Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021. Uwe Anton

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Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021 - Uwe Anton Phantastika Magazin

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nicht. Dazu in späteren Artikeln mehr.

      Einige Szenen mit Elinor Donahue (Nancy Hedford) in Metamorphose mussten neu gedreht werden, da die Negative beschädigt waren. Zwischenzeitlich hatte Donahue eine Lungenentzündung bekommen und mehrere Kilo abgenommen. Um dies zu verbergen, legte man ihr einen Schal um Hals und Oberkörper. Ihr Gewichtsverlust ist dennoch am Gesicht erkennbar. Ebenfalls krank war Barbara Luna, die Marlena Moreau in Ein Parallel-Universum. Sie hatte Halsentzündung und fast 40 Grad Fieber, also wurden ihre Kussszenen mit Shatner um zwei Wochen verschoben. Ein dritter Krankheitsfall war Mary Elizabeth Rice, die man in Weltraumfieber als junge T’Pring auf einem Foto abgebildet sieht – sie hatte Windpocken und Fieber. Später sagte sie, ihre Krankheit wäre ein Vorteil gewesen, da sie dadurch als junge Vulkanierin umso ernster gewirkt hat.

      Wusstet ihr, dass der romulanische Geheimdienst Tal Shiar nach der vulkanischen Genickbruchmethode benannt wurde, von der man in Reise nach Babel hört? Die Methode heißt Tal-Shaya, und die Wortähnlichkeit ist kein Zufall! Und wusstet ihr, dass es schon im Drehbuch von Die Stunde der Erkenntnis eine Notabtrennung der Untertassensektion gab? Der Effekt scheiterte am Budget, darum verzichtete man darauf – erst in Das nächste Jahrhundert konnte man eine solche Abtrennung bestaunen.

      Als McCoy in Reise nach Babel Botschafter Sarek operiert, sieht man Rauch aufsteigen. Jahrzehntelang haben die Fans gewitzelt, was diesen Rauch verursacht haben könnte. Die Serien-Erklärung lautet: McCoy hat Kryogenik eingesetzt und es ist Kälterauch. Die Realwelt-Erklärung jedoch lautet: DeForest Kelley hat geraucht. Er war bekannt dafür, dass er mit Roddenberrys Edikt, es gebe in der Zukunft kein Zigarettenrauchen mehr, nicht einverstanden war. Und hier hat er eine Chance genutzt, seine Zigarette hinter einem großen Stück Kulisse zu verstecken.

      Die Katze Isis aus Ein Planet genannt Erde wurde von Barbara Babcock »gesprochen«. Als der Regisseur mitbekam, dass sie sehr lebensechte Katzengeräusche machen konnte, engagierte er sie spontan für den Job – eigentlich hätte sie nur die Stimme von Gary Sevens Computer sprechen sollen.

      Der Jupiter 8, für den in der Folge Brot und Spiele Werbung gemacht wird, war eine echte Studie eines Autos, das in den 1960ern als futuristisch galt. Wer googeln will: Der Entwurf nannte sich »Reactor« und war ein Aluminium-Showcar von Gene Winfield, fertiggestellt im Jahr 1965. Er basierte auf einem 1956er-Citroën-DS-Chassis und war mit einem Chevrolet-Corvair-Motor bestückt. Und nicht nur in Brot und Spiele war er zu sehen, sondern auch in Mission: Impossible und in Verliebt in eine Hexe.

      

      Die Stimmung am Set war nicht immer gut. Ist euch zum Beispiel aufgefallen, dass Spock in Der Wolf im Schafspelz erst nach zirka der Hälfte der Folge mit anderen Charakteren interagiert? Das liegt daran, dass Leonard Nimoy frisch für einen Emmy nominiert wurde und William Shatner so sauer war, dass die Macher entschieden, Nimoy aus der Schusslinie zu nehmen und Shatner das Rampenlicht zu überlassen. Auch bei Brot und Spiele herrschte dicke Luft. Als Gene Roddenberry den neuen Produzenten John Meredyth Lucas am Set herumführte, kam Shatner um die Ecke, und als er Roddenberry sah, drehte er sich um und ging fort. Auch zwischen den anderen Schauspielern herrschte Zwietracht. Lucas sagte: »Alle Schauspieler beklagten sich bei mir über alle anderen Schauspieler.« Auch dass Nimoy mehr Fanpost bekam als Shatner, nervte diesen. Der Trend wurde nur nach Reise nach Babel kurz unterbrochen, als Mark Lenard (Sarek) zwei Wochen lang mehr Fanpost bekam als Nimoy.

