienhauptrolle in der kurzlebigen, hierzulande nicht ausgestrahlten Krimiserie UC: Undercover und wirkte ferner in der Nebenrolle als Dr. Kokoris in der ebenfalls nur eine Staffel umfassenden und ebenfalls nicht bei uns gezeigten Krankenhausserie Presidio Med (2001) mit.

       Kino und TV zeitgleich

      Im gleichen Jahr, 2001, war er in Die Mumie kehrt zurück (The Mummy Returns) nochmals als Ardeth Bay zu sehen, auch dieser Film war recht

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