Keine Cupcakes für Bad Boys. Isabella Lovegood
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Читать онлайн книгу Keine Cupcakes für Bad Boys - Isabella Lovegood страница 3
»Sag mal, was soll das? Wir kennen uns doch nicht einmal. Weißt du überhaupt meinen Namen?«
»Nein, muss ich den kennen? Mich interessiert viel mehr, wie du schmeckst und dich anfühlst.« Deutlicher konnte er ihr nicht zu verstehen geben, was er vorhatte.
»Und du denkst, nur weil wir miteinander getanzt haben, kannst du gleich bei mir landen?« Sie schob seine Hände energisch von ihrer Haut und zog das Top wieder nach unten.
»Ach komm, hab dich nicht so. Wir können doch ein bisschen Spaß miteinander haben.« Wieder versuchte er, sie an sich zu ziehen und sie zu küssen. »Bis jetzt war noch jede zufrieden, der ich es besorgt habe.«
Carolin blieb bei dieser Ansage beinahe die Luft weg. ›So ein arroganter Arsch! Damit hat er sich endgültig ins Aus geschossen!‹, stellte sie erbost fest.
»Lass mich in Ruhe und such dir eine andere. Außerdem muss ich mal aufs Klo«, fuhr sie ihn an und schubste ihn zur Seite. Rasch lief sie ins Haus und in den ersten Stock hinauf. Dort hatten Sonja und Tom ihre Zimmer und ein eigenes Bad mit WC. Ihre Eltern benutzten ein anderes und für die Gäste war die Toilette im Erdgeschoss vorgesehen. Die Villa war riesig und Sonjas Eltern weit weg im Urlaub auf Tahiti. Es war also das perfekte Setting für eine Mega-Party.
Beim Händewaschen betrachtete sie ihr erhitztes Gesicht im Spiegel. Auf einer Seite war die Wimperntusche etwas verlaufen. ›Von wegen wasserfest!‹ Vorsichtig wischte sie die schwarzen Spuren mit einem Kosmetiktüchlein weg. In Gedanken ging sie die Szene von vorhin noch einmal durch. ›So ein Mistkerl! Den Rest des Abends werde ich mich von Chris fernhalten, da kann er noch so cool und attraktiv sein! Gut, dass er mir schnell sein wahres Gesicht gezeigt hat! Ich bin zu hundert Prozent sicher, dass ich es spätestens morgen bereut hätte, wenn ich auf ihn hereingefallen wäre.‹ Sie ließ sich Zeit und kühlte ihren Puls unter fließendem Wasser.
Schließlich fühlte sie sich erfrischt genug, um sich wieder unters gut gelaunte Partyvolk zu mischen, doch als sie die Tür öffnete, erkannte sie, dass sie in der Falle saß. Chris lehnte lässig an der Wand und schien auf sie zu warten. Anscheinend war er mit Tom gut genug befreundet, dass er sich im Haus auskannte. Das hatte sie nicht einkalkuliert. Die Musik, die aus der sündhaft teuren Stereo-Anlage durch die Villa wummerte, überlagerte alle anderen Geräusche. Carolin gab sich einen Ruck und versuchte, mit hocherhobenem Kopf und selbstsicherer Miene an ihm vorbeizukommen, doch da hatte sie keine Chance. Er griff nach ihren Handgelenken und drängte sie gegen die Wand.
»Du bist eine richtige kleine Wildkatze, das gefällt mir. Eigentlich ist es ja langweilig, wenn die Mädels gleich vor mir auf die Knie gehen, um ... na, du weißt schon.« Er grinste und an seinem Blick erkannte sie, dass er sich wohl genau das jetzt wünschen würde. Dass er zur Verdeutlichung der Worte die Zunge an der Innenseite seiner Wange bewegte, fand sie einfach nur ekelig.
»Vergiss es, und jetzt lass mich durch!«, fauchte sie und versuchte, ihre Hände freizubekommen. Doch er lachte nur und zog sie über ihren Kopf, während er sich mit dem ganzen Körper an sie drängte und ein Knie zwischen ihre Beine zwängte. Mit leichter Panik spürte sie seine Erektion an ihrem Bauch. Wenn sie wenigstens Jeans angezogen hätte! Die hätten eher eine Barriere geboten als der beinahe knielange Rock, der beim Tanzen so schön schwang. Sein Griff war wie ein Schraubstock, mit dem er ihre beiden Handgelenke umfasste, während er seine zweite Hand über ihren Busen wölbte und ihn prüfend drückte. Treffsicher fand er ihren Nippel und kniff hinein. Der Reiz schoss wie ein Blitz zwischen ihre Schenkel.