      Staffel 2 enthält die einzige Folge quer über sämtliche Star Trek-Serien hinweg, die ich bei jedem Komplettdurchlauf überspringe. Jeder Fan hat eine Folge, die für ihn die schlechteste überhaupt ist – und bei mir ist es Das Jahr des roten Vogels. Zu dieser Folge habe ich nur eine einzige positive Sache zu berichten: Bei der Erstausstrahlung am 1. März 1968 verkündete NBC im Abspann, dass Raumschiff Enterprise für eine dritte Staffel erneuert wird. Zudem bat der Sender, keine weiteren Briefe mehr zu schicken, da sie unter der Flut von Zuschriften, ausgelöst von Gene Roddenberry und Bjo Trimble, fast ertranken. Während Meister der Sklaven, also acht Folgen vorher, hatten die Macher erfahren, dass NBC die Serie gekündigt hatte. Sie riefen die Schauspieler zusammen und teilten ihnen die schlechten Nachrichten mit. Den Rest des Drehtags waren alle deprimiert. Aber dann begann die oben erwähnte Briefaktion, zahllose Fans protestierten.

       Zu den Schauspielern

      Auch die zweite Staffel von Raumschiff Enterprise hatte einige Schauspieler aus dem deutschen Sprachraum zu bieten: Celia Lovsky, die T’Pau aus Weltraumfieber, wurde als Cäcilie Josephine Lvovsky in Wien geboren. Sie spielte T’Pau mit einem starken Wiener Akzent, was den Charakter für die amerikanischen Zuschauer nur noch außerirdischer wirken ließ. Ebenfalls keinen Hehl aus seinem Akzent machte Reggie Nalder, der Andorianer Shras aus Reise nach Babel. Er stammte ebenfalls aus Wien, wo er unter dem Namen Alfred Reginald Natzler das Licht der Welt erblickt hatte. Verbrennungen hatten ihn fürs Leben gezeichnet, vor allem um seine Lippen herum konnte man es gut erkennen – dies brachte ihm jedoch gute Rollen ein, die den Zuschauern im Gedächtnis blieben. Barbara Bouchet, die Kelinda aus Stein und Staub, kam am 15. August 1943 als Bärbel Gutscher in Liberec, Tschechien zur Welt. Damals hieß der Ort Reichenberg; 1938 hatte Deutschland das Sudetenland an sich gerissen, 1945 wurde es an die Tschechoslowakei zurückgegeben, und Barbara wurde genau in diesem Zeitraum geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg ist ihre Familie in ein Umsiedlungslager in der amerikanischen Besatzungszone gekommen und erhielt die Erlaubnis, in die USA auszuwandern. Kurz vor ihrem Auftritt in Raumschiff Enterprise war Barbara in Casino Royale als Miss Moneypennys Tochter zu sehen. 1969 kehrte sie nach Europa zurück und lebt seither in Rom, wo sie in zahlreichen italienischen B-Movies auftrat. Antoinette Bower, die Sylvia aus Das Spukschloss im Weltall, ist in Baden-Baden zur Welt gekommen. Raumschiff Enterprise-Produktionsassistent Charles Washburn sagte in einem Interview, Antoinette sei die professionellste Schauspielerin gewesen, mit der er je an der Serie gearbeitet hatte. Felix Locher, der Robert Johnson aus Wie schnell die Zeit vergeht, stammte aus Bern in der Schweiz. Er war der am frühesten geborene Raumschiff Enterprise-Schauspieler überhaupt: Am 16. Juli 1882 hatte er das Licht der Welt erblickt. Erst mit 73 hatte seine Schauspielerkarriere begonnen, als er seinen Sohn Jon Hall am Filmset von Hell Ship Mutiny (1957) besuchte – der Regisseur bemerkte ihn und wollte sofort, dass er die Rolle des tahitischen Königs Parea übernahm. Locher starb mit 86 Jahren, einen Tag vor der Ausstrahlung der vorletzten Raumschiff Enterprise-Folge Portal in die Vergangenheit.

      Apropos tragische Tode: Theo Marcuse, Korob aus Das Spukschloss im Weltall, starb nur einen Monat nach Ausstrahlung seiner Episode. Er hatte sich betrunken hinters Steuer gesetzt und auf den Straßen Hollywoods einen Autounfall verursacht. Chuck Courtney, der Davod aus Schablonen der Gewalt, verstarb im Alter von 69 Jahren an einer selbst zugefügten Schusswunde, nachdem er eine Reihe von Schlaganfällen erlitten hatte und so nicht mehr weiterleben wollte. Keith Andes, der Akuta aus Die Stunde der Erkenntnis, hat sich im Alter von 85 Jahren selbst erstickt. Zuvor hatte er jahrelang verschiedene Krankheiten gehabt, u. a. Blasenkrebs. Stanley Adams, der Cyrano Jones aus Kennen Sie Tribbles?, erlitt in den 1970ern eine Rückenverletzung, die ihm permanente Schmerzen bereitete und wegen der er kaum noch Rollen bekam. Dies führte zu Depressionen, von denen er sich nicht mehr erholte – 1977 schoss er sich in den Kopf.

      Nancy Kovack, die Nona aus Der erste Krieg, zog sich 1975 aus der Schauspielerei zurück und lebte bis 2006 für mehrere Monate pro Jahr in München, da ihr Mann Zubin Mehta Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper war.

      Mickey Morton, der Kloog aus Meister der Sklaven, war der erste Schauspieler, der nach Raumschiff Enterprise auch eine Rolle im Krieg der Sterne-Universum ergattern

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