»Das gefällt dir doch, gib es zu. Du bist genauso heiß auf mich, wie ich auf dich!«
»Lass mich los!« Sie versuchte erfolglos, sich aus seinem Griff zu befreien. Es hatte keinen Sinn, zu schreien. Niemand würde sie hören. Im Erdgeschoss war der Lärmpegel einfach zu hoch. Einen Schritt neben ihnen befand sich die Tür zu Sonjas Zimmer und sie merkte zu ihrem Schrecken, dass er nach der Klinke tastete. Glücklicherweise ließ sie sich nicht öffnen und ihr fiel ein, dass die Geschwister besprochen hatten, zur Vorsicht alle Türen zu den privaten Räumen zu versperren. Seine Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, an der Klinke zu rütteln, und sie nutzte die Gelegenheit zu einem neuen Fluchtversuch. Wieder stieß er ein dunkles, kehliges Lachen aus und schlang beide Arme um sie. In diesem Moment bemerkte sie Tom. Er wollte eilig die Tür zu seinem eigenen Zimmer aufschließen. Augenscheinlich war es ihm peinlich, sie in einem intimen Moment zu stören.
»Tom, hilf mir«, rief sie ihm zu, so laut sie konnte. Überrascht hielt er inne und sah zu ihr hinüber. Noch einmal rief sie seinen Namen. Endlich kam er näher.
»Was ist denn hier los?«, fragte er irritiert.
»Nichts, wir machen nur ein bisschen rum«, versuchte Chris, ihn loszuwerden, lockerte aber gleichzeitig seinen Griff. Endlich konnte Carolin sich befreien und flüchtete zu Tom.
»Du solltest dir ein bisschen genauer ansehen, wen du zu einer solchen Party einlädst. Dieser Arsch denkt, er kann sich alles nehmen, was ihm gefällt.« Sie schickte Chris einen wütenden Blick, den der mit einem verlegenen Grinsen und einem Schulterzucken beantwortete.
»Ich konnte doch nicht ahnen, dass du so prüde bist.«
»Nur weil eine Frau zu dir Nein sagt, ist sie noch lange nicht prüde, du aufgeblasener Idiot.« Sie wandte sich an Tom. Noch immer schlug ihr das Herz bis zum Hals. »Ich bin so froh, dass du heraufgekommen bist. Jetzt weiß ich, warum Mädels angeblich immer zu zweit aufs Klo gehen. Alleine hat man gegen so einen Mistkerl keine Chance.«
Damit ließ sie die beiden stehen und lief die Treppe hinunter. Niemand nahm Notiz von ihr und sie war erleichtert, als sie Sonja fand. Sie stand im Vorraum und unterhielt sich mit einem jungen Mann, der das T-Shirt eines Pizza-Restaurants trug. Erst dann fiel ihr der Duft auf, der in der Luft lag.
»Hast du Tom gesehen?«, fragte Sonja, der ihre Abwesenheit anscheinend gar nicht aufgefallen war. »Er wollte doch Geld holen.« Erst jetzt wurde Carolin klar, dass sie der Pizzalieferung verdankte, der unerwünschten Aufmerksamkeit von Chris entkommen zu sein. Sie mochte sich nicht ausmalen, welches Ende diese Begegnung hätte nehmen können.
»Er kommt bestimmt gleich. Eines sage ich dir, Sonja, ab sofort gebe ich mich nur noch mit netten Männern ab, die eine Frau mit Respekt behandeln.«
Ihre Freundin nickte lachend. »Meine Rede! Aber jetzt brauche ich erst mal gar keinen Mann, sondern ein ordentliches Stück meines würzigen Lebenselixiers!«
Kapitel 2
Oliver knallte sein Telefon mit solchem Schwung auf den Couchtisch, dass es quer darüber schlitterte und in Marios Hand landete, als er sie schnell danach ausstreckte. Behutsam legte der es auf den Tisch zurück und sah seinen Freund und Mitbewohner fragend an. Oliver ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen. Mit einer müden Geste strich er sich mit beiden Händen durch das schwarze, lockige Haar.
»War das vielleicht ein Tag! Bin ich froh, dass er so gut wie vorbei ist. Und zum krönenden Abschluss hat auch noch Anja mit mir Schluss gemacht.«
»Einfach so?«
»Nein, nicht einfach so. Sie hat mich gegen Kev ausgetauscht.«
Mario schüttelte ungläubig den Kopf. »Kev? Deinen Bruder Kevin? Das ist nicht dein Ernst!«
»Doch, sie findet ihn so viel cooler als mich, dass sie mich nach einem halben Jahr einfach per WhatsApp abserviert hat.« Oliver schüttelte den Kopf. »Was geht nur in den Mädels vor? Kevin